„Nehme ich mit nach Hause“: Freiwillige machen überraschende Funde bei Aufräumaktion

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Sack für Sack: Alle Hände voll zu tun hatten die freiwilligen ukrainischen Helfer rund um das Geretsrieder Schulzentrum. © Hans Lippert

Über 300 „Ramadama“-Freiwillige gingen am Wochenende in Wolfratshausen und Geretsried auf Tour, füllten zahlreiche Müllsäcke und fanden Seltsames.

Geretsried/Wolfratshausen – Viele Helfer aller Altersgruppen beteiligten sich am Wochenende beim landkreisweiten „Ramadama“. Neben Familien, Vereinen und Stadträten waren in Geretsried und Wolfratshausen auch zahlreiche Asylbewerber aktiv. Am Ende der mehrstündigen Müllsuche stapelten sich in beiden Städten die blauen Säcke, die von den jeweiligen Bauhofmitarbeitern eingesammelt wurden.

Bevor die Gruppen in verschiedene Wolfratshauser Stadtteile ausströmten, verteilte Annalena Beischl vom Referat Planen und Umwelt hinter dem Rathaus verschiedene Lagepläne. Darauf waren die Ablageorte der Müllsäcke im Bergwald, am Bahnhof und auf anderen Arealen eingezeichnet. Flugs griffen sich die vier Schüler Fabio, Philipp, Konrad und Emil die ersten Greifzangen und Handschuhe, um am Loisachufer aufzuräumen. Zweiter Bürgermeister Günther Eibl zeigte sich beeindruckt vom Elan der Helfer. „Das Ramadama trägt dazu bei, dass unser Wolfratshausen noch schöner wird und aufblühen kann“, lobte er.

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In Farchet rief Ines Lobenstein vom Asylhelferkreis die meist ukrainischen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft dazu auf, rund um die Mehrzweckhalle für Ordnung zu sorgen. Die in der jüngsten Bürgerversammlung von einigen Anwohnern geäußerte Kritik an der Verunreinigung des Viertels empfand sie als „deutlich überzogen“. Ohnehin stellte sich heraus, dass es um die Sauberkeit in Wolfratshausen gar nicht so schlecht bestellt ist. Meist waren es Zigarettenkippen, Pappbecher und Verpackungspapier, das sich vor allem rund um den Bahnhof und am Gleisdreieck häufte.

Menschen schauen auf einen langen Tisch
Lagebesprechung: Hinter dem Wolfratshauser Rathaus am Loisachufer studierten die Helfer die Pläne mit Ablageorten für die Müllsäcke. © Hans Lippert

Etwas anders stellte sich die Situation in der Nachbarstadt Geretsried dar. Dort streiften die Bürger am Samstag schon ab 9 Uhr durch Straßen und Wälder. „Wir haben in der Nähe des Isardamms einen Klodeckel, eine verrostete Heckenschere und einen kaputten Fernseher gefunden“, wunderte sich Ewald Spanier. Das Vorstandsmitglied der Trachtengruppe der Banater Schwaben hilft schon seit Jahrzehnten bei den Ramadama-Aktionen mit.

Rund 320 Helfer im Einsatz – Leberkäs-Semmeln und Getränke als Lohn für getane Arbeit

Gleich 40 ukrainische Müllsammler hatte Anna Dörfler zusammengetrommelt. Ihr „Ertrag“ war vor allem rund ums Schulzentrum sehr hoch. Erstaunlich erschien dabei vor allem die Vielzahl gefundener Wodkaflaschen. Aber auch eine gut erhaltene Blumenvase wurde entdeckt. „Die nehme ich mit nach Hause“, freute sich eine junge Frau. Als Lohn für die Anstrengungen spendierte die Stadt anschließend in den Ratsstuben Leberkäs-Semmeln und Getränke.

Bürgermeister Michael Müller, der zuvor zusammen mit Mitgliedern der Faschingsgesellschaft Narreninsel hinter dem Eisstadion aktiv war, dankte allen Helfern und zog ein positives Fazit. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden, weil die Stadt abgesehen von einigen Schwerpunktgebieten doch relativ sauber ist“, bilanzierte der Rathauschef.

Sechs Kilometer weiter nördlich wischten sich die Wolfratshauser nach getaner Arbeit den Schweiß von der Stirn und genossen ihre Belohnungsbrotzeit. „Eigentlich hätten wir noch früher anfangen müssen“, räumte Vize-Rathauschef Eibl ein. Sein Strohhut bewahrte ihn bei den ungewöhnlich hohen Temperaturen vor einem Sonnenbrand.

Insgesamt beteiligten sich rund 120 Wolfratshauser und 200 Geretsrieder Bürger an den Aufräumarbeiten.

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