Nick Jäger und sein beherzter EM-Auftritt im Brüsseler Schlamm

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Beherzter Auftritt im Schlamm: Nick Jäger (Mi.) absolvierte erstmals eine Crosslauf-EM bei den Männern. Der 24-jährige Penzberger lief am Sonntag im Brüsseler Laken-Park die 9000 Meter in 31:30 Minuten. © Imago Images / Axel Kohring

Es war ein Debüt für Nick Jäger: Erstmals trat der Penzberger bei einer Crosslauf-EM der Männer an. Dort überzeugte er als zweitbester Deutscher.

Brüssel – Die Mütze, die einen in Trikolore-Farben getauchten gallischen Hahn darstellte, war eine modische Frechheit. Aber Yann Schrub war das herzlich wurscht – er stülpte sich das hässliche Stoffding im Zielbereich unerschrocken über.

Wer soeben den Europameister-Titel im Crosslauf gewonnen hat, so dachte sich wohl der Franzose, der kann gar schlecht aussehen. Im Rennen davor, auf dem äußerst matschigen Rundkurs im Brüsseler Laken-Park in Sichtweite des Atomiums, hatte Schrub jedenfalls eine glänzende Figur gemacht.

Nick Jäger im Männer-Rennen zweitbester Deutscher

Mit einer Tempoverschärfung in der vorletzten Runde hatte sich der Franzose (2022 in München EM-Dritter über 10.000 Meter) von den Konkurrenten an der Spitze abgesetzt. Mit 30:17 Minuten siegte er souverän. Schrub hatte im Finish noch Zeit, sich eine aus dem Publikum gereichte Flagge zu greifen.

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Eine beachtliche Leistung hatte beim Höhepunkt der Crosslauf-Saison auch ein Penzberger abgeliefert – auch wenn sie weitgehend von den Kameras unbeobachtet blieb. Nick Jäger belegte bei seinem ersten EM-Rennen bei den Männern den 36. Platz unter 90 Startern.

Die 9000 Meter, zu absolvieren waren sechs Runden, lief Jäger in 31:30 Minuten. Der Abstand zu Sieger Schrub betrug 1:13 Minuten. Der Penzberger war im mit zahlreichen Topläufern gespickten Feld der zweitbeste Deutsche. Aus der DLV-Equipe lief nur Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) schneller, der in 30:48 Minuten den 14. Rang belegte.

Zusammen mit dem Resultat von Maximilian Thorwirth (31:31/39. Platz) vom SFD 75 Düsseldorf Süd sprang in der Teamwertung der siebte Rang heraus. Das DLV-Aufgebot bei den Männern komplettierte Filmon Teklebrhan-Berhe (33:40/69. Platz) vom LAC Freiburg. Der deutsche Crosslauf-Meister Markus Görger (LG Region Karlsruhe) hatte krankheitsbedingt kurzfristig die EM-Teilnahme absagen müssen.

Dreikampf um die Silbermedaille im Männer-Rennen

Im Rennen lag Jäger nach der ersten Runde nur sechs Sekunden hinter der Spitze zurück. Er pendelte in der Folge stets im Bereich der Plätze 45 bis 35. Nach der dritten Runde, also bei Halbzeit, lag Jäger 27 Sekunden hinter den Führenden zurück. Vorn hatte sie eine Dreiergruppe um den späteren Sieger Schrub gebildet. In der vierten und fünften Runde verlor Jäger am meisten Zeit auf die ganz vorn laufenden Athleten. Hinter Schrub entbrannte am Ende ein Dreikampf um Silber. Zweiter wurde der Norweger Magnus Tuv Myhre (30:20), Bronze sicherte sich der Belgier Robin Hendrix (30:22), der den lang ganz vorn laufenden Briten Hugo Milner (30:27) noch distanzierte.

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Nick Jäger hat im Nachwuchs hat er schon mehrere internationale Crosslauf-Titelkämpfe im Deutschland-Trikot erlebt. Sein Debüt gab der Penzberger 2017 bei der EM in Samorin (Slowakei) – dort belegte er in der U20 den 51. Platz.

Ein Jahr später glänzte er in Tilburg (Niederlande) als Neunter im Einzel; mit dem DLV-Team holte er in der U20-Klasse die Bronzemedaille. Ebenfalls Team-Bronze gewann Jäger im März 2022 bei der Studenten-WM im Crosslauf in Aveiro (Portugal). Im Einzel hatte er seinerzeit den 13. Rang belegt.

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