Abschied von Gerd Preuß: Er hat über 20 Jahre die Wirtschaftsschule geprägt
Wirtschaftsschulleiter Gerd Preuß wurde feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Er übergab symbolisch den Schlüssel an seinen bisherigen Stellvertreter Johann Müller.
Freising – In seiner Laudatio erzählte Johann Müller wie er vor mehr als 20 Jahren an der Staatlichen Wirtschaftsschule angefangen hatte, er Gerd Preuß kennenlernen durfte und wie daraus eine Freundschaft entstanden ist. Jetzt stehe er als sein Nachfolger vor ihm und muss ihn verabschieden. Surreal oder wie es die Schüler ausdrücken würden: „Ich check’s nicht!“
Die großen Stärken des Oberstudiendirektors Gerd PreußNoch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Freising finden Sie auf Merkur.de/Freising.
Die Entscheidungs- und Führungsstärke sowie seine Gradlinigkeit waren die großen Stärken des Oberstudiendirektors. Jeder wusste, woran er war. Weiterhin war er für sein Organisationstalent bei Stunden- und Vertretungsplänen, aber auch bei der Prüfungsplanung bekannt und geschätzt. Bei seinen Schülern war er beliebt und gefürchtet zugleich. Erziehung zur Selbstdisziplin war ihm immer wichtig.
Im Unterricht nutzte Preuß die vorhandene Zeit bestmöglich aus – zum Leidwesen der Schülerinnen und Schüler waren ihm Video anschauen „immer ein Gräuel“.
Abschiedsgeschenke die zu Herzen gehen
Mit einem von Johann Müller getexteten Lied nach der Melodie von Truck Stop „Dave Dudley“ ließ dieser sein Wirken an der Schule Revue passieren. Personalrätin Renate Roider-Windolf hatte ebenfalls nur lobende Worte für den scheidenden Schulleiter. Auch Landrat Helmut Petz war unter den Gästen und verabschiedete sich persönlich von Preuß.
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Friedemann Böhme, Leiter der Ethikfachschaft, hatte die Ärmel hochgekrempelt und zusammen mit vielen Weggefährten von Gerd Preuß ein wunderschönes, zu Herzen gehendes Video mit vielen persönlichen Worten gedreht sowie ein tolles Fotobuch mit vielen schönen Erinnerungen, die in 20 Jahren zusammenkommen, erstellt.
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Gerd Preuß bedankte sich für die vielen schönen Überraschungen und gab dem Kollegium und anwesenden Gästen noch mahnende Worte mit auf den Weg: „Die digitale Entwicklung sowie die Künstliche Intelligenz stellt den Lehrberuf vor große Herausforderungen“. Er sei fast froh, „diese nicht mehr meistern zu müssen“.
Johann Müller,der Nachfolger
Studiendirektor Johann Müller übernimmt jetzt die Schulleitung, sein Vize ist Studiendirektor Olaf Steil. Müller kam im Jahr 2003 an die Schule. Nach kürzester Zeit übernahm er die Aufgaben des Systembetreuers sowie die Fachschaftsbetreuung Mathematik.
Von der Regierung von Oberbayern wurde er als fachlich-pädagogischer Mitarbeiter für Mathematik an Wirtschaftsschulen berufen. Mit der Neuausrichtung der Wirtschaftsschule ergab sich die Chance, diese Schulart durch eine Abordnung an das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) mitzugestalten und weiter zu entwickeln.

Von seiner Berufung erfuhr Johann Müller kurz vor den Weihnachtsferien. Am letzten Schultag im ersten Halbjahr stieß er zusammen mit dem scheidenden Schulleiter der Wirtschaftsschule, Oberstudiendirektor Gerd Preuß und dem Lehrerkollegium im Rahmen einer kleinen Feierstunde an.
Sein Ziel sei es, so Müller, in der Schule „eine Lernatmosphäre zu schaffen, in welcher das Schulleben von gegenseitigem Respekt, einem harmonischen Miteinander sowie Vertrauen geprägt ist“. Laut seinen Worten sei es dabei ganz wichtig, „nicht zu vergessen, für wen wir Lehrer täglich arbeiten“. Müllers Stärke ist, dass er seine Schützlinge für den Unterricht begeistern kann und sie damit eine perfekte Vorbereitung für eine moderne, vom stetigen Wandel geprägten Berufswelt erhalten. Als ehemaliger „Mathematikchef“ der Schule bereitet er seine Schülerinnen und Schüler auch künftig auf eine weitere schulische Laufbahn an der Fach- bzw. Berufsoberschule vor.
SONJA AIGNER
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