Abschlussfeier der Realschule Oberding: Alle bestanden trotz „gestohlener Jahre“

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Strahlende Gesichter nach der stimmungsvollen Abschiedsfeier: Die 69 Absolventen der Realschule Oberding feierten gemeinsam ihren Erfolg. © Clarissa Höschel

Ein großes Lob für den guten Zusammenhalt in der Corona-Krise gab es bei der Abschlussfeier der Realschule Oberding. Ohne den wären die Abschlussprüfungen nicht so erfolgreich verlaufen.

Oberding – Die Abschlussfeier der Staatlichen Realschule Oberding gab interessante Einblicke in eine Schulzeit, die durchaus von Herausforderungen geprägt war. Dass trotz aller Widrigkeiten alle diesjährigen Abschlussprüfungen erfolgreich waren, sei dem Zusammenhalt der gesamten Schulfamilie zu verdanken.

„Super! 14 Tage schulfrei!“ Mit diesem Schülerzitat erinnerte Konrektor Dirk Gärtner in seiner Ansprache an den Beginn der Corona-Pandemie, als die Schüler zunächst für zwei Wochen in den Distanzunterricht geschickt werden mussten. Dass daraus über zwei Jahre werden sollten, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand. „Gestohlene Jahre“ nannte sie Oberdings Bürgermeister Bernhard Mücke, der augenzwinkernd zugab, seine eigene Schulzeit auch nicht in allzu guter Erinnerung zu haben.

Rektor Martin Heilmaier brachte auf den Punkt, was den Zusammenhalt in der Krise ausmachte: ein permanenter Austausch, der sich auf Ressourcen und Perspektiven konzentrierte, statt nur das Negative zu sehen. Gleichzeitig griff er die derzeitigen gesellschaftlichen Herausforderungen auf, die auch in der Schule immer wieder Thema waren. Es ging um Demokratie, gegenseitige Wertschätzung und darum, dass diese Werte selbstverständlich sind und tagtäglich aktiv gelebt werden müssen.

Abschluss Realschule Oberding besten
Die drei Schulbesten (v.l.): Louisa Peis, Benedict Kurzbuch und Laura Megele gehen weiter auf die FOS. © Clarissa Höschel

Dazu gehöre auch eine konstruktive Streitkultur, denn der Streitdiskurs sei wichtig, um aus allen Perspektiven heraus bestmögliche Lösungen zu finden. Dass das an der Realschule in Oberding schlussendlich gelungen ist, sei auch der Zusammenarbeit mit Elternbeirat und SMV zu verdanken. Neben dem Lernen, so Heilmaier weiter, sei aber auch das soziale Engagement wichtig – nicht nur im schulischen, sondern auch im gesellschaftlichen Leben. In diesem Sinne rief er die Absolventen auf, sich auch aktiv in die Gesellschaft einzubringen.

Die Schülersprecher Louisa Peis und David Topp scheuten sich im Anschluss nicht, in ihrer Rede auch aufzuzeigen, wo die Schule sich in Zukunft noch stärker engagieren muss. Sie erzählten von einer Probewahl für die diesjährige Europawahl, bei der es, so Topp, „mehr Rechtsaußen gegeben hat als in der Bundesliga“. Politische Bildung wird deshalb in Zukunft einen noch größeren Stellenwert haben müssen als bisher.

Nach den Reden, die von musikalischen Einlagen umrahmt wurden, ging es zur Zeugnisverleihung und Ehrung besonders engagierter Schüler. Sie hatten Verantwortung übernommen als Mentoren und Tutoren, aber auch als Organisatoren oder Schulsanitäter.

Unter den 69 Absolventen gab es neun Abschlusszeugnisse mit einer Eins vor dem Komma. Dritte Jahrgangsbeste ist Laura Megele (16) mit einem Schnitt von 1,33. Für sie sei die Zeit an der Realschule schön gewesen, „besonders, weil wir so viel Unterstützung von den Lehrern hatten“. Benedict Kurzbuch (16) schaffte mit einem Schnitt von 1,27 den zweitbesten Abschluss. Für ihn war die Schulzeit „anstrengend – aber es hat sich gelohnt.“ Jahrgangsbeste Louisa Peis (16) mit einem Schnitt von 1,18 waren besonders die Freundschaften an der Schule wichtig. „Die haben geholfen, wenn’s mal schwieriger wurde.“

Alle drei werden nach der Sommerpause an der FOS weiter zur Schule gehen. Megele denkt über Grundschul-Lehramt nach, Kurzbuch tendiert zu Maschinenbau oder Elektrotechnik. Peis sieht sich in einem sozialen Beruf. Doch bevor es mit der Karriere weitergeht, stand für alle Absolventen erst noch die abendliche Schülerparty auf dem Programm.

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