VW durchbricht jahrelange Tesla-Dominanz – selbst China verkauft mehr E-Autos in Europa

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Während der europäische Automarkt schrumpft, steigen die Neuzulassungen von Elektroautos markant. Tesla verliert seine langjährige Dominanz an Volkswagen.

Brüssel/München – Während der europäische Automarkt im Februar weiter schrumpft, trotzt das Segment der Elektroautos dem Negativtrend und wird stetig größer. Aus deutscher Sicht bemerkenswert:

Volkswagen setzte sich an die Spitze der Elektroauto-Neuzulassungen und entthront damit nach langer Zeit Tesla, das aktuell mit einem Absatzschwund kämpft. Auch chinesische Hersteller und preiswerte E-Modelle gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Europäische Neuzulassungen: Rückgang im Gesamtmarkt, E-Autos im Aufwind

Der Gesamtmarkt in Europa büßt im Februar 2025 drei Prozent ein und kommt laut einer Auswertung von Dataforce auf insgesamt 949.046 Neuzulassungen. Diese Entwicklung setzt den Trend des Jahresbeginns fort und deutet auf eine Übersättigung hin.

Doch es gibt eine Antriebsart, die erfreut sich stattdessen einer größeren Beliebtheit: Elektroautos (BEV) wachsen gegen den Strom und verzeichnen mit 160.992 Einheiten ein Plus von prächtigen 26 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit legte der BEV-Absatz das beste Ergebnis in einem Februar überhaupt hin, so der europäische Herstellerverband Acea.

Harte Zeiten für Tesla: Volkswagen ist nun auch bei den reinen Elektroautos Europas beliebtester Hersteller
Harte Zeiten für Tesla: Volkswagen ist nun auch bei den reinen Elektroautos Europas beliebtester Hersteller. © Dean Pictures/Action Pictures/Imago; Montage: IPPEN.MEDIA

Volkswagen überholt Tesla – Führungswechsel bei Elektroautos

Nutznießer der Entwicklung bei den E-Autos im Jahr 2025 ist Volkswagen: Mit einem Absatzplus von 182 Prozent überholt die Wolfsburger Kernmarke Tesla, das im Vergleich zum Vorjahr einen Absturz von 44 Prozent verkraften muss. Die VW-Modelle ID.3, ID.4 und ID.7 sind aktuell die Zugpferde des Erfolgs und in den Top Five der beliebtesten Elektroautos des noch jungen Jahres.

Tesla hingegen kämpft derweil an mehreren Fronten – dazu gehört auch die bevorstehende Einführung des überarbeiteten Model Y. Felipe Munoz, Global Analyst bei JATO Dynamics, erklärt: „Tesla befindet sich in einer Phase großer Veränderungen. Neben dem zunehmenden Wettbewerb spielt auch Elon Musks politisches Engagement eine Rolle.“

Über alle Antriebsarten hinweg dominiert der Volkswagen-Konzern den kontinentalen Automarkt:

Autokonzern Pkw-Neuzulassungen Februar 2025 Veränderung gegenüber 2024
1. Volkswagen 249.403 +1 %
2. Stellantis 156.263 -16 %
3. Renault 106.590 +12 %
4. Hyundai-Kia 75.218 -6 %
5. Toyota 70.595 -5 %
6. BMW 69.612 +6 %
7. Mercedes-Benz 48.007 -5 %
8. Ford 35.919 +4 %
9. Geely 26.836 -10 %
10. Nissan 24.002 +1 %

China-Hersteller verkaufen in Europa mehr E-Autos als Tesla

Derweil geht es bei chinesischen Automarken aufwärts: Mit 19.800 BEV-Neuzulassungen überholen Hersteller aus der Volksrepublik Tesla (15.737) und gewinnen weiter Marktanteile. Besonders Hersteller wie BYD, MG und Polestar tragen zu einem Absatzplus von 64 Prozent bei. Polestar allein steigerte seine Verkaufszahlen im Februar um 83 Prozent. Laut der veröffentlichten Auswertung wuchs der Absatz chinesischer Anbieter insgesamt um etwa 82 Prozent.

Das neue Elektromodell «Renault R5 E-Tech» wird beim 91. Internationalen Automobilsalon Genf (GIMS) vorgestellt.
Der elektrische Renault R5 E-Tech ist kürzlich auf den Markt gekommen, zu Startpreisen von etwa 25.000 Euro. © Martial Trezzini/dpa

Auch neue, erschwingliche Modelle finden starken Absatz: Der Renault 5 e-Tech und der Citroen ë-C3, beide mit Einstiegspreisen um die 25.000 Euro, haben sich in der Rangliste der beliebtesten Modelle etabliert und waren im Februar bereits in den Top Ten unter Europas Stromern.

Pkw-Neuzulassungen: Rückgang in großen Märkten wie Deutschland

Die Verkaufszahlen in den fünf größten Märkten Europas zeigen derweil Anzeichen einer Übersättigung: Während Spanien mit einem Plus von 12 Prozent als einzige Ausnahme glänzt, melden Deutschland (-6,4 Prozent), Italien (-6,3 Prozent), Großbritannien (-1 Prozent) und Frankreich (-0,7 Prozent) allesamt Rückgänge.

Während einige namhafte Marken Einbußen verzeichnen – darunter Porsche (-35 Prozent), Volvo (-14 Prozent) und Toyota (-7,7 Prozent) –, gibt es auch Gewinner, die sich über ein Wachstum freuen: BMW verzeichnet bei der 5er-Modellreihe einen signifikanten Zuwachs von 53 Prozent, die VW-Tochter Cupra konnte um 31 Prozent zulegen. (PF)

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