Ex-Berater von „Tyrann“ Trump stellen sich plötzlich hinter Harris
Die republikanischen Reihen um US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump lichten sich. Ehemalige Vertraute zeigen Trump die kalte Schulter – für dessen Gegnerin.
Washington, D.C. – Der US-Wahlkampf um das Amt der Präsidentin oder des Präsidenten nimmt weiter Fahrt auf. Das Ruder scheint sich immer mehr in Richtung der demokratischen Kandidatin und derzeitigen Vize-Präsidentin von Amtsinhaber Joe Biden, Kamala Harris, zu drehen. Auch weil sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter es offenkundig schaffen, Stimmen von Republikanerinnen und Republikaner hinter sich zu bringen.
Am Sonntag (4. August) startete das Wahlkampfteam von Harris die Kampagne „Republikaner für Harris“ und postete auf X eine Erklärung mit den Namen 28 (ehemaliger) Republikaner, die „das Chaos, die Spaltung und die Gewalt von Donald Trump und seine Agenda“ ablehnen.
Ex-Pressesprecherin im Weißen Haus schießt gegen Donald Trump – ein „Tyrann“
Prominentes Gesicht unter diesen: Stephanie Grisham. Sie war Pressesprecherin während Trumps erster Amtszeit als US-Präsident, bis sie den Job quittierte. „Ich bin vielleicht nicht in allem mit Harris einer Meinung, aber ich weiß, dass sie für unsere Freiheit kämpfen, unsere Demokratie schützen und Amerika mit Ehre und Würde auf der Weltbühne vertreten wird“, wird Grisham von der US-amerikanischen Presseagentur Associated Press zitiert.
Ferner untermauert sie: „Ich ermutige andere Beamte der Trump-Regierung, die den Tyrannen gesehen haben, für den wir im Amt gearbeitet haben, ihre Stimme zu erheben und diesen November an der Seite von Kamala Harris zu stehen, um die Integrität des Weißen Hauses zu wahren und die Demokratie in unserem Land zu sichern.“

Das tun bereits einige namhafte Persönlichkeiten aus Republikaner-Kreisen. So unter anderem Olivia Troye, Beraterin von Trumps ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence, die ehemaligen republikanischen Gouverneure Bill Weld (Massachusetts) und Christine Todd Whitman (New Jersey), der Ex-Verteidigungsminister Chuck Hagel und der Ex-Verkehrsminister Ray LaHood.
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Die beiden Letzteren waren derweil Kabinettsmitglieder des demokratischen Ex-Präsidenten Barack Obama. The Daily Beast mutmaßt, dass Obama Harris hilft, Kontakt zu Trump-feindlichen Republikanern aufzunehmen.
Ein weiterer interessanter Harris-Unterstützer ist überdies Adam Kinzinger. Er war einer von zwei Republikanern im Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses, der den Angriff auf das Kapitol untersuchte und Verfehlungen von Trump offenbarte.
Pro Kamala Harris: Ex-Trump-Vertraute gehen für Demokratin auf Wahlkampf-Tour
„Trumps Extremismus ist giftig für die Millionen Republikaner, die nicht mehr glauben, dass die Partei von Donald Trump ihre Werte vertritt und im November erneut gegen ihn stimmen werden“, sagte derweil der nationale Direktor für republikanische Öffentlichkeitsarbeit von Harris, Austin Weatherford. Die Pro-Harris-Kampagne mit Auftritten teilnehmender Republikanerinnen und Republikaner läuft seit Montag (5. August) mit Veranstaltungen in wichtigen Swing States wie Arizona, North Carolina und Pennsylvania.
Man werde „sich jeden Tag zeigen und sich die Zeit nehmen, um die Stimmen der Republikanerinnen und Republikaner zu gewinnen, die daran glauben, dass das Land über die Partei gestellt werden muss“, versicherte Weatherford und schob nach: „Und die wissen, dass jeder Amerikaner einen Präsidenten verdient, der seine Freiheiten schützt, und einen Oberbefehlshaber, der die Interessen des amerikanischen Volkes über seine eigenen stellt.“
Ungeklärt ist derweil noch die Frage, mit welcher Vize-Kandidatin oder welchem Vize-Kandidat Kamala Harris in den US-Wahlkampf geht. Ein Republikaner enthüllte unlängst, vor welchem möglichen Harris-Vize Trumps Partei Angst hat. (pls)