200 Drohnen und null Treffer: Warum Irans Attacke auf Israel trotzdem kein peinlicher Fehlschlag ist
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Hunderte Drohnen und Raketen hat der Iran am Wochenende auf Israel abgeschossen. Alle Drohnen wurden abgefangen. Offenbar war das auch so geplant.
Teheran – Der Iran hat in der Nacht zu Sonntag Israel mit mehr als 300 Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen Israel als Vergeltung für den mutmaßlichen Angriff auf seine Botschaft in Damaskus angegriffen. Die bei dem Militärschlag eingesetzten Drohnen waren vom Typ „Shahed 136“. Dabei handelt es sich um dieselben Kamikaze-Drohnen, die auch Russland im Kampf gegen die Ukraine einsetzt. Sie zeichnen sich vor allem durch eine günstige Bauweise aus.
Iran kann wegen geringer Herstellungskosten massenweise Drohnen einsetzen
Für eine Drohne in der Standardausführung Shahed-136 zahlt Russland nach Angaben des US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) etwa 193.000 US-Dollar (zirka 180.000 Euro) bei einer Stückzahl von 6000 an das Regime in Teheran. Moskau und Teheran hatten sich bereits im Jahr 2022 auf die Lieferung von 6000 Drohnen, so wie dazugehörige Hard- und Software geeinigt. Kostenpunkt: 1,75 Milliarden US-Dollar. Die Herstellungskosten dürften allerdings angesichts der einfachen Bauweise zwischen 20.000 und 30.000 Dollar liegen.
Die Kamikaze-Drohne ist 3,5 Meter lang und 2,5 Meter breit. Sie kann mit Sprengköpfen von bis zu 40 Kilogramm tragen und von einem Lastwagen aus gestartet werden. Die Drohne kann eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h erreichen und hat eine maximale Reichweite von bis zu 2.500 km.
Shahed 136 soll gegnerische Luftabwehr zermürben
Gerade die niedrigen Herstellungskosten machen es möglich, dass große Mengen Shahed 136 hergestellt und eingesetzt werden können. Dadurch kann die Luftabwehr so lange beschäftigt werden, bis sie ihre Abwehrraketen verschossen hat. Dadurch können gefährlichere Waffen oder Kampfflugzeuge weitgehend ungestört ihre Ziele angreifen. Bei dem Großangriff auf Israel haben vor allem Kampfflugzeuge die Shahed-Drohnen abgeschossen, bei einem herkömmlichen Krieg wäre das aber vermutlich etwas anders verlaufen. Dann würde der Feind selbst mit Kampfflugzeugen und Flugabwehrraketen Jagd auf gegnerische Kampfflugzeuge machen. Daher scheint es sehr wahrscheinlich, dass die iranischen Drohnen auch abgeschossen werden sollten.

Iran soll Washington 72 Stunden vor Israel-Angriff gewarnt haben
Zudem berichten verschiedene türkische Quellen unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters, dass der Iran seinen Angriff auf Israel vorher angekündigt haben soll. Teheran habe seine Nachbarländer und Israels Verbündeten, die Vereinigten Staaten, 72 Stunden im Voraus über den Beginn der Angriffe informiert. Dazu seien diplomatische Kanäle über die Türkei benutzt worden. Ein US-Regierungsbeamter hatte den Bericht allerdings dementiert. Die Warnung dürfte auch Kalkül haben. Iran konnte dadurch sein Gesicht wahren und den Angriff als Vergeltung verkaufen. Zudem hat der Großangriff in Israel kaum Schaden verursacht, sodass von Israel kein größerer Gegenangriff zu erwarten ist.
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Ursache laut Mullah-Regime Angriff auf iranische Botschaft in Damaskus
Bei einem israelischen Luftangriff am 1. April auf ein Nebengebäude der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus waren sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Zu ihnen zählen mit den Kommandeuren Mohammed Resa Sahedi und Mohammed Hadi Hadschi Rahimi auch zwei ranghohe Vertreter der Al-Kuds-Brigaden, erklärte die Organisation.