Wildpoldsried hat es beim Projekt „Landstadt Bayern“ in die Phase III geschafft
Beim Förderprojekt „Landstadt Bayern“ hat Wildpoldsried Phase III erreicht und kann jetzt von einer 80-prozentigen Förderung profitieren.
Wildpoldsried – Wildpoldsried ist eine von fünf Modellkommunen im Freistaat, die beim Förderprojekt „Landstadt Bayern“ aus ursprünglich zehn Kommunen für die Phase III ausgewählt wurden. Nun kann sie von einer 80-prozentigen Förderung profitieren. Mit dem Projekt sollen die Gemeinden die Chance bekommen, neue städtebauliche Planungskonzepte und angepasste Lösungen auf die aktuellen Herausforderungen vor Ort zu entwickeln.
Die „Landstadt Bayern“ der Zukunft ist ressourcenschonend
„Landstadt Bayern“ will das ressourcenschonende Wohnen ins Bewusstsein rücken und Chancen aufzeigen für den ländlichen Raum, wie Wohnen und Arbeiten miteinander verknüpft werden können. Es geht dabei auch um neue Konzepte für die Daseinsvorsorge, zeitgemäße Ideen für Mobilität und Verkehr, Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit, aber auch Klimaanpassung und Ökologie.
Wie groß muss mein Wohnraum sein?
Für die Teilnahme an „Landstadt Bayern“ war ein aufwendiges Bewerbungsverfahren notwendig, erklärt Bürgermeisterin Renate Deniffel. Schon lange habe sich die Gemeinde zum Ziel gesetzt, für die örtliche Entwicklung die Innenflächen zu bevorzugen. Dadurch soll der sogenannte Donut-Effekt vermieden werden, bei dem die Bevölkerung das Zentrum verlässt und in die Randbezirke abwandert. „Es geht um einer der Lebenssituation angepasstes Wohnen“, so Deniffel. Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, wird die Wohnung zu groß. „Wir wollen eine frühzeitige Verkleinerung ins Bewusstsein rücken, damit der Wohnraum Familien zur Verfügung steht, die ihn dringend brauchen.“ Daher hat Wildpoldsried vier Flächen im Ortskern in den Blick genommen und mit den Bürgerinnen und Bürgern Ideen für deren Entwicklung gesammelt. Den städtebaulichen Wettbewerb hat das Büro Planetz aus München für sich entschieden.
Grillinger-Gelände im Focus
Im Zentrum der Betrachtung steht beim Projekt das Grillinger-Gelände mit Dorfboind, wo Wohnen und Arbeiten miteinander verbunden werden sollen. Erste Ideen hierfür sind ein Mix aus Wohnen, Gewerbe und Gemeinschaftsnutzungen, eine Senioren-WG mit Tagespflege, Arztpraxen, ein Laden, Büros und Gastronomie sowie Co-Working-Spaces. Wo können Feuerwehreinsatzplarkplätze entstehen. Auch um diese Frage geht es im Ortskern.
Für die Gelände zweier örtlicher Gärtnereien wurden ebenfalls Ideen gesammelt, die jedoch in absehbarer Zeit nicht weiterverfolgt werden. Erst wenn diese Unternehmen irgendwann nicht mehr in Betrieb sein sollten, kommen die Pläne für die Konversionsflächen in Betracht.
Neue Entwicklung beim Schützengelände
Eine neue Entwicklung gibt es bei den Plänen für die Bebauung auf dem Schützengelände, wo ein Wohnstandort über Stellplätzen am Hang angedacht ist, samt Erschließung über den Waldweg, der aufgewertet würde. In einer weiteren Untersuchung hat sich nun gezeigt, dass wegen der Abstandsflächen zum Bach nur eine kleinere Bebauung möglich ist.
Meine news
Projektschluss ist im September. Bis dahin sollen die Fördergelder dafür dienen, zusammen mit Planetz, mit Projektsteuerer Prof. Martin Schirmer und mit der Bürgerschaft die Ideen nun vertieft zu betrachten und auf deren Umsetzbarkeit zu überprüfen. Ein Rahmenplan soll sie konkretisieren.
Die Gemeinde will die Nachhaltigkeitsziele in ihrem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept ISEK festschreiben.
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