Halluzinogene - „Weiße sollen die Finger davon lassen“: US-Ureinwohnern gehen die Drogen aus
Die zunehmende Nachfrage nach dem psychedelischen Kaktus Peyote führt zu Engpässen. Der "Guardian" berichtet über die Bedenken der Native American Church, die Peyote in religiösen Zeremonien nutzt. Aus Peyote wird Meskalin gewonnen, ein starkes Halluzinogen, das auch betäubend wirkt.
Belastung durch westliche Nutzung von Peyote
Experten warnen, dass westliche Psychedelika-Trends und sogar die Überernte das Angebot an Peyote, einem heiligen Kaktus der Native American Church, gefährden. Laut "Guardian" wächst Peyote nur in begrenzten Regionen der südwestlichen USA und Nordmexikos.
Die Kirche, die Peyote als sakramentales Heilmittel verwendet, ist besorgt. Ein nicht namentlich genanntes Navajo-Mitglied sagte: „Das ist eine heilige Medizin der amerikanischen Ureinwohner und wir wollen nicht, dass Leute damit herumspielen. Die Ureinwohner mögen das nicht. Weiße sollten die Finger davon lassen.“

Ureinwohner dürfen Meskalin konsumieren
Die US-Föderalgesetze kontrollieren Meskalin, den aktiven Wirkstoff von Peyote. Eine Ausnahme von 1994 erlaubt es amerikanischen Ureinwohnern, Peyote zu religiösen Zwecken zu nutzen. Trotz Bemühungen, Peyote von Legalisierungsinitiativen auszuschließen, bleibt die Nachfrage stark.
Kevin Feeney von der Central Washington University erklärt: „Das öffnet eine begrenzte Ressource für den Massenkonsum und verdrängt Menschen, die den Kaktus traditionell für religiöse Zwecke verwenden.“
Massenernte achtet nicht auf Pflanzen
Nur drei lizenzierte Verkäufer dürfen in den USA Peyote für die Verbreitung unter Kirchenmitgliedern ernten, berichtet der "Guardian". Julie Morales, eine der wenigen lizenzierten Erntehelfer, macht die illegale Ernte für die Knappheit verantwortlich.
Da Feeney fügt hinzu, dass Peyote sehr langsam wächst und bis zu zwölf Jahre braucht, um reif zu werden. Bei der Massenernte würde darauf aber nicht geachtet werden.
LSD und MDMA in Deutschland beliebt
Psychedelika wie LSD, Psilocybin und MDMA erleben derzeit tatsächlich ein weltweites Comeback, insbesondere in der Depressions- und Traumatherapie. Studien und TV-Dokumentationen wecken großes Interesse, und Länder wie Australien, Portugal sowie mehrere US-Bundesstaaten haben die Verwendung der Substanzen bereits legalisiert.
Auch in Deutschland fließt inzwischen öffentliches Geld in die Forschung. Neben den zahlreichen positiven Effekten betonen Experten, dass Psychedelika nur unter professioneller Anleitung und Kontrolle verwendet werden sollten, um sicher und effektiv zu sein.