Zentrale Themen bei der Bürgerversammlung in Altenstadt: Kinderbetreuung und Straßenbau

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Über 100 Altenstadter und Schwabniederhofener sind zur Bürgerversammlung in den Pfarrsaal gekommen. © Lehmann

Altenstadts Bürgermeister Andreas Kögl ruft – und viele kommen. Rappelvoll war der Altenstadter Pfarrsaal bei der Bürgerversammlung. Zentrales Thema war der Kindergartenneubau an der Jahnstraße.

Altenstadt – Die Altenstadter und Schwabniederhofener sind scheinbar ein zufriedenes Völkchen. So hat Bürgermeister Andreas Kögl nach jeder Sitzung des Gemeinderats die „Aktuelle Viertelstunde“ für die Anliegen der Anwohner eingeführt. Bei der bleibt es aber meist still, was der Ortsvorsteher mit einem zufriedenen Lächeln quittiert.

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Ähnlich entspannt war auch die Stimmung bei der Bürgerversammlung. Gewohnt freundlich und souverän führte der Rathauschef seine „Schäfchen“ durch die Tagesordnungspunkte. Dazu gab es für jeden Punkt eine übersichtliche Zusammenfassung mit den wichtigsten Zahlen und Fakten. Ob die Handouts aber ausgereicht haben, ist unklar. Denn es fanden sich weit mehr als die bestuhlten 90 Plätze an diesem Abend im Pfarrsaal ein.

Hickhack mit dem Denkmalschutz

Zentrales Thema dieses Jahr ist der Kindergartenneubau an der Jahnstraße. Dabei gibt es jedoch ein Hickhack mit dem Denkmalschutz, der um die freie Sicht auf die Basilika bangt.

Für die Erneuerung der Hohenfurcher Straße muss die Gemeinde wohl 850 000 Euro blechen. „Dafür wird aber Glasfaser verlegt, es gibt neue Bordsteine, eine Querungshilfe am Ortseingang und einen Gehsteig auf Hohenfurcher Seite“, betonte der Bürgermeister. Startschuss für die Baustelle wird im Mai/Juni sein, bis Ende des Jahres ist die Fertigstellung geplant.

„General-Entwässerungs-Plan“

Ein Brocken ist auch der „General-Entwässerungs-Plan“: Hinter dem schwierigen Wort steht die Genehmigung, dass das Regenwasser in die Schönach ablaufen darf. Diese ist mittlerweile abgelaufen. Seit mehreren Jahren ist ein Ingenieurbüro damit beschäftigt, alle Flächen und die Abflussmengen zu erfassen. „Den Auftrag hat Altbürgermeister Albert Hadersbeck noch gegeben, jetzt befinden wir uns auf der Zielgeraden“, informierte der Rathauschef.

Ein zufriedenes Lächeln schenkte Andreas Kögl den Besuchern nach der entspannten Bürgerversammlung.
Ein zufriedenes Lächeln schenkte Andreas Kögl den Besuchern nach der entspannten Bürgerversammlung. © Lehmann

Weitere Projekte sind ein neues Einsatzfahrzeug für die Feuerwehr, die Planung Sonnenstraße und Oberdorfstraße, die Vorweihnacht in Schwabniederhofen, Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden wie dem Feuerwehrhaus und das Planfeststellungsverfahren für die 110 KV-Leitung via Erdverkabelung von Bidingen nach Schongau.

Pro-Kopf-Verschuldung ist gesunken

„Schöne Pläne. Doch, was können wir uns überhaupt leisten?“, warf der Rathauschef in die Runde. Dafür lieferte er Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Der Verwaltungshaushalt belief sich 2023 auf 8,10 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt auf 3, 85 Millionen Euro. „Die Schlüsselzuweisungen für das laufende Jahr sind bei Null“, sorgte sich Kögl. In Zahlen fehlen der Gemeinde damit 400 000 Euro. Eine Herausforderung, bei 700 000 Euro an Ausgaben.

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„Gute Nachrichten“ gibt es aber beim Thema Schulden: So ist die Pro-Kopf-Verschuldung auf rund 193 Euro gesunken (Vorjahr 214 Euro). Bei Gewerbesteuereinnahmen und Investitionen bleibe man auf einem guten Niveau. „Recht gut unterwegs“ sei man bei der allgemeinen Rücklage (2022: 4430 Euro, 2023: 5270 Euro). „Wenn man viel auf der Seite hat, kann man sich auch viel leisten.“

Asylbewerber brauchen Hilfe zur Selbsthilfe

Ein Anliegen war dem Bürgermeister noch das Thema Asylbewerber: Das Gebäude der ehemaligen Strumpffabrik Vatter unterhält der Freistaat Bayern. Nun hat der Landkreis ein Wohnhaus im Wiesenweg angemietet, in das vermutlich Mitte Mai drei Flüchtlingsfamilien einziehen sollen. „Die Menschen brauchen Hilfe zur Selbsthilfe“, appellierte er. „Wer kann sich dabei noch einbringen?“

Auch die Hausaufgabenbetreuung sei ihm ein Anliegen. „Wie soll ein Kind die deutsche Sprache lernen, wenn die Eltern sie nicht sprechen?“, gab er zu Bedenken. Wer helfen möchte, kann sich auf der Gemeinde bei Kathrin Wispereit unter 08861/2300-19 melden.

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Am Ende gab es viel Applaus für den Bürgermeister. Und von ihm ein zufriedenes Lächeln für die Bürger.

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