Mit 63 Schulrektorin geworden – Warum tut sie sich das noch an?

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Der Schülerchor sang im Rahmen der Amtseinführung. © Realschule Peißenberg

Technisch affin, heimatverbunden und jemand, der gern im Team arbeitet: Ursula Meisinger-Schmidt leitet seit August die Realschule Peißenberg. Nun wurde sie offiziell ins Amt eingeführt – mit freundlichen Worten und gemeinschaftlichem Gesang.

Peißenberg – Warum tut sie sich das noch an? Mit einem Hauch Selbstironie begann Ursula Meisinger-Schmidt ihre Rede vor den zahlreich erschienen Ehrengästen in der Aula der Peißenberger Realschule zu ihrer Amtseinführung. Die 63-Jährige hat diese Frage in den vergangenen Monaten tatsächlich mehrfach gehört. Und gab nun die Antwort: Sie sehe es als Verpflichtung, ihre Erfahrung weiterzugeben, sagte sie. Denn schließlich sehe sie den Beruf des Lehrers als Berufung. In Peißenberg bekleidet die Mathematik-, Physik- und IT-Lehrerin nun zum ersten Mal das Amt der Realschulrektorin.

Die Schule ist ein „Schatzkästchen“

Aber da müsse sie jetzt durch, so Meisinger-Schmidt, die die Unterstützung ihres Mannes hervorhob. Und auch jene von Konrektor Michael Puzik, dem sie in den vergangenen Monaten unzählige Fragen gestellt habe, die dieser stets geduldig beantwortet hätte. Überhaupt sei sie von der Schulfamilie mit offenen Armen empfangen worden. Dabei sei ihr aufgefallen, was für ein Schatzkästchen diese Schule sei.

Diese „Schätze“ seien unter anderem die vielen engagierten Kollegen, die Projekte sowie die Veranstaltungen. Genau dieser Einsatz über den Unterricht hinaus bringe die Schule weiter, so Meisinger-Schmidt, die dabei betonte, dass sie selbst dazu beitragen möchte. „Mit mir können Sie rechnen“, hatte sie gleich nach ihrer nicht ganz ernst gemeinten Eingangsfrage ergänzt – und damit den Titel des Eingangssongs des Schülerchors in leicht abgewandelter Form genutzt. „You can count on me“ (auf deutsch: „Du kannst auf mich zählen“) hatten die 20 Schüler unter der Leitung von Musiklehrerin Andrea Ammann gesungen.

Ein Avatar lässt kranke Schüler am Unterricht teilnehmen

Nach diesem Auftritt hatte Konrektor Puzik die Gäste begrüßt und das Wort an Michael Heimes weitergegeben. Der Ministerialbeauftragte für die Realschulen im Aufsichtsbezirk Oberbayern-West war im Auftrag von Kultusministerin Anna Stolz nach Peißenberg gereist. Er würdigte Meisinger-Schmidt als begeisterte Naturwissenschaftlerin, die dem technischen Fortschritt stets offen gegenüberstand und -steht.

Diese Einschätzung bestätigte Meisinger-Schmidt sogleich, als sie darauf hinwies, dass an der Realschule Peißenberg seit Kurzem ein Avatar im Einsatz sei, der es kranken Schülern erlaube, auf digitalem Weg von zuhause aus am Unterricht teilzunehmen. Zudem sei die KI – die Künstliche Intelligenz – eine Herausforderung für sie und ihr Kollegium, ebenso die Einführung der Tabletklassen in der siebten und achten Jahrgangsstufe. Heimes wünschte Meisinger-Schmidt außerdem Beharrlichkeit und einen klugen Blick auf ihre Mitmenschen.

Direktorin ist sehr heimatverbunden

Dass sie ihr Team bereits in der kurzen Zeit seit August gut kennengelernt hat, ließ Meisinger-Schmidt bei ihrer Rede mehrmals erkennen. So bezeichnete sie das Sekretariat als „Herzstück“ der Schule und betonte, dass sie nur im Team die vielfältigen Aufgaben an der Schule lösen könne. In diesem Team sind natürlich auch die Schüler, die bei der Amtseinführung durch vier Sprecher repräsentiert wurden. Diese nutzten den Vornamen der neuen Direktorin, um deren Eigenschaften zu charakterisieren: Unterstützung, Respekt, Stärke, Unermüdlichkeit, Leidenschaft. Zudem wünschten sie ihr noch Alles Gute.

In den Reden wurde zudem die Heimatverbundenheit der Direktorin hervorgehoben. Sie war in den 1970er-Jahren an der Realschule Herrsching Schülerin – und kam später dorthin als Konrektorin zurück.

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