Besorgniserregende Entwicklung - Professoren alarmiert: Gen Z kann kaum noch Bücher lesen

Immer mehr junge Menschen aus der Gen Z sind nicht mehr dazu in der Lage, ganze Bücher zu lesen. Das berichtet die US-Zeitschrift „The Atlantic“ und beruft sich dabei auf 33 US-Professoren.

Lesen ist für Gen Z eine „untrainierte Aufgabe“

Viele Studenten hätten in der Schule meist nur kurze Texte wie Auszüge, Gedichte oder Artikel gelesen und können sich deshalb auf längere Texte oder ganze Bücher nicht konzentrieren. Laut Rüdiger Maas vom Institut für Generationsforschung ist das Lesen für die Gen Z eine „untrainierte Aufgabe“. Dazu erklärt er gegenüber "The Atlantic": „Wenn ich untrainiert bin, bin ich langsamer. Die Studierenden könnten das schon, aber es ist sehr unangenehm, weil sie es so selten trainieren.“

Im Studium sei das Lesen für viele eher „Mittel zum Zweck“ und freiwilliges Lesen daher häufig die Ausnahme. Auch wenn der Austausch über Bücher laut dem „Börsenblatt“ in den sozialen Medien wieder zugenommen habe, so gehe es dabei häufig nur um den oberflächlichen Inhalt oder Werbung.

Ein Beispiel dafür ist  BookTok: Das ist eine Kategorie auf der Plattform TikTok, in der Bücher vorgestellt und empfohlen werden und der Inhalt diskutiert wird. Wie der TikTok-Jahresrückblick 2024 zeigt, gehört BookTok mit mehr als 41 Millionen Beiträgen zu den größten Communities und hat massiven Einfluss auf Bestsellerlisten.

Auch ältere Generationen haben Probleme mit Lesen

Trotzdem animiere BookTok die Gen Z auch nicht zum gründlichen Lesen: Studenten benutzen weiterhin häufig Apps, um die Inhalte zusammenzufassen und verlieren laut der LMU-Professorin Sabine Anselm dadurch vor allem die Fähigkeit zur Einordnung von Informationen. 

Das betreffe auch ältere Generationen: Wie eine neue PIAAC-Studie (Programme for the International Assessment of Acult Competencies) zeigt, hat sich die Lesefähigkeit der Erwachsenen auch verschlechtert. Das sei vor allem deshalb problematisch, weil die älteren Generationen eigentlich ein Vorbild sein sollten und die jüngeren dazu motivieren müssten zu lesen. 

Influencerin kritisiert Buch aufgrund der vielen Wörter

Dass es der Gen Z an Motivation zum gründlichen Lesen von ganzen Büchern fehlt, beweist eine Buchkritik der TikTokerin Yana. Sie äußerte sich in einem Video enttäuscht über den Young-Adult-Fantasy-Roman „Six of Crows“. Ihre Begründung: Die Schrift sei zu klein und die Seiten mit zu vielen Wörtern gefüllt. Yana hatte Schwierigkeiten, der komplexen Handlung und den vielen Charakteren zu folgen und gab das Buch nach 220 Seiten auf.