Fast 50 Millionen Euro: Sanierung der Geretsrieder Mittelschule startet 2025 – Mensa mit Dachterrasse

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Lernen am Waldrand: So soll der sanierte und erweiterte Mittelschulkomplex aussehen. Die Mensa im Neubau bekommt eine Dachterrasse. Vorne rechts in weiß ist die Turnhalle dargestellt. © Visualisierung: HAINDL+KOLLEGEN ARCHITEKTEN

Die Geretsrieder Mittelschule wird saniert. Das Großprojekt verschlingt fast 50 Millionen Euro. Nach der Fertigstellung können dort 800 Schüler unterrichtet werden.

Geretsried – Der Neubau der Kita an der Johann-Sebastian-Bach-Straße und die Erweiterung der Mittelschule sind die beiden Großprojekte der Stadt Geretsried in den kommenden Jahren. Das betonte Bürgermeister Michael Müller (CSU) erneut in der jüngsten Stadtratssitzung. Kein Pappenstiel, denn letzteres schlägt mit fast 50 Millionen Euro zu Buche.

Bekanntermaßen soll die Geretsrieder Mittelschule, die derzeit auf zwei Standorte – an der Adalbert-Stifter-Straße und an der Johann-Sebastian-Bach-Straße – aufgeteilt ist, am Schulzentrum zusammengelegt werden. Vorher muss das in die Jahre gekommene Stifter-Haus erweitert und saniert werden. In der Sitzung präsentierte Projektleiter Christian Hertneck vom Architekturbüro Haindl und Kollegen aus München den Planungsstand und die Kostenschätzung zum Ende der Leistungsphase zwei.

Die gute Nachricht: Die Tragstruktur des alten Gebäudes muss nicht erneuert werden. Sie ist nach wie vor solide. Jedoch werden die Sichtbeton- und Waschbeton-Fassaden aus den 1970er-Jahren soweit wie möglich ersetzt. Die Holzständerwände sind schadhaft, der Schallschutz laut Hertwig nicht gegeben. Außerdem gebe es dort Mäuse.

Geplant ist, den Physiksaal komplett abzubrechen. „Er ist massiv im Weg“, so Hertwig. Auch nichttragende Innenwände kommen weg. Komplett erneuert wird die Haustechnik, außerdem werden die Fassaden energetisch saniert. Die Musikschule wird hingegen nicht angetastet. Insgesamt, so die Pläne, haben im sanierten Bestandsgebäude nach der Fertigstellung 325 Schüler in 13 Klassen Platz, im Neubau 425 Schüler in 17 Klassen. Maximal 800 Schüler können am neuen Mittelschulstandort also einmal unterrichtet werden.

Die jetzige Mittelschule
Saniert und erweitert wird die in die Jahre gekommene Adalbert-Stifter-Mittelschule. Mit der Fertigstellung ist erst 2030 zu rechnen. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Gestartet wird mit dem Neubau. Im Bestandsgebäude läuft der Schulbetrieb derweil weiter. Wenn das neue Gebäude fertig ist, soll es über einen Zwischengang mit dem Bestandsgebäude verbunden werden. Der Neubau wird ein Massivbau in Skelettkonstruktion und soll eine Fassade aus Holz bekommen. Sobald er fertig ist, ist das Bestandsgebäude an der Reihe. Das beherbergt derzeit oben die Musikschule, und das bleibt auch so. Nur übergangsweise zieht die Einrichtung in den Neubau. Ist alles fertig, kommt sie wieder an ihren angestammten Platz.

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Im Neubau sind Hertwig zufolge im Zwischengang, der Alt- und Neubau verbindet, Lehrerzimmer und Schulverwaltung vorgesehen. Im Untergeschoss die Technik, im Erdgeschoss Gruppenräume, Büros, die Lehrküchen und die offene Ganztagsschule. Ins erste und zweite Geschoss kommen die Klassen- und Fachräume. Die Pläne entsprechen einer sogenannten „Flurschule“, erklärt der Projektleiter. So nennt man es, wenn Klassenzimmer links und rechts entlang eines Flurs angeordnet sind. Mit „Lerninseln“ hingegen wolle man den Lehrkräften zufolge nicht arbeiten. „Die Klientel der Schüler lässt das nicht zu.“ Ins dritte Obergeschoss kommt die Mensa mit Dachterrasse. Der Pausenhof entsteht zwischen Haupteingang und Turnhalle.

Geschlossen stimmte das Gremium für die vorgestellten Planungen.

Dass die Zufahrt zur Baustelle auf einem eigenen Grundstück errichtet werden soll, gefiel Heiko Hawla (Freie Wähler) nicht. Auch das restliche Gremium konnte sich damit nicht anfreunden. Sie ist aber nötig, da der Landkreis die Erschließung über seine eigenen Flächen verwehrt. Der Bürgermeister erklärte: „Im ersten Moment ist es vielleicht ein Aufwand, aber getrennte Wege sind besser, um die Zugangssituation zu entzerren.“ Dadurch werde es sicherer für Schüler, Lastwagen und Radfahrer.

Dr. Detlev Ringer (parteifrei für die Grünen) hatte Bedenken wegen der Fußbodenheizung, die laut dem Projektleiter nicht nur wärmen, sondern im Sommer auch kühlen kann. Aber „das wird nicht so extrem kalt“ gab der Projektleiter Entwarnung. Sabine Lorenz (CSU), die sich um die Barrierefreiheit sorgte, konnte er ebenfalls beruhigen. Im Treppenhaus des Neubaus ist ein Aufzug geplant, und auch über den Aufzug der Musikschule könne man die oberen Geschosse erreichen.

Nach den Sommerferien 2025 geht es los. Dann wird das Grundstück vorbereitet. Der Neubau soll von Juli 2026 bis Dezember 2028 entstehen. Im Anschluss ist bis August 2030 die Generalsanierung geplant. Die Kosten für das Großprojekt werden auf 48,56 Millionen Euro geschätzt. Davon werden 26,5 Millionen für den Neubau fällig, zwölf Millionen für die Generalsanierung, 2,61 Millionen für die Außenanlagen und 7,41 Millionen entfallen auf Planerkosten. Eine Förderung in Höhe von 20 Millionen Euro ist möglich.

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