Die Feuerwehren im Landkreis Freising können auf den Nachwuchs bauen: Bei der Abnahme der Deutschen Leistungsspange präsentierten die Jugendlichen eindrucksvoll ihr Wissen und Können.
Landkreis – Dicke Nebelschwaden hingen am Samstagmorgen über Moosburg, als fünf Jugendfeuerwehren zur Abnahme der Deutschen Jugendleistungsspange am Sportgelände der SG Moosburg anrückten. Doch pünktlich zum Beginn der Prüfung strahlte die Herbstsonne in voller Kraft und hob die Stimmung bei Prüflingen, Prüfern sowie den Verantwortlichen spürbar an. Hochmotiviert traten sogleich 37 Jugendliche aus fünf Landkreis-Feuerwehren zur Prüfung an, um die höchste Auszeichnung der deutschen Jugendfeuerwehr zu erlangen. Für viele der 37 Jugendliche war dies zugleich der letzte „Einsatz“ bei den Nachwuchskräften, denn einige wechseln demnächst in die aktive Feuerwehr.
In fünf Disziplinen wurden die Mädchen und Buben der Feuerwehren Freising, Kranzberg, Thalhausen, Moosburg sowie Ober- und Niederhummel geprüft. Feuerwehrtechnisches Wissen mussten sie beim Aufbau eines Löschangriffs und beim Kuppeln von acht C-Schläuchen unter Beweis stellen. Kreisjugendwart Roman Bittrich zeigte sich sehr zufrieden: „Die machen das richtig gut“, lobte er die Nachwuchskräfte im FT-Gespräch. Doch auch Schnelligkeit, Ausdauer und Teamgeist waren an jenem Vormittag gefragt: Beim Staffellauf mussten die Gruppen, denen jeweils neun Nachwuchskräfte (zum Teil aus verschiedenen Feuerwehren) angehörten, 1500 Meter zurücklegen – in maximal 4:10 Minuten. Und beim Kugelstoßen galt es für die Teams, in neun Würfen mindestens 55 Meter zu erreichen. Zum Abschluss wurde noch das Allgemein- und Feuerwehrwissen überprüft – mit Bravour, wie Michaela Schröder von der Kreisjugendleitung zufrieden feststellte.
Einige wechseln bald in die aktive Wehr
Stolz, das höchste und letzte Abzeichen der Jugendfeuerwehr erreicht zu haben, war nach der Prüfung unter anderem Marie Baur (17) von der Feuerwehr Freising. Sie wird in zwei Wochen, mit 18 Jahren, in die aktive Feuerwehr wechseln und trat am Samstag zum letzten Mal mit ihrer Jugendgruppe an. Auch wenn die Vorfreude auf den aktiven Dienst groß ist: „Ein bisschen Wehmut ist schon dabei“, gibt sie zu. Immerhin habe sie bei der Feuerwehr nicht nur viel gelernt, sondern auch eine tolle Kameradschaft erfahren. Das bestätigten auch ihre Kameraden Natalie Wassermann (17) und Alexander Scheier (16): „Wir sind eine richtig tolle Gemeinschaft“, sagen beide. Und Alexander Scheier ergänzt: „Das fühlt sich wie eine Familie an.“
So geht es auch Anna Bichlmaier (16) von der Jugendfeuerwehr Moosburg: Vor knapp drei Jahren ist sie ihrem Papa, der aktiver Feuerwehrmann ist, gefolgt und nun engagiert dabei. Der Grund? „Ich mag die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und das Miteinander bei der Feuerwehr“, sagt sie. Und: „Man lernt viel fürs Leben.“ Das hört vor allem Michaela Weiß (25) gerne, die seit elf Jahren bei der Feuerwehr und seit sieben Jahren Jugendwartin der Moosburger Wehr ist, gerne. Feuerwehr ist eine Leidenschaft, sagt Weiß. Hier seien „Freundschaften fürs Leben entstanden“, hier fühle man sich wie in einer „zweiten Familie“.
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Auch Celina Hermann (17) von der Feuerwehr Ober- und Niederhummel „brennt“ für die Feuerwehr. Für sie steht ebenfalls fest, dass sie in vier Wochen zur aktiven Wehr wechseln wird. „Mir macht das richtig Spaß“, erzählt sie. Mit ein paar Leuten aus dem Dorf hat sie vor gut drei Jahren bei der Feuerwehr „reingeschnuppert“ – „und dann bin ich dabei geblieben“, erzählt sie. Und weiter: „Ich freue mich, zu den Großen zu wechseln, aber ich habe auch Respekt davor.“ Doch sie ist zuversichtlich, dass sie zusammen mit ihrer Truppe ihre ersten Einsätze gut meistern wird.
Kreisbrandrat Manfred Danner, der ebenso wie Landrat Helmut Petz und Kreisbrandmeister Johann Neumair vor Ort war, war voll des Lobes über die Jugendarbeit. Gleichzeitig würde er sich wünschen, dass noch mehr Mädchen und Buben den Weg zur Feuerwehr finden. „Wir haben im Landkreis immer so um die 400 Jugendliche“, erzählt er. „Das ist nicht schlecht, aber es könnten schon noch mehr sein.“ Und so hofft er, dass die erfolgreiche Nachwuchsarbeit auch in Zukunft fortgesetzt werden kann.
Zwei neue Jugendfeuerwehren
Und das wird sie: Die Feuerwehr Eching hat Mitte September eine Jugendfeuerwehr gegründet – die erste in der über 150-jährigen Vereinsgeschichte. Zwei Mädchen und sieben Jungs im Alter von 13 bis 15 Jahren gehören der ersten Gruppe an. Und im kommenden Jahr, so kündigt Kreisjugendwart Roman Bittrich an, soll auch in Goldach eine Jugendfeuerwehr an den Start gehen. Alle Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren können mitmachen. Infos gibt‘s unter www.feuerwehr-goldach.de.