Kirchsee bei Sachsenkam: Schlittschuhläufer (74) bricht im Eis ein - Beherzter Passant hilft

  • Andreas Steppan
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Die Eisdecke war noch nicht stabil genug: Das wurde einem Schlittschuhläufer auf dem Kirchsee zum Verhängnis. Ein Passant hatte zum Glück ein Seil zur Hand.

Sachsenkam – Auf zugefrorenen Gewässern Schlittschuh zu laufen oder spazieren zu gehen, ist verführerisch, aber auch sehr riskant. Das bestätigte sich am Samstag am Kirchsee. Dort brach die Eisdecke unter einem 74-jährigen Mann ein. Er landete im frostig kalten Wasser. Sein großes Glück: Ein Passant zog ihn mithilfe eines Seils aus dem Wasser.

Alarm am Kirchsee: Person im Eis eingebrochen

Nach Angaben der Wasserwacht Tölz ging der Alarm wegen eines im Eis eingebrochenen Person gegen 13.30 Uhr ein. Der Vorfall hatte sich in der Nähe des Einlaufs des Laubachs am südwestlichen Ende des Kirchsees ereignet.

Der Kirchsee wird – außerhalb der Badewochenenden im Sommer – von der Schnelleinsatzgruppe der Wasserwacht Tölz betreut. Außerdem rückten sie Wasserwacht Wiessee, die DLRG Geretsried, die Feuerwehren Sachsenkam und Tölz sowie der Rettungsdienst aus. Bis die ersten Helfer eintrafen, befand sich der 74-Jährige aber schon wieder auf festem Grund am Ufer – durchnässt und unterkühlt, aber ansonsten unbeschadet.

Kirchsee: Beherzter Helfer nach Eisunfall zur Stelle

Das hat der Senior offenbar maßgeblich dem beherzten Eingreifen eines Passanten zu verdanken. Der warf dem Eingebrochenen ein Seil zu und zog ihn aus dem Wasser, das nach Angaben auf der Internetseite der Wasserwacht Sachsenkam aktuell eine Temperatur von 2,5 Grad hat.

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Nach Worten von Gabriel Hartl von der Wasserwacht Tölz ist dieses Verhalten lobend hervorzuheben. Dem Betroffenen in dieser Lage ein Seil zuzuwerfen oder ihm zum Beispiel einen langen Stecken zu reichen, an dem es sich festhalten kann, sei eine gute Methode zu helfen, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen. Generell sei es wichtig, so schnell wie möglich einen Notruf abzusetzen, wenn man einen solchen Vorfall mitbekommt. „Bei Ertrinkungsunfällen geht es immer um Zeit“, so Hartl.

Beim Eislaufen ins frostig kalte Wasser eingebrochen

Bricht man selbst im Eis ein, solle man nach Möglichkeit Ruhe bewahren, versuchen nicht unterzugehen und sich in Richtung Ufer zu bewegen. Es gelte, es möglichst schnell aus dem kalten Wasser herauszuschaffen und auf stabileres Eis oder das Ufer zu robben. Auch sei es sehr wichtig, um Hilfe zu rufen, so Hartl.

Parallel zu dem Helfer mit dem Seil, so berichtet die Wasserwacht, habe sich auch noch ein weiterer Passant in der Nähe der Unfallstelle aufgehalten, der einen Wurfsack – „ein gängiges Wasserrettungsmittel“, so Hartl – dabei hatte. Der dritte Glücksfaktor für den Verunfallten: Auch ein Mitglied der Wasserwacht hielt sich gerade zufällig in dem Bereich auf. Er übernahm die Erstbetreuung des 74-Jährigen. Die weiteren Rettungskräfte konnten daher wieder den Heimweg antreten. (ast)