Generationen-Duell am Brett: SC Hohenpeißenberg gewinnt gegen einen Angstgegner

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Generationenduell: Peter Zerle (rechts) lieferte sich mit dem Tegernseer U12-Spieler Jakob Greive an Brett fünf ein interessantes Duell, das der Hohenpeißenberger aufgrund eines Freibauern für sich entschied. © privat

Der SC Hohenpeißenberg steht in der A-Klasse auf dem ersten Platz. Im jüngsten Duell gelang dem Team ein Sieg gegen einen Angstgegner mit vielen Youngstern im Kader.

Hohenpeißenberg – Spiele gegen Teams des TV Tegernsee waren in der jüngeren Vergangenheit für den SC Hohenpeißenberg kein Quell der Freude. Seit der Saison 2015/2016 gab es – in verschiedenen Ligen des Zugspitzkreises – fünf direkte Duelle. Die Hohenpeißenberger Bilanz fällt dabei mit einem Remis (2016) und vier Niederlagen wahrlich bescheiden aus.

Nicht allzu verwunderlich also, wenn SC-Spieler Joseph Shub von einem „Angstgegner“ fürs Rigi-Team spricht. Doch mit dem Attribut ist es fürs Erste vorbei: In seinem letzten A-Klassen-Spiel des Jahres bezwang der SC Hohenpeißenberg den TV Tegernsee III mit 5:1 und bleibt damit Tabellenerster.

SC Hohenpeißenberg in A-Klasse auf Platz eins

Trotz des klaren Ergebnisses war es absolut kein Spaziergang für die Gastgeber. „Die Spieler beider Mannschaften schenkten sich nichts“, berichtete Shub. Jeder halbe Punkt und jeder Sieg „musste hart erkämpft werden“. Interessant war die Begegnung noch aus einem anderen Grund – denn es zeigte sich, dass Schach wahrlich ein Spiel über Altersgrenzen hinweg ist. Die Tegernseer waren mit einer im Schnitt sehr jungen Mannschaft angetreten, die Hohenpeißenberger haben vornehmlich ältere Semester in ihren Reihen. An den Brettern eins, zwei, vier und fünf ergab sich jeweils ein Duell „Alt gegen Jung“, teilweise mit einem Unterschied von über 60 Jahren. „Ausgerechnet hier gab es besonders spannende Partien mit jeweils beeindruckenden Spielleistungen“, teilte Shub mit.

Auf Brett vier entwickelte sich zwischen Hohenpeißenbergs Gernot Bothe und Tobias Hagn (noch in der U10 spielberechtigt) „eine recht komplexe Stellung“. Erst nach langem Hin und Her einigten sich die Gegner auf ein „faires Remis“, wie es Mannschaftskapitän Andreas Blum formulierte.

Generationenduell gegen den TV Tegernsee III

Peter Zerle (Brett fünf) schaffte es, dass er gegen Jakob Greive (U12) einen Bauern mehr auf dem Feld hatte. Greive machte durchdachte Züge, fand aber keine Lösung, um den von Zerle solide geführten Freibauern aufzuhalten. So gewann der Hohenpeißenberger. Am Spitzenbrett war die Situation zwischen Andreas Blum und Cosima Thien-An Wagner (U12) lange ausgeglichen, bis der Hohenpeißenberger einen Bauern gewann und immer mehr Druck aufbaute. Wagner führte später ein laut Blum „inkorrektes Gegenopfer“ aus, das ihr das Spiel kostete. „Wäre dieser Fehler nicht gewesen, hätte sie durchaus noch Aussichten auf ein Remis gehabt“, kommentierte Blum die Leistung der Jugendspielerin.

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Das spannendste Szenario fand einmal mehr mit Beteiligung von Herrmann Krinninger (Brett zwei) statt. Zunächst jedoch hatte Fynn Jeremy Lange (U10) die Oberhand und überrumpelte den Hohenpeißenberger mit seiner offensiven Spielweise. Der Tegernseer Youngster nahm dem Kontrahenten sogar die Dame ab. Krinninger, der laut SC für eine aggressive Spielweise bekannt ist, konnte sich nur durch ein trickreiches Manöver vor der Niederlage retten. Am Ende siegte doch die Erfahrung: Dank eines raffinierten Opfers von Läufer und Turm erzwang Krinninger eine Remisstellung.

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Den ersten und schnellsten Sieg des Tages holte Wolfgang Meißner (Brett sechs) gegen Stefan Hendler. Der Hohenpeißenberger verschaffte sich einen erheblichen Qualitätsvorteil, führte seine beiden Türme ins gegnerische Lager und machte dort den Weg für gleich mehrere Freibauern frei. Ebenfalls siegreich beendete Werner Grund (Brett drei) seine Partie gegen Rainer Walesch. Der Tegernseer verlor einen Bauern und verschaffte Grund damit einen Freibauern am Damenflügel, der im Endspiel erfolgreich zum Einsatz kam. Teamkapitän Blum freute sich über „eine geschlossene Mannschaftsleistung“.

Ihren nächsten Kampf bestreiten die Hohenpeißenberger in der A-Klasse am Sonntag, 21. Januar. In der fünften Runde tritt der Tabellenführer (7 Punkte) auswärts gegen den SC Ammersee II (4 Punkte/7. Platz) an.

Spieler willkommen: Der SC Hohenpeißenberg heißt „junge und junggebliebene Spieler“ jeder Spielstärke willkommen. Sie sind eingeladen, an den offenen Schachabenden des Schachclubs teilzunehmen. Sie finden jeden Dienstag (ab 20 Uhr) im Bürger- und Jugendzentrum „Flöz“ in Peißenberg statt.

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