Am Gymnasium Tegernsee hatte er sein Abitur gemacht und auch seine Faible für Chemie entdeckt. Jetzt wurde der Wiesseer Quirin Glonner (21) in Berlin als bester Chemikant Deutschlands ausgezeichnet. Im Interview berichtet der von der Ehrung und seinen Zukunftsplänen.
Bad Wiessee - Großer Tag für Quirin Glonner aus Bad Wiessee: In Berlin wurde der 21-Jährige dieser Tage vom Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, als bester Chemikant Deutschlands geehrt. Glonner seine Ausbildung bei der Roche Diagnostics GmbH in Penzberg (Kreis Weilheim-Schongau) mit Bravour absolviert und bei den Prüfungen die höchste Punktzahl erreicht. In Berlin wurden insgesamt 207 Jugendliche aus ganz Deutschland ausgezeichnet, die sich in ihren Berufen unter rund 250 000 IHK-Prüfungsteilnehmern an die Spitze setzten. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gratulierte: „Es braucht Vorbilder wie Sie, die aufzeigen, wie attraktiv die berufliche Bildung sein kann und welche Vorteile dieser Bildungszweig sowohl für die Ausgebildeten selbst, aber auch für die Betriebe mit sich bringt.“ Wie der Tag für Quirin Glonner war, darüber äußerte er sich nach seiner Rückkehr im Interview.
Herr Glonner, Sie waren mit Ihrer Mutter Maria und Ihrer Ausbilderin Ramona Sterzer in Berlin. Wie haben Sie den Festakt erlebt?
Neben der unvergesslichen Ehrung erlebten wir einen eindrucksvollen und amüsanten Abend bei humorvoller Moderation, sehr gutem Buffet, mit Ausklang bei Musik und Tanz.
Sie wurden als bester Chemikant geehrt. Was macht ein Chemikant genau?
Ein Chemikant ist eine Fachkraft in der chemischen Industrie, die chemische Produkte herstellt. Einfach erklärt: Chemikanten sorgen dafür, dass aus Rohstoffen wichtige Alltagsprodukte wie Kunststoffe, Farben, Medikamente oder Kosmetik entstehen. Wir müssen Maschinen bedienen, Prozesse überwachen, für Qualitätskontrolle und Sicherheit sorgen, denn die Arbeit mit Chemikalien erfordert viel Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, um Risiken zu vermeiden.
Wie sind Sie dazu gekommen, nach Ihrem Abitur am Gymnasium in Tegernsee gerade diesen Beruf zu ergreifen?
Mein Interesse an Chemie hat sich schon in der Schule entwickelt. Die Mischung aus Chemie und Technik fand ich eine spannende Kombination.
Welche Fächer mussten Sie während der dreijährigen Ausbildung absolvieren. Was war da besonders wichtig?
Die wichtigsten Berufsschulfächer waren Verfahrenstechnik, Chemische Technologie, Anlagentechnik, Biotechnik und Sozialkunde.
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Waren Sie mit Ihrem Ausbildungsplatz in Penzberg zufrieden?
Ich war mit der Ausbildung sehr zufrieden, denn der Arbeitgeber Roche ist ein Betrieb mit modernen Laboren und Geräten und bietet zusätzliche Sozialleistungen. Die Förderung und Betreuung sind sehr gut und umfangreich, und der Azubi erhält individuelle Unterstützung.
Was hat Ihnen während der Ausbildung bei Roche besonders gefallen?
Die vielfältigen Einblicke in unterschiedliche Bereiche haben mir besonders gut gefallen. Dadurch konnte ich die gesamte Bandbreite der chemischen Produktion kennenlernen – von den grundlegenden Prozessen bis hin zu spezialisierten Abläufen. Es war spannend zu sehen, wie vielfältig und facettenreich die Arbeit in der chemischen Industrie sein kann.
Welches Studium werden Sie nun absolvieren?
Ich studiere aktuell Bachelor Chemie an der Technischen Universität in München.
Was ist Ihr Berufsziel?
Bis jetzt tendiere ich in Richtung Industrieforschung. Mein Ziel ist es, künftig bei der Entwicklung neuer Materialien oder Medikamente mitzuwirken oder bestehende Produkte zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Haben Sie denn nebenbei überhaupt noch Zeit für Hobbys?
Ja, auf jeden Fall. Ich spiele seit meinem zehnten Lebensjahr Trompete und hatte damals Unterricht an der Musikschule Tegernseer Tal. Heute wirke ich sowohl bei den Blaskapellen Bad Wiessee und Rottach-Egern regelmäßig mit als auch bei der Oberkrainergruppe D’GrossStoana.
Das Gespräch führte Ingrid Versen.