Traum vom eigenen Bauernhof: Paar aus Pischlach startet nach Rückschlag neuen Anlauf

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Der Traum von Anna-Lena Scholz und Matthias Seelos ist ein eiegner Bauernhof. © privat

Ein eigener Bauernhof ist der Lebenstraum von Anna-Lena Scholz und Matthias Seelos. Vor einem guten Jahr wandten sie sich daher mit einem Aufruf an die Heimatzeitung und kamen ihrem Ziel ein Stück näher. Nach einem Rückschlag sind sie nun aber wieder auf der Suche.

Böbing – „Es haben sich sehr viele Leute gemeldet“, erzählt Matthias Seelos und zeigt seinen Notizblock. Jede Seite darin ist ein anderer Hof. Sogar Angebote aus Lettland oder Polen trudelten vergangenes Jahr ein, nachdem die Heimatzeitung über das Pischlacher Paar berichtet hatte. Auch einige aus Norddeutschland waren dabei.

Doch einen Umzug in die Ferne stand nie zur Debatte. „Wir wollen unbedingt in der Region bleiben. Hier sind unsere Familien und Freunde. Hier ist unsere Heimat“, erklärt Anna-Lena Scholz. „Wir haben einfach nach unserem Bauchgefühl entschieden“, erinnert sich die 26-Jährige. Seelos ergänzt: „Es ist uns wichtig, dass es mit den Leuten passt. Schließlich lebt man lange Zeit eng zusammen und übernimmt ein Lebenswerk aus fremder Hand.“

Mit einem Bauern harmonierte es am besten, und die Pischlacher beschlossen, bei ihm einen Monat gemeinsam probezuarbeiten. „Es lief wirklich gut“, denkt Seelos gerne an die Zeit zurück, in der er und seine Partnerin ihren Jahresurlaub auf dem Hof verbrachten.

Insgesamt arbeitete das Paar danach ein dreiviertel Jahr auf dem Hof mit. „Wir haben sehr viel machen dürfen und haben viel gelernt“, freut sich Seelos und sieht darin einen Mehrwert für die laufende Landwirtsausbildung, die er und seine Freundin gerade absolvieren.

„Finanziell sind wir nicht zusammengekommen“

Doch im November folgte die Ernüchterung. Denn obwohl es bereits fast zu schön war, um wahr zu sein, gab es ein großes Problem: „Finanziell sind wir nicht zusammengekommen“, bedauert Seelos. Das Projekt Hofsuche wurde beendet. „Eigentlich hatten wir dann keine Kraft mehr, weiterzumachen“, gesteht er.

Dieser Frust dauerte allerdings nur kurz. Nach vier Tagen Pause ging es bereits wieder in einen Stall – diesmal bei einem Bekannten in der Nähe. „Uns war das zu langweilig ohne die Arbeit auf dem Hof“, sagt Scholz und lacht. Sie holte sich noch ein ganz besonderes Andenken an ihre Zeit als Probebäuerin: ihr Lieblingskälbchen Leonie. Es steht inzwischen auf einem Hof von Freunden, die sich gut um das Tier kümmern. Von ihr selbst wird es ebenfalls täglich umsorgt.

Um Weihnachten herum wurde dann wieder der Traum von der eigenen Landwirtschaft in Angriff genommen. „Uns hat es einfach unter den Nägeln gebrannt“, sagt Seelos. Also zurück auf Anfang mit einem etwas anderen Plan, denn: „Das Finanzielle werden wir diesmal eher ansprechen“, versichert Scholz. Es sei zwar ein unangenehmes Thema, aber nun mal die Basis. Denn das komplette Vorhaben könne nur funktionieren, wenn alle Parteien zufrieden mit dem Finanziellen sind.

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Ansonsten sind die Ansprüche recht ähnlich geblieben. Der Hof sollte im Nebenerwerb bewirtschaftbar sein und Rinder beinhalten. „Hühner wären ebenfalls schön“, findet die stellvertretende Leitung eines Naturkindergartens, die sich auch andere Tiere vorstellen könnte.

Hinsichtlich der Hofübernahme können die Pischlacher sich verschiedene Formen vorstellen. Ihre Landwirtschaftsausbildung beenden sie, so hoffen sie, im Juli. Die aktuellen Probleme vieler Bauern schrecken sie nicht ab. „Wir sind uns ganz sicher und würden uns um einen Hof mit viel Herz und Leidenschaft kümmern“, beteuert Scholz, die keine Alternative für ihren Traum sieht: „Es geht einfach nicht anders. Wir meinen es ernst.“

Wer einen passenden Hof hat oder jemand kennt, der derzeit auf der Suche nach einem Nachfolger ist, kann sich unter Telefon 0157/51916372 melden.

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