Die Eishockeywelt blickt nach Erding
Felix Schütz bestreitet am Samstag sein Abschiedsspiel in seiner Heimat mit hochkarätigen Gästen.
Das Eis ist aufbereitet – Felix Schütz wirkt aufgeregt und angespannt. „Es ist noch so viel zu tun“, sagt er. „Aber ich freue mich schon wahnsinnig drauf.“ Die Rede ist vom großen Abschiedsspiel des ehemaligen Eishockey-Profis, das am morgigen Samstag um 16.15 Uhr in der Stadtwerke Erding Arena über die Bühne gehen wird. Und das vor großer Kulisse, denn wie der 36-Jährige stolz erzählt: „Es ist voll, und es gibt keine Karten mehr an der Tageskasse.“
Draußen wird es rund 30 Grad haben, drinnen wird es kühl sein. Die Eisfläche wurde extra für dieses Event aufgetragen und präpariert. Heiß hergehen wird es auf dem Eis bei diesem freundschaftlichen Treffen aber eher nicht. Viele ehemalige Weggefährten des Olympia-Silbermedaillengewinners von 2018 werden nach Erding kommen, um mit ihm zusammen seinen Abschied auf dem Eis zu feiern.
Leon Draisaitl muss passen
Denn Schütz hat in der Tat Freunde nahezu auf der ganzen Welt. Den gebürtigen Erdinger, der seine einzigartige Karriere beim TSV begonnen hatte, zog es erst nach Mannheim, dann für ein Jahr nach Landshut und schließlich, noch im Junioren-Alter, nach Nordamerika. Ingolstadt und Köln waren die nächsten deutschen Stationen im Erwachsenenbereich, ehe der Erdinger mehrere Jahre in Russland, Lettland und Schweden verbrachte. Danach spielte er nochmals in Köln und Straubing. Seine aktive Karriere ließ der 165-fache Nationalspieler bei den Adlern in Mannheim ausklingen. Zuletzt war der 36-Jährige noch als Teamchef bei seinem Heimatclub in der Bayernliga tätig.
Jetzt also folgt der offizielle Abschied, wenn das Olympiateam 2018 gegen die Internationalen Freunde antritt und Schütz jeweils 30 Minuten lang in beiden Teams mitmischen wird.
„Natürlich habe ich auch ein paar Absagen gekriegt“, sagt Schütz. So müsse zum Beispiel der verletzte Leon Draisaitl passen („Vielleicht schaut er privat vorbei“), außerdem weilen der Landshuter Tobi Rieder und der Rosenheimer Philipp Grubauer derzeit in Nordamerika. „Aber es sind viele tolle Spieler dabei“, verspricht der 36-Jährige.
So zum Beispiel Dominik Kahun, John Tripp, Mirko Lüdemann, Yannick Seidenberg, Dennis Endras, Christoph Gawlik oder auch die Weggefährten aus jungen Jahren, Sebastian „Blacky“ Schwarz (Erding) und Alex Feistl (Landshut). Dazu kommt mit Oli Granz ein junger Erdinger, der mit Ravensburg DEL2-Meister geworden ist. Beim Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl ist es aus familiären Gründen noch ungewiss, ob er mitspielen kann.
Ganz besonders freut sich Schütz auf zwei Schweden, mit denen er vor zehn Jahren in einer Sturmreihe beim russischen Club Admiral Wladiwostok gewirbelt hat: Niclas Bergfors und Richard Gynge. „Die beiden hatte ich angefragt, ob sie zu meinem Abschiedsspiel kommen, und fünf Minuten später hatte ich die Zusage“, schwärmt der Erdinger von seinen ehemaligen Sturmpartnern.
Am heutigen Freitag gibt es eine kleine Golfrunde in Grünbach, quasi zur Vorbereitung, ehe es dann am Samstag zur Stadtwerke Erding Arena geht. „So gegen 14 Uhr treffen die Spieler ein, und da gibt es dann eine Autogrammstunde vor der Halle“, erzählt Schütz. Spielbeginn ist gegen 16.15 Uhr.
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Eis wird gleich wieder abgetaut
Auch auf das Rahmenprogramm freut sich der 36-Jährige. „In den beiden Drittelpausen gibt es kurze Nachwuchs㈠spiele der U9 und der U11“, sagt Schütz, „außerdem ein Puckwerfen, bei dem man Original-Trikots gewinnen kann, die beim Spiel getragen und die nach der Partie überreicht werden“.
Und wer vor der Partie keine Autogramme ergattert hat, der hat eventuell nachher noch die Möglichkeit, wenn die Akteure beim Spielerausgang rauskommen. Da sind die Kühlaggregate schon wieder abgestellt, denn das Eis wird gleich wieder abgetaut.
Er kann es jedenfalls „schon kaum mehr erwarten, bis es losgeht“, betont Schütz und strahlt übers ganze Gesicht. „Ich bin mir sicher, das wird ein einmaliges Erlebnis werden.“