Verkauf statt Wiederaufbau - Nach Bränden erzielen Grundstücke in Los Angeles neue Top-Preise
Die verheerenden Brände in Pacific Palisades in Los Angeles haben Anfang des Jahres zahlreiche Grundstücke in Schutt und Asche gelegt. Trotzdem werden diese auf dem Immobilienmarkt nun für Millionenbeträge verkauft.
Frau verkauft Grundstück mit 200.000 Dollar Gewinn
In einem Fall überstieg der Verkaufspreis bereits die Millionengrenze. Laut Berichten der „New York Post“ wurde ein Grundstück im Los-Angeles-Stadtteil für 1,18 Millionen Dollar (etwa 1,13 Millionen Euro) verkauft, obwohl es durch das Großfeuer schwer beschädigt wurde. „Für die Eigentümerin war es eine leichte Entscheidung“, erklärte der zuständige Makler gegenüber dem Immobilienportal „Realtor“. Das Grundstück, auf dem einst ein Einfamilienhaus gestanden hatte, sollte ursprünglich für 999.000 Dollar (etwa 954.000 Euro) verkauft werden.
Die „New York Post“ berichtet, dass weitere verkohlte Grundstücke in der Region für bis zu 3,95 Millionen US-Dollar (etwa 3,7 Millionen Euro) angeboten werden. Mindestens sieben dieser Grundstücke sind für mehr als 2 Millionen US-Dollar (1,9 Millionen Euro) gelistet. Ein Grundstück von 0,4 Hektar wird für 3,25 Millionen US-Dollar (etwa 3,1 Millionen Euro) als eine Gelegenheit zum „Wiederaufbau“ beworben.

Makler: Viele Einwohner kehren nicht in verbrannte Wohngegend zurück
Gegenüber „Realtor“ betonte ein örtlicher Immobilienmakler, dass viele Bewohner in Altadena, einer ebenfalls brandgeschädigten Gegend, ihre Grundstücke verkaufen, anstatt den jahrelangen Wiederaufbauprozess zu durchlaufen. „Mindestens ein Drittel bis die Hälfte der Besitzer in Altadena wollen oder können kein neues Haus bauen“, erklärte er. Insbesondere Familien mit kleinen Kindern oder ältere Bewohner ziehen es vor, das Geld zu nehmen und weiterzuziehen.
Auch der Promi-Makler Josh Altman äußerte gegenüber dem Immobilienportal seine Befürchtung, dass bis zu 70 Prozent der ehemaligen Einwohner Pacific Palisades nicht zurückkehren werden. Die Gründe dafür sind offenbar die hohen Kosten und Schwierigkeiten, Versicherungen in brandgefährdeten Gebieten abzuschließen.
LA-Feuer verursachten Schaden in Milliardenhöhe
Die verheerenden Brände im kalifornischen Pacific Palisades und Eaton Anfang des Jahres töteten 29 Menschen und zerstörten über 16.000 Häuser und Geschäfte sowie 37.000 Hektar Land. Tausende Einwohnerinnen und Einwohner mussten evakuiert werden. Eine Prognose der UCLA Anderson schätzt die Gesamtschäden auf 95 bis 164 Milliarden Dollar, wobei sich die versicherten Schäden auf bis zu 75 Milliarden Dollar belaufen könnten.
Nach vorläufigen Schätzungen des US-Wetterdienstes Accuweather beläuft sich der wirtschaftliche Gesamtschaden auf bis zu 150 Milliarden Dollar. Die Großbrände und Wetterkatastrophen in den USA setzen vor allem große Versicherer, wie die Munich Re, unter Druck.