Grüne aus Kempten und dem Oberallgäu diskutieren Strategien für bezahlbaren Wohnraum

  1. Startseite
  2. Bayern
  3. Augsburg & Schwaben
  4. Kreisbote Kempten

Kommentare

In Kempten fehlen 410 neue Wohnungen, im Oberallgäu sogar 810. © Symbolbild: Panthermedia/casamedia

Unter dem Motto „Bezahlbares Wohnen sichern“ trafen sich grüne Mandatsträgerinnen und Mandatsträger aus Kempten und dem Oberallgäu zum Austausch in Wildpoldsried.

Wildpoldsried – Die Veranstaltung bot eine Plattform für Diskussionen über innovative Wohnraumkonzepte und konkrete Handlungsstrategien zur Bekämpfung der Wohnungsknappheit in der Region.

Wohnungen statt Einfamilienhäuser

Renate Schön, Bürgermeisterin von Wildpoldsried präsentierte die Ergebnisse der Modellgemeinde beim Projekt „Landstadt Bayern“. Dabei geht es um die innerörtliche Nutzung und Umnutzung kommunaler sowie privater Flächen. Durch die intensive Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft zeigten sich bereits konkrete Erfolge.

„In Wildpoldsried könnten langfristig 174 günstige Wohnungen im Ortskern entstehen, davon 33 sogar kurzfristig. Unser Fokus liegt dabei ganz klar auf Wohnungen, anstatt weiterhin auf Einfamilienhäuser zu setzen“, erläuterte Schön. „Die Flächensicherung, auch mittels kommunalen Vorkaufsrechts, hat sich dabei als Schlüssel für die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums erwiesen.“

Kommune kämpft per Satzung gegen Leerstände und Ferienwohnungen

Als Hauptredner berichtete der Landtagsabgeordnete Jürgen Mistol über aktuelle wohnungspolitische Entwicklungen auf Landesebene und stellte erfolgreiche Maßnahmen aus seiner Heimatstadt Regensburg vor. Besonders die konsequente Anwendung der Zweckentfremdungssatzung zur Bekämpfung von Leerständen und Ferienwohnungen wie Airbnb habe dort zu spürbaren Verbesserungen geführt.

„Die Erfahrungen aus Regensburg zeigen, dass Kommunen mit den richtigen Instrumenten effektiv gegen Wohnraumspekulation vorgehen können“, betonte Mistol. „Dieses Werkzeug könnte auch für Kempten und das Oberallgäu von entscheidender Bedeutung sein, um den regionalen Wohnungsbedarf zu decken.“

Die Dringlichkeit des Themas unterstreichen aktuelle Zahlen: In Kempten werden 410 neue Wohnungen benötigt, im Oberallgäu sogar 810. Die Grünen in Kempten und im Oberallgäu wollen die Thematik in den kommenden Monaten weiter vertiefen und konkrete Handlungsvorschläge in die kommunalpolitischen Gremien einbringen.

kb

Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.

Mit dem Kreisbote-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare