Der Februar verkleidete sich als April
Passend zum Fasching hat sich der Februar heuer nicht als Winter-, sondern eher als Frühlingsmonat präsentiert. So warm wie dieser war ein Februar seit Beginn der Messreihe auf dem Hohen Peißenberg noch nie. Schnee gab’s entsprechend kaum, dafür ein paar schöne Sonnentage.
Hohenpeißenberg - Zu Beginn des letzten Wintermonats, dem Februar, waren der Jahreszeit entsprechende Temperaturen über ganz Europa nicht vorhanden. Zweistellige Temperaturen im Minusbereich gab es nur noch im fernen Sibirien. Europaweit begann der Februar mit Temperaturen weit über 0 Grad Celsius.
Am 1. Februar lag der letzte Frosttag auf dem Hohen Peißenberg schon zehn Tage zurück. Der Monat begann trüb, neblig und regnerisch. Ab dem 3. wurde es öfter freundlich. Die Sonne schaffte es am 6. schon, über neun Stunden zu scheinen.
Von Schneeflocken nur gestreift
An fünf Tagen der ersten Dekade lagen die Tagesmaxima zwischen 11 und 14 Grad Celsius. Am 3., 5. und 10. Februar trug der Föhn (mit Luftfeuchten um nur 20 Prozent) noch zusätzlich zur Temperatursteigerung bei. Allerdings wehte während der ersten Dekade fast täglich ein stürmischer Wind. Die Mitteltemperatur der ersten zehn Tage entsprach mit 6,9 Grad Celsius dem langjährigen Mittel eines Aprilmonats.
Der Wärmenachschub aus Südwesten setzte sich auch während der zweiten Dekade unvermindert fort. Es wurde etwas wechselhafter mit mal mehr und mal weniger warmer Atlantikluft. Am 16. Februar kam es zu einem neuen Tagestemperaturrekord: 15,8 Grad Celsius warm war es an einem 16. Februar seit 1781 auf dem Hohen Peißenberg noch nicht. Die Maxima lagen an vier Tagen der zweiten Dekade deutlich über 10 Grad Celsius. An sieben Tagen fiel Regen. An den drei trockenen Tagen schien die Frühlingssonne bis zu 8 Stunden täglich.
Intensives Tief vom Mittelmeer
Zu Beginn der dritten Dekade erreichte den Landkreis ein Schwall kühlerer Meeresluft. Dabei war der 23. der kühlste Tag des Monats von der Tagesmitteltemperatur her, wenn auch kaum winterlich. Das Tagesmaximum lag bei 2,7 Grad Celsius, nachts wurde es -0,4 Grad Celsius kalt. Dabei zog ein kleinräumiges, aber intensives Tief vom Mittelmeer kommend über die Süd- und Ostalpen. Es verursachte dort starke Schneefälle. Der Hohe Peißenberg wurde nur von einigen Schneeflocken gestreift, die noch nicht mal liegen blieben. Alles in allem war es für Südbayern nur eine Erinnerung an den Winter.
Februar entsprach einem durchschnittlichen Aprilmonat
Ab dem 23. Februar stiegen die Temperaturen auf dem Hohen Peißenberg deutlich an. Während es am 25. wieder sehr sonnig war, war der 28. ein sehr trüber Tag mit Dauernebel und Sprühregen. Zwar war die dritte Dekade die „kälteste“ in diesem Februar, lag jedoch noch immer 4 Grad über der Durchschnittstemperatur eines normalen Februarmonats.
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Insgesamt fiel der Februar mit einer Mitteltemperatur von 5,5 Grad Celsius um 5,6 Grad zu warm aus – eine beachtliche, ungewöhnliche Abweichung. Damit war es der wärmste Februar seit Bestehen unserer Messreihe. Wärmster bisher war der Februar 1990 mit 5,1 Grad Celsius. Deutschlandweit war es sogar um 6,2 Grad zu warm. Das Temperaturniveau des Wintermonats Februar entsprach einem durchschnittlichen Aprilmonat.
Fast der sonnigste Ort Deutschlands
Wärmster Tag war der 16. mit 15,8 Grad Celsius, und der kälteste der 24. mit einem Minimum von -0,7 Grad Celsius. Vom 21. Januar bis 18. Februar lagen die Tagesmaxima durchweg über 5 Grad Celsius. Das zeigt das ganze Ausmaß dieses so warmen Wintermonats. Eine Schneedecke lag den gesamten Monat nicht. Niederschläge fielen 40 Liter pro Quadratmeter. Damit war es seit September mal wieder ein zu trockener Monat.
Die Sonne, die 104 Stunden schien, entsprach dem langjährigen Mittel. Damit war der Hohe Peißenberg im Februar fast der sonnigste Ort Deutschlands. Die maximale Windspitze betrug am 7. Februar 24 m/s bzw. 86 km/h. Das milde Wetter führte auch zu einem viel zu frühen Erwachen der Natur. Auf dem Hohen Peißenberg erfolgte es vier bis fünf Wochen eher. Das betraf die Frühblüher Schneeglöckchen, Huflattich und die Kornelkirsche.