Kempten: Erster Klimaaktivist muss Haftstrafe antreten

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Karl Braig während eines Klimaprotests auf der Straße. © Letzte Generation

Erstmals tritt ein Unterstützer der Letzten Generation eine Haftstrafe an. Ab kommenden Montag bleibt Karl Braig für fünf Monate in der JVA Kempten.

Kempten – am kommenden Montag, 16. Dezember, wird Karl Braig (69) etwa um 15 Uhr die Justizvollzugsanstalt (JVA) Kempten betreten. Dort wird er fünf Monate lang inhaftiert sein. Er ist damit der erste Unterstützer der Letzten Generation, der aufgrund seines friedlichen Protests eine Haftstrafe verbüßen muss. Um 14 Uhr werden Braig und Menschen, die sich mit ihm solidarisieren, vor dem Gefängnisgebäude eine Mahnwache organisieren. Auch einer seiner beiden Söhne wird vor Ort sein, um ihn zu verabschieden.

Braig lehnt Geldstrafe ab – Staatsanwaltschaft lädt zum Haftantritt

Braig hatte am 6. und 7. März 2023 in Bayern an zwei Sitzblockaden der Letzten Generation teilgenommen. Insgesamt saß er eine Stunde und 28 Minuten auf der Straße, um auf die verfassungsrechtlichen Klimaschutzpflichten der Regierung und die drohenden Folgen der Klimakrise hinzuweisen. Das Amtsgericht Passau hat den Allgäuer deshalb zu einer Haftstrafe von fünf Monaten auf Bewährung verurteilt.

Als Bewährungsauflage sollte er einen Geldstrafe in Höhe von 500 Euro entrichten. Da er seinen Protest für gerechtfertigt und notwendig hält, lehnte Braig die Strafzahlung aber ab. Daher hat die Staatsanwaltschaft Passau ihn zum Haftantritt geladen – kurz vor Beginn der sogenannten Weihnachtsamnestie. In diesem Zeitraum zwischen kurz vor Weihnachten und Anfang Januar werden überlicherweise keine Ladungen zur Haft ausgestellt.

In Braigs Online-Tagebuch werden in nächster Zeit Briefe von ihm aus dem Gefängnis veröffentlicht.

Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.

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