Klimaaktivist Karl Braig wird nach fünf Monaten Gefängnis aus JVA Kempten entlassen

Kempten – Am 16. Dezember 2024 trat Braig als erster Unterstützer der ehemals Letzten Generation eine Haftstrafe in Kempten an, infolge zweier Straßenblockaden von insgesamt rund eineinhalb Stunden Dauer. Das Amtsgericht Passau hatte den zweifachen Vater und Rentner für die Unterbrechungen des Autoverkehrs zu fünf Monaten Haft wegen Nötigung verurteilt, ausgesetzt auf Bewährung.

Braig entschied sich gegen die Zahlung von 500 Euro als Bewährungsauflage: Er habe sich sein Leben lang auf unterschiedlichen Wegen für Umweltschutz und Klimagerechtigkeit eingesetzt, saß dafür unter anderem im Zuge der Anti-Atom-Proteste der 80er Jahre im Gefängnis. Für sein politisches Engagement erneut inhaftiert zu werden, nahm er hin. In Deutschland ist er damit einer der ersten Klimaaktivisten der letzten Jahre, der eine rechtskräftige Haftstrafe angetreten hat.

Bei Haftantritt war Braig von einer großen Gruppe Unterstützender, Freunden, seinen Söhnen sowie seiner Lebensgemeinschaft aus dem Allgäu zur JVA Kempten begleitet worden. Auch mehrere Journalisten und Kamerateams waren vor Ort. Während der Haft wurde er unterstützt von einem persönlichen Netzwerk sowie dem RAZ e. V. (Rückendeckung für eine Aktive Zivilgesellschaft). Abgeholt wird er bei seiner Entlassung auf Wunsch erstmal nur von zwei Freunden, um sich langsam akklimatisieren zu können in der zurückgewonnenen Freiheit.