Personalmangel: Familienbad schränkt Öffnungszeiten ein

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240430 Familienbad Schwimmerbecken.JPG © Stadtwerke Dachau

Nur zwei Wochen nach dem Start der Saison schränken die Stadtwerke Dachau die Öffnungszeiten des Familienbads drastisch ein. Grund sei ein „sehr kurzfristig aufgetretener Personalmangel“.

Dachau – Anfang Mai war Manuela Reichelt, die neue Betriebsleiterin Bäder bei den Stadtwerken Dachau, noch voller Optimismus. Via Pressemitteilung ließ sie verkünden: „Wir freuen uns schon sehr auf die neue Saison und unsere Gäste!“ Neben allerhand Details zu den Ticketpreisen – „alles unverändert“ – sowie zu den Vorteilen von Dauerkarten – „keine langen Wartezeiten an den Kassen“ – stand in der Pressemitteilung auch: „Im Dachauer Familienbad kann – vom 16. Mai bis einschließlich 8. September – von 8 bis 20 Uhr geschwommen und geplanscht werden.“ Von wegen.

Seit vergangenem Wochenende hängt am Eingang des Familienbads nämlich ein unscheinbarer Zettel, der vor allem unter den Stammgästen für Aufruhr sorgt. In knappen Worten teilen die Stadtwerke darauf nämlich mit, dass „aufgrund von personellen Engpässen“ das Bad in den kommenden zwei Monaten montags, dienstags und mittwochs bereits um 15 Uhr schließt.

Weil fünf Mitarbeiter den städtischen Bäderbetrieb verlassen haben, muss das Bad nun früher schließen.
Weil fünf Mitarbeiter den städtischen Bäderbetrieb verlassen haben, muss das Bad nun früher schließen. © dn

Eine Erklärung, welche Auswirkung diese Kürzungen der Öffnungszeiten für die Preise von Tageskarten haben, ob es für die regelmäßigen Abend-Schwimmer eine Erstattung für ihre Saisonkarte gibt oder warum man dieses Personalproblem nicht schon Anfang Mai hätte thematisieren können, liest man auf dem Din-A4-Zettel am Eingangstor des Familienbads nicht.

Zu wenig Mitarbeiter: Freibad Dachau reduziert Öffnungszeiten

Auf Nachfrage der Heimatzeitung bittet Stadtwerke-Sprecherin Lena Kern um Verständnis. Der Engpass im Personal des Bads und der sich daraus ergebende „Änderungsbedarf“ bei den Öffnungszeiten habe sich „aufgrund der Personalfluktuation kurzfristig ergeben“. Um das Freibad sicher betreiben zu können, müsse eine ausreichende Zahl an Mitarbeitern für die Beckenaufsicht und den Betrieb anwesend sein. Aufgrund der Tatsache, dass es zuletzt „fünf ungeplante Personalabgänge“ gegeben habe, sei es nun schlicht nicht mehr möglich, den „üblichen Dienstplan mit zwei Schichten zu besetzen“.

Allerdings dürften die Stadtwerke Dachau nicht die einzigen Bäderbetreiber in Deutschland sein, denen das Personal ausgeht, wie Kern weiter betont. Denn: „Die Personaldecke ist aufgrund des Fachkräftemangels im Bereich der Bäderfachangestellten seit Jahren knapp. Der Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister geht davon aus, dass bundesweit bis zu 2500 Fachkräfte fehlen.“

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Keine Entschädigung für entfallende Abende, Prese bleiben gleich

Schwimmer, die ihrem Sport am liebsten nach der Arbeit nachgehen und sich daher eine Saisonkarte gekauft haben, erhalten laut Kern aber keine Entschädigung für die entfallenden Abende. Grund: „Die Kunden bekommen weiterhin eine angemessene Gegenleistung.“ An den besucherstarken Tagen, also den Tagen von Donnerstag bis Sonntag, sei ja nach wie vor die übliche Öffnungszeit angeboten.

Auch an den Preisen für die Tagestickets werde festgehalten, selbst an den verkürzten Tagen. Dies begründen die Stadtwerke damit, dass das Unternehmen „bis dato auch die kräftig gestiegenen Kosten nicht weitergegeben“ hat. Die letzte Preiserhöhung habe im Juli 2022 stattgefunden, weshalb die Eintrittspreise die seitdem „deutlich gestiegenen Sach- und Personalkosten nicht wiedergeben“.   

Hoffnung, neues Personal zu gewinnen

Ob die neuen Öffnungszeiten auch über den Juli hinaus beibehalten werden, kann die Stadtwerke-Sprecherin noch nicht sagen. Man habe die „Hoffnung“, bis dahin zusätzliches Personal gewinnen zu können. Sollte die Suche nach Mitarbeitern aber nicht erfolgreich sein, werde es bei den geänderten Öffnungszeiten bleiben müssen.

Dass dies gerade für Kinder eine schlechte Nachricht ist, ist den Verantwortlichen klar. Ein Badeausflug nach der Schule ins Familienbad dürfte damit im Juni und Juli montags bis mittwochs zeitlich nicht zu schaffen sein. Aber Lena Kern erklärt, dass die Stadtwerke vor einer schweren Abwägung gestanden hätten und sich am Ende für das Schulschwimmen und damit eine tägliche Öffnung des Bads ab 8 Uhr morgens entschieden hätten.

Inwiefern der Kioskbetreiber für die nachmittägliche Schließung des Bads entschädigt wird, wollen die Stadtwerke nicht verraten. Sprecherin Kern beruft sich auf „vertragliche Angelegenheiten“. Was sie aber gern öffentlich betont: „Wer als Fachangestellter für Bäder oder als R

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