Der CDU-Politiker Johannes Volkmann sagte neulich im Fernsehen, mit seinen 28 Jahren könne er sich noch an ein Deutschland erinnern, in dem Weihnachtsmärkte nicht unter Polizeischutz standen. Freilich reden nur Ältere so von der guten alten Zeit.
Volkmann, Enkel von Altkanzler Helmut Kohl († 2017), könnte inzwischen hinzufügen, er habe in ganz jungen Jahren noch ein Deutschland erlebt, in dem Weihnachtsmärkte aus Sicherheitsgründen nicht abgesagt wurden.
Sicherheitskosten Weihnachtsmarkt: Absagen wegen zu hoher Ausgaben
Das ist eine neue Dimension, ein weiterer Abschied von der fröhlichen Weihnachtszeit: In den ersten Städten wurden jetzt Weihnachtsmärkte abgesagt, weil die Kosten für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu hoch sind.
Und das nicht nur zur Weihnachtszeit: In Bonn musste bereits das „Kessenicher Herbstfest“ aus denselben Gründen abgesagt werden.
Wie immer man zu den Stadtbild-Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) stehen mag: Dass das Stadtbild sich auch wegen unumgänglicher Sicherheitsmaßnahmen verändert hat, kann man nicht abstreiten.
Seit dem islamistischen Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 mit 13 Toten und über 60 Verletzten sieht die vorweihnachtliche Welt anders aus. Glühwein und gebrannte Mandeln können nur noch genossen werden, wenn die Zugänge zum Weihnachtsmarkt mit Beton-Pollern gesichert sind. Zugleich patrouillieren mehr Polizisten zwischen den festlich geschmückten Buden, als das in der Kindheit des Johannes Volkmann üblich war.
Innere Sicherheit Migration: Gefährder und straffällige Flüchtlinge
Sicherheitsmaßnahmen an Weihnachtsmärkten, Taschenkontrollen vor Freibädern oder Messerverbotszonen haben unsere Städte verändert. Das alles ist keineswegs nur das Ergebnis der weitgehend unkontrollierten Zuwanderung seit 2015. Aber es wäre blauäugig, die Gefahren zu leugnen, die vor allem von islamistischen Zuwanderern ausgehen.
Natürlich ist nicht jeder bei uns lebender Ausländer ein potenzieller Attentäter. Aber die Bürger verstehen nicht, warum bereits straffällig gewordene oder als Gefährder eingestufte Flüchtlinge noch immer hier leben – und das auch noch auf Kosten der Steuerzahler.
Kriminalität Innenstädte: Forderungen von SPD und Grünen
Links der Mitte ist man jedoch zwanghaft bemüht, eine Welt zu beschwören, die es schon lange nicht mehr gibt. In den Vorschlägen von SPD und Grünen für sicherere Innenstädte dominieren Forderungen nach besserer Beleuchtung, mehr Drogenkonsumräumen oder zusätzlichen Streetworkern.
Die Grünen fordern sogar, Polizisten nicht länger mit „sinnfreien Grenzkontrollen“ zu beschäftigen, sondern sie lieber an Bahnhöfen einzusetzen. Gleichzeitig tun beide Parteien so, als hätte die Gefährdung der inneren Sicherheit nichts, aber auch gar nichts mit der Migration zu tun.
Man darf die alten Zeiten auch nicht glorifizieren. Auf Weihnachtsmärkten gab es früher auch schon unschöne Szenen, wenn einige Zeitgenossen nach zu viel Glühwein aus der Rolle fielen. Das kam und kommt bei den vielen Volksfesten im Jahresverlauf ebenfalls immer wieder vor.
Seit ein islamistischer Terrorist mit einem Lkw auf dem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche eine breite Blutspur hinterlassen hat, wäre es unverantwortlich, größere Ansammlungen von Menschen ohne Sicherheitsvorkehrungen zuzulassen.
Wer sich nicht selbst in die Tasche lügt, muss feststellen: Das neue, „buntere“ Deutschland ist aus vielen Gründen ein unsichereres Land geworden. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit.