Crosslauf „mag ich generell“: Nächstes Ziel ist eine DM-Medaille

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Im Crosslauf eine echte Macht: Nick Jäger (links) aus Penzberg zeigte auch beim „Sparkassen Cross“ in Pforzheim eine starke Leistung. Mit auf dem Foto sind U23-Sieger Jonathan Hofer (Nr. 192) und Mamiyo Nuguse (verdeckt), die Jäger am Ende klar hinter sich ließ. © Ralf Görlitz

Crosslauf kann er bestens: Nick Jäger überzeugte beim „Sparekassen Cross“ in Pforzheim. Nun will der Penzberger auch bei der DM vorn mitmischen.

Pforzheim – Ganz sicher war sich der Streckenposten nicht, ob Nick Jäger tatsächlich schon ins Ziel abbiegen durfte. Fragend blickte er sich um. Aber dann ließ der Helfer den Penzberger doch passieren – und trieb ihn mit einer wedelnden Handbewegung sogar noch an. Schnell genug war der 25-Jährige auch so schon gewesen. Das Hauptrennen über 8800 Meter beim internationalen „Sparkassen Cross“ in Pforzheim beendete Jäger als Gesamtzweiter.

„Cross mag ich generell. Es freut mich, dass es schon so gut läuft“, sagte der Athlet des LSC Höchstadt/Aisch beim Livestream-Interview im Ziel. Pforzheim bildete die zweite Station der Serie um den „Deutschen Cross Cup“. Zum Auftakt hatte Jäger einen Sieg geholt – beim Rennen am Olympiaberg in München dominierte er das Geschehen.

Nick Jäger von Beginn an vorn dabei

In Baden wäre er mit ziemlicher Sicherheit auch als Erster über die Ziellinie gelaufen, hätte nicht Markus Görger für den Wettkampf gemeldet. Der 26-Jährige von der LG Region Karlsruhe ist der derzeit beste deutsche Crossläufer. Seine Ausnahmestellung demonstrierte er auch in Pforzheim: Einmal mehr nahm Görger auf taktische Erwägungen keine Rücksicht, nach dreieinhalb Minuten Laufzeit verschärfte er das Tempo und setzte sich von der Spitzengruppe ab. Im Solo stürmte der Karlsruher zum Sieg. Hinter ihm setzte vor allem Jäger die Akzente.

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Vom Start bewegte sich der Penzberger ganz vorn im Feld. Nachdem Görger nach vorn gestürmt war, bildete der Penzberger mit Jens Mergenthaler (LG Nordschwarzwald), dem Äthiopier Mamiyo Nuguse und dem U23-Läufer Jonathan Hofer (LC Zürich) die Verfolgergruppe. Die hatte nicht allzu lange Bestand, noch vor der Hälfte der Renndistanz setzte sich Jäger sukzessive von den Konkurrenten ab.

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Im weiteren Verlauf lief der 3000-Meter-Hindernisspezialist allein, mit immer größer werdendem Vorsprung auf die Verfolger, dem Ziel entgegen. Nach 28:42 Minuten lief Jäger ins Ziel. Im Schnitt war er mit einem Tempo von 19,0 km/h unterwegs – und das auf einem Rundkurs, auf dem es zwei Hügel, eine Sandgrube, Baumstammhindernisse und mehrere Kehren zu bewältigen gab. „Die Strecke ist durchaus tückisch“, sagte Görger. Nick Jägers Abstand zum Sieger (28:09) und zum Dritten, Nuguse (29:12), betrug jeweils gut 30 Sekunden.

Sparkassen Cross Pforzheim; im Bild Nick Jäger aus Penzberg
Leichtathlet Nick Jäger aus Penzberg beim Sparkassen-Cross in Pforzheim 2024; Zweiter im Männer-Rennen über 8800 Meter; © Ralf Görlitz

In der Gesamtwertung zum „Deutschen Cross Cup“ liegt Nick Jäger bei den Männern derzeit vorn. Die Serie hat für ihn aber nachrangige Bedeutung. „Das wird mir ein bisserl viel“, sagte er mit Blick auf die insgesamt fünf Rennen, die in die Wertung einfließen. Nicht mehr allzu lang, und die Vorbereitung auf die Bahn beginnt. Der Fokus im Cross liegt zumindest auf der deutschen Meisterschaft am 23. November in Riesenbeck, die auch Teil der Cup-Serie ist. „Eine Medaille will ich holen“, sagt der Penzberger. Im vergangenen Jahr belegte er bei der DM in Perl an der Mosel auf der Langstrecke den fünften Platz; der Abstand zum Bronzerang betrug sechs Sekunden. Mit den Vereinskollegen Florian Bremm und Niklas Buchholz gab es Mannschaftsgold.

EM-Teilnahme wäre feine Sache

Die deutsche Meisterschaft bietet heuer auch die Chance, sich für die Crosslauf-EM Anfang Dezember im türkischen Antalya zu qualifizieren. Eine etwaige Teilnahme würde Jäger gern mitnehmen. Mit den genauen Richtlinien für die Nominierung hat er sich eigenem Bekunden nach noch nicht beschäftigt. Im Deutschland-Dress war der Penzberger im Crosslauf schon mehrmals im Einsatz. 2018 holte er im niederländischen Tilburg im U20-Rennen Bronze mit dem Team, war dabei als Neunter zweitbester Deutscher. Im vergangenen Jahr belegte er bei seiner ersten EM-Teilnahme bei den Männern in Belgien den 36. Platz und war damit erneut zweitbester Deutscher.

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