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Handarbeit in steilem Gelände: Die Pistencrew fixiert die letzten Netze. © ok

Die Aussichten für die 70. Kandahar-Rennen in Garmisch-Partenkirchen sind rosig. Nicht nur das sportliche Programm ist üppig, auch das Rahmenprogramm.

Garmisch-Partenkirchen – Zeiten ändern sich. Das Themengemenge vor den alpinen Weltcups in Garmisch-Partenkirchen war in den vergangenen Jahren ein ziemlich monotones gewesen. Entweder bangte man um die Austragung an sich, weil der Winter einfach nicht mehr wollte. Oder man bangte um den heimischen Helden Thomas Dreßen, ob er überhaupt starten könne. Oder man sorgte sich angesichts der behördlichen Beschränkungen zur Corona-Pandemie. Irgendeine Form von Angst war stets gegenwärtig. Nicht heuer. Das Virus spielt keine Rolle mehr, das Ski-Ass aus Mittenwald fährt nicht mehr – aus lokalpatriotischer Sicht sei an dieser Stelle ein ,leider‘ erlaubt – und der Winter ist heuer wieder mehr Winter als Sommer. Es ist angerichtet für die 70. Kandahar-Rennen.

Grünes Licht von der FIS

Daran ändert auch die Wetterprognose nichts, die für diese Woche Temperaturen im zweistelligen Plusbereich verkündet. Sobald der Grundstock der Piste steht, habe das kaum noch Auswirkungen, versichert Martina Betz, Chefin des Weltcup-Organisationskomitees (OK). Da das längst der Fall ist, gab die FIS bereits bei der Schneekontrolle in der vergangenen Woche grünes Licht für die vier Rennen. Der Winter hatte den Organisatoren schon zuvor mächtig in die Karten gespielt. Und dank der geballten Power des Skiclub Garmisch, des OK und der BZB wurden diese Karten auch sogleich ausgespielt.

Ok-Chefin: „Wir haben die Umwelt schon im Auge“

Wer nun aber meint, die Schneekanonen liefen in den kalten Wochen zuvor auf Hochtouren und haben das kühle Weiß im Übermaß produziert, der liegt falsch. „Wir haben nicht einfach alles rausgeblasen, was ging. Wir haben die Umwelt schon im Auge“, versichert Betz. Produziert wurde nur das Nötigste. Mittels modernster Tiefenmessgeräte, die in Raupen verbaut sind, erstellte man ein Schneehöhenprofil für die Kandahar. „Dadurch kann man genau austarieren, wo noch zu wenig und wo zu viel Schnee liegt.“ Und da passend auch noch der Regen einsetzte, musste die Piste sogar weniger gewässert werden.

Nun ist Betz die Letzte, die sich schon jetzt in Sicherheit wiegt, „denn man hat hier schon zu viel dafür erlebt“. Aber die Aussichten sind rosige, dass die zwei Super-G der Herren am kommenden Samstag und Sonntag sowie die Abfahrt und der Super-G der Damen am darauffolgenden ersten Februar-Wochenende wie geplant über die Bühne gehen können.

Wermutstropfen Abfahrt

Was fehlt, ist allerdings der Klassiker: die Abfahrt der Herren. Ein Wermutstropfen, das verhehlt auch Betz nicht: „Wir sind natürlich sehr traurig, dass wir keine haben.“ Dabei hätte das Garmisch-Partenkirchner OK für eine der vielen ausgefallen Abfahrten in dieser Saison einspringen können. Jedoch nur in der Theorie. In der Praxis verhindert der enggestrickte Weltcup-Kalender das. Erst am gestrigen Dienstag stand in Schladming der Nacht-Riesenslalom an, bei dem auch einige Speedfahrer an den Start gingen. Zudem muss vor einer Abfahrt ein dazugehöriges Training stattfinden. Zeitlich alles zu knapp. Somit bleibt es bei den vier Rennen draußen auf der Kandahar.

Party im Kurpark am Samstag

Dafür geht es vor allem am Samstag nach dem ersten Super-G der Herren im Markt munter weiter. Betz betont: „Wir spulen nicht einfach vier Weltcups herunter.“ Vielmehr will man den ganzen Ort wieder mehr für den Skisport begeistern. Gelingen soll das mit einer Party am Samstag im Kurpark samt DJ, Liveband, Siegerehrung und Startnummervergabe für den Sonntag. „Wir machen es laut und kräftig“, versichert die OK-Chefin. Der Nachtslalom im vergangenen Jahr habe bereits bewiesen: „Wir können Sport und Event.“ Daher überlegte man sich auch für jedes der vier Rennen ein spezielles Motto. Auf den „Heroes“-Samstag, an dem die Athleten den Fans hautnah präsentiert werden sollen, folgt mit dem zweiten Super-G der „boarische“ Sonntag samt Biergarten, bayerischer Live-Musik, Weißbier und Co. direkt an der Kandahar.

Power-Frauen am darauffolgenden Wochenende

Eine Woche später sind die Damen im Fokus. „Power-Frauen“ heißt das Motto für die Abfahrt am Samstag. Mit von der Partie wird dann auch Ex-Ski-Star Maria Höfl-Riesch sein. Betz will noch nicht zu viel verraten, verspricht aber „ein lebendiges Format“, bei dem die Stärken der Frauen hervorgehoben werden sollen. Abschließend folgt am Sonntag der Super-G der Damen, der heuer als „Family-Day“ firmiert und Mitmach-Aktionen für alle Altersklassen beinhaltet.

Bleibt die Frage: Wie viele Zuschauer sind eigentlich zu erwarten? Die OK-Chefin tut sich schwer mit einer Schätzung. „Nach Corona tappen auch wir etwas im Dunkeln“, räumt sie ein. Letztendlich hofft sie aber auf 6000 bis 7000 begeisterte Skisportfans an der Kandahar.

Samstag, 27. Januar – 1. Super-G der Herren:

11:45: Rennstart (ab 9.30 Uhr Kandahar Arena geöffnet).

Motto: Heroes – Legenden hautnah erleben

17:00: Party im Kurpark Warm-Up mit DJ Party Pabst

18:00: Siegerehrung und Startnummernvergabe.

18:45: Party mit Liveband Janka Roo und DJ – freier Eintritt

Sonntag, 28. Januar – 2. Super-G der Herren:

11:30: Rennstart (ab 9.30 Uhr Kandahar-Arena geöffnet).

Motto: Boarisch – Frühshoppen mit Livemusik.

Donnerstag und Freitag, 1. und 2. Februar:

ab 11:00 Abfahrtstraining der Frauen.

Samstag, 3. Februar – Abfahrt der Frauen:

11:00: Rennstart (ab 9 Uhr Kandahar-Arena geöffnet).

Motto: Power Frauen, Inspiration im Sport und Leben.

Freier Eintritt für weibliche Besucher (Stehplätze).

Sonntag, 4. Februar – Super-G der Frauen:

11.00: Rennstart (ab 9 Uhr Kandahar-Arena geöffnet).

Motto: Family-Day mit Mitmach-Aktionen.

Ermäßigter Eintritt für Familien (Stehplatzbereich).

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