Stecken bleiben statt spazieren gehen: Rentner prangert Wege in Wolfersdorf an
Für Josef Kronthaler ist es ein Ärgernis: Viele Spazierwege in Wolfersdorf sind „unbegehbar“. Er fordert, dass die Gemeinde „ihrer Pflicht nachkommt“.
Wolfersdorf – Für Naturliebhaber bietet sich in der Gemeinde Wolfersdorf ausreichend Platz zum Spaziergehen oder Radfahren. Das Problem: „Die Ortsverbindungswege sind teilweise in einem unbegeh- und unbefahrbaren Zustand“, sagt Josef Kronthaler. Obwohl der Rentner das Problem schon öffentlich – etwa in der Bürgerversammlung – angesprochen habe, „ist bislang nichts passiert“, sagt er.
Seit über 40 Jahren ist Josef Kronthaler viel zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Doch viele Spazierwege sind im Sommer zugewachsen und im Winter kaum begehbar. „Für Frauen mit Kinderwagen oder ältere Leute ist das ein Problem“, sagt er und zeigt beim FT-Besuch konkrete Beispiele. So ist etwa auf dem Spazierweg nach Wölfing oder zu den Anwesen „Am Hölzl“ kaum ein Durchkommen – immer wieder bleibt Josef Kronthaler im Matsch stecken oder muss auf angrenzende Felder und Wiesen ausweichen. Der rüstige Rentner bewegt sich gerne, aber in Wolfersdorf viel zu oft „im Acker“, wie er mit Blick auf die ungepflegten und unebenen Strecken sagt. „Es gäbe so viele schöne Rundwege“, schwärmt er – in unterschiedlichen Längen. „Aber die sind alle nicht hergerichtet.“
Das Problem ist alt, wird aber immer größer
Bereits beim Besuch des Freisinger Tagblatt im Juli 2022, als sich im Rahmen der Aktion „Wolfersdorf bewegt sich“ eine Gruppe Rentner zu einem Spaziergang aufgemacht hatte, hat Kronthaler das Problem offen angesprochen: „Vor 20 Jahren ist ein Wanderwegenetz erstellt worden, aber seither ist nichts mehr gemacht worden“, hatte er damals moniert. Trotz entsprechender Hinweise an den Gemeinderat und Bürgermeisterin Anita Wölfle habe sich bis heute nichts getan. Im Gegenteil: „Der Zustand hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert“, sagt er.
Zur Antwort hätte er meist nur bekommen, dass die Landwirte für die Instandsetzung der Wege verantwortlich seien, berichtet er. Doch dem widerspricht Kronthaler: „Für Ortsverbindungswege, zum Beispiel Billingsdorf-Wölfing oder Wolfersdorf-Am Hölzl, ist die Gemeinde zuständig.“ Indes seien die Landwirte bei den Feldwegen in der Pflicht. Jedoch: „Mehrere Flur- und Feldwege sind bereits nicht mehr vorhanden, da diese von den Landwirten bewirtschaftet werden.“ Und das wiederum sei „nicht erlaubt“, sagt Kronthaler. „Diese Wege müssen für die Naherholung, den Natur- und Artenschutz erhalten bleiben.“
Josef Kronthaler weiß, dass viele Bürger gerne in ihrer Heimatgemeinde unterwegs sind. Und so hofft er, dass die Gemeinde „ihrer Pflicht nachkommt“, und die Geh- und Radwege endlich wieder herrichtet.