Umfrage in Großbritannien - Lehrer alarmiert: Erstklässler können oftmals nicht mal Treppensteigen
Viele Kinder in England und Wales beginnen die Schule ohne grundlegende Fähigkeiten wie Treppensteigen oder wissen nicht, wie man mit einem Buch umgeht. Lehrer machen dafür zu viel Bildschirmzeit und mangelnde Unterstützung durch Eltern verantwortlich.
Kinder kommen in Windeln zur Schule
Laut der Umfrage unter 1000 Lehrern in England und Wales, die vom „Guardian" zitiert wurde, haben fast die Hälfte der Lehrer beobachtet, dass sich die Schulbereitschaft im letzten Jahr verschlechtert hat.
Die Umfrage im Auftrag der Wohltätigkeitsorganisation Kindred2 zeigt, dass ein Viertel der Kinder, die im September eingeschult wurden, sogar noch Windeln trugen und viele Kinder schlechte motorische Fähigkeiten hatten. Bereits vor wenigen Wochen machten Eltern Schlagzeilen, die sich beschwerten, weil sie zum Windelwechseln in die Schule fahren mussten.
Felicity Gillespie, Direktorin von Kindred2, erklärte laut Yahoo: „Zu viele Eltern unterstützen nicht die Entwicklung ihrer Kinder, obwohl sie das Beste für sie wollen.“

„Es liegt auch viel an der Erziehung"
Ein befragter Lehrer behauptet sogar, dass sich einige Kinder statt mit der typischen britischen Dialekte oft ausdrücken wie die amerikanischen Figuren in den Serien, die sie ansehen.
„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man nicht mehr die Pandemie dafür verantwortlich machen kann“, sagte ein Schulleiter aus dem East Midlands der Zeitung: „Es liegt auch viel an der Erziehung."
In einer anderen Umfrage unter 1000 Eltern von Vorschulkindern, berichtet Yahoo, gaben etwas weniger als die Hälfte an, wie wichtig es ist, dass Kinder wissen, wie man richtig mit Büchern umgeht. Stattdessen würden die Kinder aber häufig keine Probleme damit haben, ein Tablet oder ein Smartphone zu benutzen.
Lehrer kündigt wegen Handysucht der Schüler
Tatsächlich ist es auch in den späteren Schulklassen keine Seltenheit, dass man sich zu sehr auf moderne Techniken verlässt. Ein Biologielehrer aus Arizona hat vor einiger Zeit seinen Job aufgegeben, weil er die Handysucht seiner Schüler nicht mehr ertragen konnte.
Seit der Corona-Pandemie beobachtete er eine zunehmende gesellschaftliche Isolation der Jugendlichen, die ihre Smartphones nicht mehr weglegen wollten.
Gleichzeitig kritisiert Dr. Maiko Kahler, Rektor der Grundschule Saturnring im niedersächsischen Garbsen, die aktuelle Lehrerkultur scharf. Er glaubt, dass Lehrkräfte sich oft im Jammern über ihre Arbeitsbedingungen verlieren, anstatt sich auf Lösungen zu fokussieren.