Leitung des Gymnasiums ist wieder vollzählig

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Sie bilden die Schulleitung des Gymnasiums Weilheim: (v.l.) Marcus Schiefer, Anita Gierig, Andrea Pauline Martin (Schulleiterin), Roland Kopf (Stellvertreter) und Daniel Mork. © Magnus Reitinger

Für 1139 Schüler und 108 Lehrkräfte hat am Gymnasium Weilheim am Dienstag das neue Schuljahr begonnen. Und in diesem gibt es einige spannende Neuerungen – zum Beispiel einen „Tablet-Führerschein“.

Es ist Baustelle, das Gymnasium Weilheim. Das war nicht zu übersehen und nicht zu überhören, als am Dienstag das neue Schuljahr begann. Der Abbruch der alten Turnhallen ist gerade abgeschlossen, der Neubau läuft auf Hochtouren – und zwar planmäßig, wie Schulleiterin Andrea Pauline Martin berichtet. Nächsten Sommer soll der Rohbau stehen, ein Jahr später alles fertig sein.

Für den Sportunterricht muss das Gymnasium derweil jede Ausweichmöglichkeit nutzen, die in Weilheim zur Verfügung steht, bis hin zur anderthalb Kilometer entfernten Halle des SOS-Kinderdorfs. „Eine schwierige Situation“, räumt Martin ein, „aber insgesamt sind wir ganz zufrieden“. Immerhin: Selbst unter den breit gefächerten 38 Wahlunterricht-Angeboten, die es an der Schule heuer gibt, finden sich einige aus dem Sportbereich.

Zahlreiche neue Lehrkräfte am Gymnasium Weilheim

Generell sei die Unterrichtssituation am Gymnasium Weilheim „sehr positiv“, versichert die Schulleiterin bei einem Pressegespräch: Man könne alle Stunden abdecken, gehe gut ausgestattet und „mit großer Zuversicht“ ins Schuljahr 2024/25. Zahlreiche neue Lehrkräfte gleichen aus, dass zuletzt eine Reihe von Kollegen in Ruhestand gegangen ist.

Die Schülerzahl stieg gegenüber dem Vorjahr um fast 50 auf 1139 an. Unterrichtet werden sie in 39 Klassen von 108 Lehrkräften, dazu kommen rund zwei Dutzend Referendare. Aufgrund der Schüler-Anmeldungen konnten diesmal statt sechs sogar sieben fünfte Klassen gebildet werden: In ihnen sitzen im Schnitt 26 Schülerinnen und Schüler. Je zwei der fünften und sechsten Klassen sind komplette Chorklassen.

„Tablet-Führerschein“ für Achtklässler am Gymnasium Weilheim

Vollzählig ist ab sofort wieder das Team der Schulleitung: Nachdem Roland Kopf im Februar stellvertretender Schulleiter wurde, komplettiert nun Daniel Mork das fünfköpfige Team. Zu seinen Schwerpunkten gehört unter anderem die „digitale Schule der Zukunft“: Ab der neunten Jahrgangsstufe haben Schüler die Möglichkeit, im Unterricht ein Tablet zu verwenden. Voraussetzung dafür ist der „Tablet-Führerschein“, der am Ende der achten Klasse gemacht werden kann. Dabei wird den Schülern vermittelt, wie diese Geräte als Unterrichts- und Arbeitsmaterial zu nutzen sind.

Diese Möglichkeit soll jeder Schüler haben, betont Schulleiterin Martin: „Wir wollen nicht exklusive Tablet-Klassen.“ Zupass kommt ein staatlicher Fördertopf, aus dem Eltern von Neuntklässlern bis zu 350 Euro Zuschuss für den Kauf eines Tablets bekommen können. Bei aller digitalen Technik sind Schulhefte freilich nicht passé. „Schüler müssen beides können“, sagt Andrea Pauline Martin. Ob in der jeweiligen Unterrichtsstunde Tablet oder Heft zum Einsatz kommen, entscheide die Lehrkraft. „Und man darf auch nicht vergessen“, ergänzt Stellvertreter Roland Kopf: „Prüfungen werden auf Papier geschrieben.“ Das müsse also weiter geübt sein.

Begabtenförderung am Gymnasium Weilheim wird ausgebaut

Dass es dieses Schuljahr keine Abiturprüfungen gibt (weil es sich um den ersten G9-Jahrgang handelt), verschafft dem Kollegium ein wenig Luft, sich mit drängenden Themen intensiver auseinander zu setzen. Das Spektrum dafür ist breit am Gymnasium Weilheim, das auch als Umweltschule firmiert, für sein reiches musikalisches und literarisches Leben bekannt ist und überdies besondere ökumenische Angebote der Schulpastoral bereithält.

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Weiter ausgebaut wird heuer etwa die Begabtenförderung: Neben den „Experten“-Angeboten in der Unterstufe gibt es zunehmend Veranstaltungen, Kurse und Exkursionen für besonders begabte Schüler ab der 8. Klasse, die „über den ,normalen‘ Schulalltag hinaus ihren Blickwinkel weiten und ihr Wissen erweitern wollen und können“. Federführend dabei ist Regina Pantke, die neben Carolin Pfeifer und Michael Scharbert der „Erweiterten Schulleitung“ angehört.

Eine „Deutschklasse“ für Migranten

Und auch eine „Deutschklasse“ gibt es am Gymnasium Weilheim. Sie ist Schularten-übergreifend für Fünft- und Sechstklässler gedacht, die in den vergangenen zwei Jahren nach Deutschland gezogen sind – nicht nur für Geflüchtete aus der Ukraine. Im neuen Schuljahr werden in der „Deutschklasse“ rund 20 Schüler unterrichtet, von denen ein Drittel bis dato „nicht alphabetisiert“ ist. Spezieller Unterricht – darunter allein elf Wochenstunden Deutsch und beispielsweise auch „kulturelle Bildung und Werteerziehung“ – soll sie so weit bringen, dass sie nach einem Jahr Gastschüler und nach zwei Jahren Regelschüler an einer normalen Schulart sein können.

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