Putin lässt Raketen-Wissenschaftler in Russland inhaftieren – drei sollen jetzt tot sein

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Wladimir Putin veranlasst offenbar die Inhaftierung mehrerer russischer Raketen-Wissenschaftler, nachdem seine Hyperschallraketen Schwächen zeigen.

Moskau – Sie sollten im Ukraine-Krieg nach der Vorstellung des Moskau-Regimes eigentlich unbezwingbar sein: die Hyperschallraketen aus Russland.

Doch: Kreml-Autokrat Wladimir Putin hat sich wohl auch in diesem Punkt getäuscht. Nachdem sich bereits die Hyperschallrakete Kinschal, zu Deutsch „Dolch“, als verwundbar durch Luftabwehr erwiesen hat, haben die Ukrainer jetzt offenbar auch eine russische Hyperschallrakete Kh-32 im Raum Charkiw abgeschossen.

Ob Putin wegen solcher Verluste zur nächsten drastischen Maßnahme gegriffen hat? Wie das amerikanische Nachrichtenportal Newsweek unter Berufung auf die russische Nachrichten-Seite der britischen BBC berichtet, ließ der Kreml-Machthaber nach den Rückschlägen mindestens zwölf Raketen-Wissenschaftler inhaftieren. Und das angeblich unter dem Vorwand, dass sie russische Raketentechnologie stellen wollten.

Moskau-Autokrat: Kreml-Machthaber Wladimir Putin.
Moskau-Autokrat: Kreml-Machthaber Wladimir Putin. © IMAGO / ITAR-TASS

Wladimir Putins Hyperschallraketen: Patriot-Systeme können Kinschal abfangen

Die Fälle zielten darauf ab, „zu zeigen, dass russische Raketen die besten sind und dass sie versuchen, sie zu stehlen“, sagte Rechtsanwalt Jewgeni Smirnow, der demnach die Angeklagten Forscher vertritt, dem Online-Nachrichtenportal. Drei der Inhaftierten sollen nach ihrer Festnahme sogar gestorben sein. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Putin hatte die Hyperschallraketen laut Newsweek im März 2018 als „Superwaffen“ beschrieben, die von Flugabwehrsystemen kaum aufzuhalten seien. Doch genau das ist in der Ukraine nach dem völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch geschehen. Konkret: Die ukrainischen Luftstreitkräfte gaben am 6. Mai 2023 bekannt, dass sie erstmals eine Kinschal mit einem westlichen Patriot-System abgeschossen haben. Mehr noch: Ein einzelnes Patriot-Flugabwehrsystem soll in der Nacht vom 15. Mai auf den 16. Mai 2023 im Großraum Kiew sechs mutmaßlich unaufhaltsame Kinschal-Raketen vom Himmel geholt haben, was sich nicht unabhängig verifizieren lässt.

Ein russisches Kampfflugzeug MiG-31K mit einer Kinschal-Hyperschall-Rakete.
Ein russisches Kampfflugzeug MiG-31K mit einer Kinschal-Hyperschall-Rakete. © IMAGO / ITAR-TASS

Waffen für die Ukraine: US-Hersteller will fünf Patriot-Luftabwehrsysteme liefern

Die Kinschal hat inklusive Gefechtskopf ein Gewicht von geschätzt 1000 Kilogramm und ist rund sieben Meter lang, bei einem Durchmesser von einem Meter. Nach russischen Angaben kann sie angeblich Geschwindigkeiten von bis zu Mach 10 erreichen, das wären 12.348 km/h. Die Ukraine hatte aus Deutschland zwei Patriot-Luftverteidigungssysteme erhalten. Die USA hatten dem geschundenen und überfallenen Land zudem ein Patriot-System bereitgestellt.

Damit nicht genug: Wie zudem das Wall Street Journal (WSJ) im vergangenen Sommer berichtet hatte, will der US-Hersteller Raytheon & Lockheed Kiew bis Ende 2024 fünf weitere Patriot-Systeme zur Verfügung stellen. Wie es zeitgleich den mutmaßlich inhaftierten russischen Raketen-Wissenschaftlern geht, ist derweil nicht überliefert. (pm)

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