100 Jahre „D‘Lechtaler“ in Urspring: Jubiläum mit Festabend gefeiert

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Sie hatten gemeinsam die neue Vereinstafel der Urspringer Trachtler angefertigt: Für die gelungene Arbeit bekamen Christine Tobisch und Johann Streif (2. u. 3. v.l.) beim Jubiläumsabend von Toni Hollerbach (l.) und Christoph Geisenberger als Dankeschön ein Geschenk überreicht. © Manfred Ellenberger

Die Freiwillige Feuerwehr (150 Jahre) und der Trachtenverein „D’ Lechtaler“ Urspring (100 Jahre) feierten ihre Jubiläen gemeinsam. Der Samstagabend gehörte ganz den Trachtlern.

Urspring - Auch wenn für viele der Vorabend mit „Pech und Schwefel“ bei Boarischer Blasmusik und Partyliedern erst am frühen Samstagmorgen zu Ende gegangen war, präsentierten sich am Jubiläumsabend alle nicht nur gut gelaunt, sondern auch topfit. Und das mussten sie angesichts des fordernden Programms auch sein. Bei seiner Begrüßung begrüßte der 1. Vorstand des Jubiläumsvereins Toni Hollerbach neben dem Steingadener Bürgermeister Max Bertl und dessen Frau Barbara zahlreiche weitere Gäste.

Hollerbach ging er kurz auf den Beginn des Trachtenvereins im April 1924 ein, als damals 19 junge Urspringer den Verein gründeten und die Mitglieder schon in den Anfangsjahren sehr aktiv waren. Bereits 1925 wurden unter anderem acht Versammlungen abgehalten, ein Vereinsball veranstaltet und Ausflüge nach Lengenwang, Prem und in die Wies unternommen. Nach nur vier Jahren kam die Vereinsfahne hinzu, deren Weihe unter Beteiligung von 29 Trachtenvereinen in einem 800 Mann-Zelt stattfand. Mit der 101-jährigen Anni Vogel habe man sogar „noch eine Zeitzeugin aus den Anfangsjahren“. Inzwischen ist sie seit 84 Jahren Vereinsmitglied.  

Von der Landesjugendvorstandschaft des Bayerischen Trachtenverbands war Stephanie Perfler (rechts) nach Urspring gekommen. Unterstützt vom Gaujugendvertreter Oberer Lechgau Markus Lory (links) verlieh sie Monika Streif und Christoph Geisenberger (2. u 3. v. rechts) die Ehrennadel der Bayerischen Trachtenjugend samt Ehrenurkunde für deren besonderen Verdienste in der Jugendarbeit in Gold. Andrea Geiger (2. v. links) bekam die Auszeichnung in Silber.
Von der Landesjugendvorstandschaft des Bayerischen Trachtenverbands war Stephanie Perfler (r.) nach Urspring gekommen. Unterstützt vom Gaujugendvertreter Oberer Lechgau Markus Lory (l.) verlieh sie Monika Streif und Christoph Geisenberger (2. u 3. v.r.) die Ehrennadel der Bayerischen Trachtenjugend samt Ehrenurkunde für deren besonderen Verdienste in der Jugendarbeit in Gold. Andrea Geiger (2. v.l.) bekam die Auszeichnung in Silber. © Manfred Ellenberger

Nach der Rede folgte der erste abendliche Auftritt durch die Urspringer Trachtenjugend unter der Regie von Susanne Greisel. In seiner anschließenden Ansprache sagte der Bürgermeister: „Zusammenkommen, ein Festzelt aufstellen und dann ein Fest zu feiern, gemeinsam mit der etwas älteren Feuerwehr, das verbindet ein ganzes Dorf“.

Und er hatte auch Lob für die vielen aktiv Beteiligten im Gepäck. Während seiner Rede hatte sich die Trachtenjugend Urspring/Wies bereits für ihren ersten von zwei gemeinsamen Auftritten versammelt. Und nach dem kräftigen Applaus für deren klasse Auftritt mit dem „Mühlradl Tanz“ stellte Toni Hollerbach die neue Vereinstafel vor. Der hatten sich Johann Streif und Christine Tobisch angenommen.

Schlag auf Schlag ging es danach auf der Bühne unter anderem mit Tänzen des Patenvereins Lechgauer Prem als auch Almfrieden Steingaden, Oberlandler Wies, der Gaugruppe und nicht zu vergessen den gastgebenden Lechtalern Urspring mit sehr viel Dynamik weiter. Und die fünf Goaßler aus Steingaden schnalzten auf Bänken mitten unter den Besuchern stehend.

Den Musikern des bis weit in die Nacht hinein spielenden Steingadener Musikvereins unter Leitung von Dirigent Christoph Weiß waren nur kleine Atempausen vergönnt. Dazu gehörte unter anderem die Verleihung der Ehrennadel der Bayerischen Trachtenjugend samt Ehrenurkunde für deren besonderen Verdienste in der Jugendarbeit an Monika Streif und Christoph Geisenberger in Gold sowie Andrea Geiger in Silber. Hierzu war von der Landesjugendvorstandschaft des Bayerischen Trachtenverbands Stephanie Perfler nach Urspring gekommen.  Unterstützt wurde sie vom Gaujugendvertreter Oberer Lechgau Markus Lory.

Später kam Gauvorstand Sepp Wohlfahrt auf die Bühne. Er gratulierte dem Trachtenverein bei seinem Grußwort zum Jubiläum und wie schon der Bürgermeister rief auch er einige Ereignisse der langen Geschichte des Vereins in Erinnerung. Im Namen des Oberen Lechgauverbands überreichte er „in dankbarer Anerkennung“ Josef Nöß und Margit Oswald je eine Ehrenurkunde. Ersterem für „besondere Verdienste in der Heimat- und Trachtensache während seiner 47-jährigen Tätigkeit im Verein als Vorplattler, 2. und 1. Vorstand“. Margit Oswald kann auf eine „33-jährige Tätigkeit im Ausschuss als 2. Jugendleiterin und Musikwartin“ zurückblicken.

Im Namen des Oberen Lechgauverbands bedankte sich deren Vorsitzender Sepp Wohlfahrt (links) bei Margit Oswald und Josef Nöß (rechts) mit einer Ehrenurkunde für deren „besondere Verdienste in der Heimat- und Trachtensache“.
Im Namen des Oberen Lechgauverbands bedankte sich deren Vorsitzender Sepp Wohlfahrt (l.) bei Margit Oswald und Josef Nöß (r.) mit einer Ehrenurkunde für deren „besondere Verdienste in der Heimat- und Trachtensache“. © Manfred Ellenberger

Geschenke der Nachbarvereine

Der eigentlich satte 22 Punkte umfassende offizielle Teil wurde zur Überraschung Hollerbachs von den ersten Vorständen der Trachtenvereine Wies, (Manfred Susanek), Steingaden (Georg Sieber) und Prem (Matthias Sieber) um einen weiteren ergänzt. Sie wollten damit die Verbundenheit ihrer Vereine mit „D’Lechtalter“ Urspring dokumentieren und hatten auch Geschenke mitgebracht.

Der Abschlussplattler stellte fast genau um 23 Uhr den krönenden Abschluss des offiziellen Teils dar. Hierzu hatten sich „D’Lechtalter“ Urspring eine sehenswerte Choreographie einfallen lassen: Auf der Bühne wurde es plötzlich dunkel und die Trachlter gaben mit brennenden Lampen ihre Vorstellung. Es war ein klasse Abend, bei dem allen die hohe Professionalität der teilnehmenden Vereine bestaunen durften. Die kann sich wahrlich sehen lassen. Klar, dass danach noch ausgiebiger Feierbedarf bestand.

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