Abschlussfeier an der Mittelschule: Sie sind Forsterns 100-Prozent-Klasse

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In Schale geworfen haben sich die Schüler der Abschlussklasse der Mittelschule Forstern – im Bild mit Klassenleitering Britta Wendorf (r.) und Schulleiterin Annett Taubert (l.). © J.Dziemballa

Alle Absolventen der Mittelschule haben den Quali geschafft. Wird einer mal Bürgermeister?

Alle 20 Abschlussschüler der Forsterner Mittelschule haben den Qualifizierenden Mittelschulabschluss bestanden. Alle treten im Herbst eine Ausbildungsstelle an oder drücken weiter die Schulbank. Kein Wunder also, dass Konrektor Andreas Preuschl die jungen Damen und Herren in der Abschlussfeier nicht ohne Stolz als „Klasse 100 Prozent“ bezeichnete.

„Das kommt bayernweit nicht so oft vor“, sagte Preuschl zur Erfolgsquote – wohl aber in Forstern, denn der 2024er-Jahrgang ist bei weitem nicht der erste mit diesen Ergebnissen. Dafür aber ist er einer, der den großen Auftritt liebt. Erst schritten am Donnerstagabend alle zur Titelmelodie von James Bond in die Turnhalle, um dann als Paare einen langsamen Tanz aufs Parkett zu legen.

Vorfreude darauf, Neues zu erleben

„Ihr seid so jung“, sagte Schulleiterin Annett Taubert in Anspielung auf eine Zeile aus dem Charthit „Stumblin‘ In“ – „und ihr habt alle den Quali im Gepäck“. Ihre Ratschläge für die Zukunft: „Nutzt die Chance, seid kreativ, freut euch auf die nächsten Schritte.“ Und das tun die Jugendlichen auch, wie die Rektorin verriet. Denn die Schüler hätten ihr einen Einblick in das gegeben, was sie an der Schule vermissen werden, was sie toll fanden und eben auch, worauf sie sich freuen: auf die Ausbildung. Darauf, Neues zu erleben. Auf die Sommerferien. Aufs Nixtun. Fehlen werden den Absolventen ihre Klassenleiterin Britta Wendorf „und die tollen Lehrer“. Gefallen haben ihnen das Kochen, die Offenheit der Lehrer und Hausmeister Stefan Wunderlich „als Kumpel zum Ratschen“. Eine letzte Hausaufgabe hatte Taubert noch für die Absolventen: „Lasst euch von den schönen Momenten inspirieren, die ihr an der Schule hattet.“

Forsterns Bürgermeister Rainer Streu gab zu: Er freue sich jedes Jahr über die Einladung zur Abschlussfeier, auch weil dabei stets Erinnerungen hochkämen. Und so gehe es auch den anderen Bürgermeistern der Schulverbandsgemeinden. Immerhin hätten sie alle in Forstern ihren Abschluss gemacht: Ludwig Maurer (Hohenlinden) 1972 in der ersten neunten Klasse dort, Peter Deischl (Pastetten) 1976, Ferdinand Geisberger (Buch) 1982 und Streu 1995. „Ihr seht also, euch stehen alle Wege offen. Vielleicht wird später mal einer von euch in die Rathäuser unserer Gemeinden einziehen“, meinte Streu.

Die besten Absolventen der Mittelschule Forstern (v.l.): Julius Poller, Emily Körner, Nikola Banjac
Die besten Absolventen der Mittelschule Forstern sind in diesem Jahr Julius Poller, Emily Körner und Nikola Banjac (v.l.). © J.Dziemballa

Einen amüsanten Rückblick auf ihre Schulzeit – inklusive kleinem Seitenhieb auf den Lehrplan – hatten Schülerinnen vorbereitet. Die Gäste erfuhren, dass sie zwar gelernt hätten, was Potenzen sind und wie weit die Sonne vom Neptun entfernt ist. Aber wie man eine Steuererklärung macht, Rechnungen schreibt oder eine Versicherung abschließt, das habe keinen Platz im Lehrplan. Für ihre Lehrer, die Mitarbeiter der OGTS und den Hausmeister hatten sie nette Worte und Sonnenblumen parat: „Danke für die wundervollen letzten fünf Jahre. Danke, dass wir heute hier stehen dürfen.“

Zeugnisse statt Goldmedaillen

Mit dem Bild der Olympischen Spiele verabschiedete sich Klassenleiterin Wendorf. Der Abschluss sei Marathon und Sprint zugleich gewesen. Ersteres in Form der langfristigen Vorbereitungen, letzteres, „weil ihr in wenigen Wochen möglichst viel Wissen in euren Kopf kriegen musstet“. Anstelle von Goldmedaillen gebe es dafür die Zeugnisse.

Ganz besonders gute Noten stehen darin bei den drei Besten: Emily Körner aus Reithofen (1,7), Julius Poller aus Hohenlinden (1,8) und Nikola Banjac aus Karlsdorf (1,8). Die 15-Jährigen haben ganz unterschiedliche Pläne für die Zukunft. Während Körner ab Herbst die M10 in Dorfen und Banjac 9+2 in Finsing besuchen, macht Poller eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bei BMW Spaett in Erding.

Am Ende der Feier, die unter Leitung von Konrad Huber musikalisch umrahmt wurde, stand der traditionelle Countdown. Schüler, Eltern, Freunde und Lehrer zählten von zehn rückwärts – und bei Null angekommen, waren die 20 jungen Menschen offiziell keine Mittelschüler mehr.

Die Absolventen:

Nikola Banjac, Thomas Brandl, Alexia Budas, Fabrizio Di Grumo, Raphael Drechsel, Florian Flei, Kimberly Haupt, Johanna Heilmaier, Theresa Heilmaier, Elias Herget, Emily Körner, Shaina Kuqi, Julius Poller, Albert Rusu, Constantin Schäfer, Hanna Schulz, Manuel Skornia, Leonard Tschochner, David Wenzel und Tom Wenzel. Klassenleitung: Britta Wendorf.

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