Kirchseeon: Gelbwesten auf Erkundungstour

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Ebersberg
  4. Kirchseeon

KommentareDrucken

Bürgermeister Jan Paeplow (4.v.l.) mit den Teilnehmern der Radtour bei einem der zahlreichen Stopps bei der „Gemeinde-Rallye“. © Artist S.ROSSMANN

Bürgermeister und Rathaus-Mitarbeiter radeln durch die Gemeinde – hin zu neuralgischen Punkten. Bürger gesellten sich dazu und erhielten interessante Einblicke.

Kirchseeon - Es war heiß. Dennoch stiegen Bürgermeister, Spitzen der Verwaltung und Gemeinderäte aufs Fahrrad, um sich wichtige, vielleicht auch neuralgische Punkte im Gebiet des Marktes Kirchseeon anzuschauen. Einige Bürger gesellten sich dazu. Insgesamt war der Zuspruch des Angebots überschaubar, jedoch zumindest „aktiver“ als bei der jüngsten katastrophal schlecht besuchten Bürgerversammlung.

Lastenfahrrad mit Erfrischung

Michael Barthuber, Hauptamtsleiter im Rathaus, war mit einem Lastenfahrrad dabei. Im „Transportkasten“ kostenlose Wasserflaschen für alle Teilnehmer. Das Lastenfahrrad ist als Transportmittel der Kommune gekennzeichnet, seit zwei Jahre genutzt, von der Verwaltung und vom Bauhof. Übrigens ein E-Bike, also mit Elektrounterstützung. Auch die meisten Teilnehmer nutzten dieses moderne Fortbewegungsmittel zur Tour durch den Ort mit mehr als zehn angekündigten Stationen.

Erste Station S-Bahnhof

Start war um 16 Uhr am Rathaus. Die Teilnehmer wurden mit gelben Warnwesten ausgestattet. Erste Station: der S-Bahnhof Kirchseeon. Themen waren hier unter anderem die Elektro-Tankstelle und die neuen Fahrradständer. Gemeinderätin und Behindertenbeauftragte des Marktes, Natalie Katholing, verwies auf Maßnahmen zur Barrierefreiheit.

Zwischenstopp an der ATSV-Halle

Zwischenstopp an der ATSV-Halle und am Sportplatz. Bürgermeister Jan Paeplow erklärte, an der Spielfläche müsse gearbeitet werden. Das sei schon seit Jahren bekannt. Der Boden senke sich. Es bestehe die Gefahr, dass Schiedsrichter künftig Fußballspiele abbrechen würden, wegen des Verletzungsrisikos für Sportler.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Ebersberg-Newsletter.)

Hochwasserschutz im Moos

Über den Bauhof radelte die Gruppe weiter nach Osterseeon. Von Interesse war dort der Hochwasserschutz und die Entwässerung des Areals Kirchseeoner Moos. Ein Symbol der Debatte ist seit Jahren der Durchlass in Richtung Osten, also nach Grafing. Nächste Station: das Feuerwehrhaus in Kirchseeon-Dorf. Anwohner beklagten sich über die steigende Verkehrsbelastung, auch wegen der veränderten Nutzung des Berufsbildungswerkes auf dem Hügel über dem Dorf. Und es geht um die Zufahrt zum Wertstoffhof. Ein Kritikpunkt: Verkehrszählungen gebe es zwar, aber nur zu wenig belasteten Zeiten. Betroffene würden ihre Grundstücke gerne als Flächen für Überwacher zur Verfügung stellen, so das Angebot. Silke Mohs, Leiterin des Bauamts, tippte die Informationen in ihr Handy.

Schlechter Straßenzustand

Eine gehörige Strecke entfernt dann ein weiteres Verkehrsproblem, jedoch der ganz anderen Art. Im Süden von Eglharting sind die Verbindungsstraße der kleineren Orte in einem schlechten Zustand. Schlaglöcher zwingen Radler zum Ausweichen. Erstaunt erfahren Tourteilnehmer, dass ein erheblicher Teil der Straßen nicht über öffentlichen Grund, sondern über privates Areal führt. Die Verhandlungen mit den Eigentümern gestalten sich offensichtlich schwierig. „Wir sind aber dran“, sagt der Bürgermeister vor Ort.

Wichtige Feuerwehren

Noch ein Haltepunkt der Radltour: das Feuerwehrhaus in Buch. Das hatten sich die politischen Entscheidungsträger ganz bewusst ausgesucht. Nach dem großen Brand im nahen Kieswerk sollte dokumentiert werden, wie wichtig die einzelnen Feuerwehren in den Orten für die Sicherheit des gesamten Marktes sind.

Wiederholung angedacht

Getestet wurde zudem, ob es mit dem Fahrrad tatsächlich möglich ist, die wegen Sanierung gesperrte Bahnunterführung nach Neukirchen zu nutzen: Thema dort war die geplante Photovoltaikanlage. Der Nachmittag klang im Biergarten aus. Bürgermeister Paeplow kündigte an, die Aktion 2025 zu wiederholen, dann jedoch zu einem anderen Zeitpunkt. Die gemeinsam geradelten Kilometer sollen nämlich beim „Stadtradeln“ auf das Konto des Marktes gebucht werden.

Auch interessant

Kommentare