„Ein Korb voll Schongau“ zum Abschied für Stadtpfarrer Norbert Marxer

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Beim Abendmahl bot sich für Schongaus Pfarrer Norbert Marxer die Möglichkeit, den Gläubigen in der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt noch einmal ganz nahe zu sein. © Manfred Ellenberger

Am vergangenen Donnerstag wurde in der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt das Hochfest der „Aufnahme Mariens in den Himmel“ mit einem Festgottesdienst und damit das Patrozinium der Stadtpfarrkirche gefeiert. Dabei wurde aber auch Stadtpfarrer Norbert Marxer feierlich in den Ruhestand verabschiedet.   

Schongau – Bei schönstem Sommerwetter erlebten am Donnerstag die zahlreichen Gottesdienstbesucher in Mariae Himmelfahrt einen von Pfarrer Norbert Marxer geleiteten prächtigen Festgottesdienst. Die Messe wurde vom Kirchenchor unter Leitung von Kirchenmusiker Andreas Wiesmann mit der Spatzenmesse von Mozart eindrucksvoll umrahmt.

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Am Ende der Zeremonie galt es, den Stadtpfarrer, der bei der Messe von dem aus Nigeria stammenden Pfarrer Theodore unterstützt wurde, in den Ruhestand zu verabschieden. Viele wollten dem scheidenden Pfarrer mit einem Abschiedswort Lebewohl sagen.

Den Anfang machte Bürgermeister Falk Sluyterman. Er erinnerte daran, dass seit der Einführung von Pfarrer Marxer fast elf Jahre vergangen sind. Nach der Übernahme der Pfarrei Mariae Himmelfahrt im Jahr 2013 kam schon ein Jahr später „die Pfarrei Verklärung Christi hinzu, und es entstand die Pfarreiengemeinschaft Schongau“.

Der Bürgermeister wusste, dass es für Marxer nicht leicht war, allen Aufgaben und Herausforderungen, für die zuvor zwei Pfarrer zuständig waren, gerecht zu werden. Marxer aber sei dies gelungen. Mit ihm verliere die Stadt einen Pfarrer, dem es ein wichtiges Anliegen war, würdige Gottesdienste zu feiern.

Immer ein offenes Ohr für die Bürger

Auch habe er immer „ein offenes Ohr für die Nöte und Sorgen der Menschen“ gehabt. Aufgrund des Abschieds sei es an der Zeit, ihm nochmals, „auch im Namen des Stadtrats, der Stadtverwaltung und aller Bürgerinnen und Bürger“, für seine Zeit in Schongau zu danken. Als Geschenk gab es einen „Korb voll Schongau“.

Im Anschluss an die Verabschiedung von Stadtpfarrer Norbert Marxer fand der nachfolgende Frühschoppen traditionsgemäß im Pfarrgarten statt.
Im Anschluss an die Verabschiedung von Stadtpfarrer Norbert Marxer fand der nachfolgende Frühschoppen traditionsgemäß im Pfarrgarten statt. © Manfred Ellenberger

Eine der ersten Dinge, die er bei seinem Dienstantritt im März gehört habe war, dass Pfarrer Marxer geht, sagte hernach Schongaus neuer evangelischer Pfarrer Michael Bischoff. Für ihn sei es wichtig, „dass wir uns gegenseitig bestärken“ und als Christen zusammenhalten. Dabei verwies er auf gemeinsam gehaltene ökumenische Gottesdienste. Passend zu der von Marxer zelebrierten Kräutersegnung hatte er als Geschenk die Kräutertees „Ewiges Leben“ und „Welle des Glücks“ mitgebracht.

Gemeinsames Ringen nach Lösungen

Marie-Luise Stöckler vom Katholischen Frauenbund teilte ihm mit, dass die Frauen stets erfreut waren, „wenn Sie bei unseren Veranstaltungen dabei waren“, und er zudem immer „ein offenes Ohr für unsere Anliegen“ gehabt habe. Brigitte Hack von der Kirchenverwaltung verbindet mit den zurückliegenden zehn Jahren Pfarreiengemeinschaft auch „viele positive Erinnerungen“. Sie bedankte sich „für das gemeinsame Ringen nach Lösungen“.

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Für den Personalrat entrichteten Regina Jocher und Kurt Büchler im Wechsel ihren Dank. Wichtig sei Pfarrer Marxer immer gewesen, dass in beiden Kirchen die von ihm mit Hingabe gefeierten Gottesdienste „wechselweise und ausgewogen“ waren. Die Gottesdienste und die gespendeten Sakramente hätten den Personalrat „immer sehr berührt“. Durch seine warmherzige Art sei es „eine bereichernde Zeit“ gewesen.

Afrikanisches Kleid von seinem Vertreter

Eigentlich wäre Helena Bader, die für die Ministranten der Pfarreiengemeinschaft sprach, die letzte Rednerin gewesen. So war es auch für Norbert Marxer eine Überraschung, als hernach Pfarrer Theodore nach ihr das Wort ergriff. Von ihm bekam er ein „afrikanisches Kleid“ zum Abschied.

Bis zum Eintreffen des künftigen Schongauer Stadtpfarrers Dr. Ulrich Manz im September wird Pfarrer Norbert Marxer (2. v. re.) von dem aus Nigeria stammenden Pfarrer Theodore (rechts) vertreten. Dieser wird dann die Pfarreiengemeinschaft nach knapp acht Monaten wieder verlassen. Links neben Pfarrer Marxer sind Dr. Okund-Li Amu und Igeoma Amu.
Bis zum Eintreffen des künftigen Schongauer Stadtpfarrers Dr. Ulrich Manz im September wird Pfarrer Norbert Marxer (2. v. re.) von dem aus Nigeria stammenden Pfarrer Theodore (rechts) vertreten. Dieser wird dann die Pfarreiengemeinschaft nach knapp acht Monaten wieder verlassen. Links neben Pfarrer Marxer sind Dr. Okund-Li Amu und Igeoma Amu. © Manfred Ellenberger

Danach richtete sich der zu Verabschiedende dankbar an ganz viele Adressaten: Dazu gehörte auch die „musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes“. Dem Bürgermeister dankte er für dessen würdige Abschiedsworte. „Sie sind ein Freiburger, und ich hatte zu der Stadt schon immer eine gute Verbindung“, sagte er. Dort hatte er sein Theologiestudium absolviert.

„Es freut mich, dass diese ökumenische Verbundenheit in all‘ den Jahren so herzlich war“ sagte er zu Pfarrer Bischoff. Dabei habe es „immer wertvolle Begegnungen“ gegeben. In so unruhigen Zeiten sei es wichtig, „dass da Christen zusammenhalten müssen“.

Viele positive Momente

Als „riesige Aufgabe“ bezeichnete es der Scheidende, die zwei über viele Jahre gewachsenen Pfarreien zusammenzuführen. All‘ das habe Kraft gekostet und ihn auch gesundheitlich angegriffen. Gleichwohl habe es aber auch „viele positive Momente“ gegeben.

Man dürfe „nicht vergessen, dass sich auch gesellschaftliche Veränderungen eingestellt haben“ sagte er unter anderem mit Blick auf den lange andauernden Krieg in Europa. Er forderte dazu auf, dass sich alle „für den Frieden einsetzen“.

Frühschoppen im Pfarrgarten

Nach dem von ihm zelebrierten Segen ging es mit dem obligatorischen Frühschoppen im nahen Pfarrgarten mit musikalischer Umrahmung durch die Schongauer Stadtkapelle weiter. Der 66 Jahre alte Pfarrer hat noch Urlaubstage, bevor er am 31. August offiziell geht und hernach ins Ostallgäu zieht. Dort möchte er „erst mal runterkommen“, verriet er im Gespräch den Schongauer Nachrichten.

Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.

Bis Marxers Nachfolger Dr. Ulrich Manz im September kommt, wird Pfarrer Theodore die Aufgaben in Schongaus Pfarreiengemeinschaft wahrnehmen. Schmunzelnd fügte Marxer hinzu, dass er am Sonntag seinen „Vertreter vertritt“, weil Theodore dann nicht da ist.

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