Dietmannsrieder Bürgerversammlungen: informativ und sehr gut besucht

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In Kürze soll die umfangreiche Neugestaltung der Dietmannsrieder Ortsmitte beginnen. Unter anderem wird im südlichen Teil des Pfarrgartens ein neues Bürgerzentrum gebaut. Im Gespräch mit dem Kreisboten am Rande der Bürgerversammlung sagte Werner Endres, er persönlich fände es schön, die alten Obstbäume zu erhalten, etwa durch Umsetzen. Ob dies möglich ist, sei jedoch noch unklar. © Stodal

In den Dietmannsrieder Bürgerversammlungen berichtete Bürgermeister Werner Endres über aktuelle Entwicklungen, laufende Projekte und geplante Vorhaben in der 8.997-Einwohner-Gemeinde. In den vergangenen Wochen fanden in allen fünf Ortsteilen – Dietmannsried, Schrattenbach, Reicholzried, Probstried und Überbach – die diesjährigen Bürgerversammlungen statt.

Dietmannsried – Eines der großen Themen der Gemeinde ist der kommunale Wohnungsbau. Das Leerstandskataster aller Ortsteile zeige nur wenige verfügbare Flächen und Gebäude, so Endres. Um Wohnraum zu schaffen, hat die Gemeinde schon 63 Wohnungen errichtet. Hierbei sind die 18 Einheiten bereits mitgerechnet, die zurzeit im Zuge der Ortskernsanierung in Probstried auf dem Gelände des ehemaligen Gasthof Hirsch (nebst Dorfladen, Veranstaltungssaal und Gaststätte) entstehen. Auch in Dietmannsried kann nach Jahren der Vorplanungen und Verhandlungen in Kürze mit der Neugestaltung der Dorfmitte begonnen werden.

Dietmannsried als Knotenpunkt

Fortschritte stellte Endres beim öffentlichen Nahverkehr in Aussicht: Ein neuer Antrag sieht eine Querlinie von Altusried über Dietmannsried und Haldenwang bis Lauben vor, die Buslinie 10 soll nach Möglichkeit von Lauben bis Dietmannsried verlängert werden und das neue ÖPNV-Konzept des Landkreises sieht Dietmannsried als wichtigen Knotenpunkt vor.

Auch im Bereich Radverkehr tut sich etwas: Nach jahrzehntelangem Warten ist der Radweg nach Heising nun endlich im Bau. Bürgermeister Endres dankte den Grundstückseigentümern für ihre Kooperationsbereitschaft und den Anwohnern entlang der Umleitungsstrecke für ihr Verständnis.

Gemeinde stellt Carsharing-Angebot ein

Das gemeindliche Carsharing-Angebot wird deutlich schwächer angenommen als erhofft und womöglich bald eingestellt. Die Glasfaseranbindung im Ort ist bis auf rund 120 Anwesen flächendeckend fertiggestellt. Informationsveranstaltungen für die Nutzung sind geplant.

Erstmals Überschuss an Regenerativen

In Sachen Klimaschutz ist die Marktgemeinde gut aufgestellt, so Endres. „2024 wurde erstmals mehr regenerativer Strom produziert als verbraucht.“ Mit einem Zuschuss von bis zu 1.700 Euro unterstützt Dietmannsried Privatpersonen bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen. Bislang wurden rund 300 Anträge gestellt.

Auch die Prüfung von zwei weiteren Windrädern auf ausgewiesenen Flächen läuft. Die kommunale Wärmeplanung, die freiwillig in allen Ortsteilen durchgeführt wird, soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Bürgermeister Endres riet deshalb, geplante Heizungserneuerungen noch zurückzustellen, um eventuell an ein Nahwärmenetz angeschlossen werden zu können. Nicht zuletzt beschäftigt die Gemeinde der Hochwasserschutz, der angesichts zunehmender Starkregenereignisse neu bewertet und angepasst wird.

Ausbau des Betreuungsangebots Thema bei Dietmannsrieder Bürgerversammlung

Für die Jüngsten wird weiterhin viel getan. Zum 1. September 2025 kann allen Eltern ein Betreuungsplatz für ihre Kinder angeboten werden. Der Ausbau der Kitas St. Blasius und St. Cornelius ist auf den Weg gebracht, in Probstried startet 2026 eine umfassende Sanierung mit Erweiterung. An der Grund- und Mittelschule mit ihren derzeit 560 Schülerinnen und Schülern liegt der Fokus auf der Umsetzung der Ganztagsbetreuung. Zur baulichen Erweiterung nach Süden und Generalsanierung der Schule laufen die Gespräche. Das neu geschaffene Mütter-/Väterzentrum ist als einer von wenigen Familienstützpunkten im Landkreis vorgesehen.

Gemeindefinanzen und starkes Ehrenamt

Der Gemeindehaushalt 2025 umfasst rund 38 Millionen Euro mit einem geplanten Überschuss von 4,3 Millionen. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen bei insgesamt 4,2 Millionen Euro, davon stammen rund 52 Prozent aus den Gewerbeparks Ost, Süd und Steinriesel. Dietmannsried sei neben Sulzberg „eine der wenigen Gemeinden im Landkreis, die die Grundsteuer-Hebesätze gesenkt haben“, unterstrich Endres.

Er dankte ausdrücklich den zahlreichen Ehrenamtlichen in allen Ortsteilen für ihr Engagement, das wesentlich zum Gemeindeleben beitrage und rief die Anwesenden auch zur aktiven Teilnahme an den Kommunalwahlen 2026 auf: „Demokratie ist keine Zuschauerveranstaltung.“ Er selbst werde erneut kandidieren.

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