Dieses neue Projekt soll Weilheim grüner machen

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Schon viel nachgepflanzt wurde in den vergangenen Jahren beispielsweise am Geh- und Radweg an der Au. An anderen Stellen in Weilheim ist dagegen noch großer Bedarf. Dabei soll das neue Baumspendenprojekt helfen. © Magnus Reitinger

„Weilheim pflanzt Zukunft!“ – unter diesem Motto will die Stadtverwaltung zusammen mit Ehrenamtlichen ein dauerhaftes Baumspenden-Projekt etablieren. Ziel ist, pro Jahr 50 bis 100 Bäume zu pflanzen, gespendet von Bürgern, Betrieben und Vereinen.

Zu besonderen Ereignissen einen Baum zu pflanzen, das ist ein guter, alter Brauch – zum Beispiel zur Geburt eines Kindes, zur Hochzeit, zu Jubiläen oder zum Gedenken an einen Verstorbenen. Regelmäßig wenden sich auch Bürger an Weilheims Stadtverwaltung, weil sie gern eine solche Baumspende leisten wollen. Die Weilheimer Agenda 21 hat dafür im vergangenen und im laufenden Jahr bereits mehrere „Bürgerpflanzprojekte“ umgesetzt, berichtet Klimaschutzmanagerin Angelika Baur. Und fürs zweite Halbjahr 2024 liegen im Rathaus erneut mehrere Bürger- und Firmenspenden in diesem Sinne vor, beispielsweise die Zuwendung einer Bank in Höhe von 1200 Euro.

Agenda 21 und „Weilheim kann Klima“ organisieren das Projekt

Ein eigenes Weilheimer Baumspendenprojekt soll solche Beteiligungen nun baldmöglichst „verstetigen und ausbauen“. Nach ausführlicher Vorberatung im Klimaausschuss hat der Bauausschuss des Stadtrates dieses Projekt unter dem Motto „Weilheim pflanzt Zukunft!“ kürzlich einstimmig beschlossen. Umgesetzt und organisiert wird es laut Baur „operativ eigenständig durch die Weilheimer Agenda 21 und das Bündnis ,Weilheim kann Klima‘“. Die Stadt Weilheim stellt Flächen für die Pflanzungen zur Verfügung, unterstützt mit erforderlicher Infrastruktur und der Bewerbung des Programms.

Jährlich sollen bis zu 100 Bäume über das Spendenprojekt gepflanzt werden

Ziel ist, nach einer Startphase jährlich rund 50 bis 100 Bäume über das Spendenprojekt zu pflanzen – als Ergänzung zu den bestehenden Pflanz-und Schutzmaßnahmen der Stadtwerke und der Stadt Weilheim, wie betont wird. So sollen an „vakanten Baumstandorten im Stadtgebiet“, wie etwa nach den erheblichen Sturm- und Schneeschäden im vergangenen Winter, möglichst alle Bäume nachgepflanzt werden. In Parks, auf Spielplätzen, in Friedhöfen oder um Bolzplätze herum will man bestehenden Baumbestand verdichten. Und Straßenabschnitte mit einem hohen Anteil an Fuß- und Radverkehr sollen in Alleen umgewandelt werden. „Dies ist insbesondere als Hitzeschutz für ältere Fußgänger und alle Radfahrer wichtig“, heißt es im Konzept.

Spenden können neben Privatpersonen und Unternehmen zum Beispiel auch Vereine und Stiftungen. Über eine Online-Plattform sollen demnächst Spendenkategorien für unterschiedliche Zielgruppen angeboten und „rechtssicher abgewickelt“ werden. Zudem können jederzeit freie Spenden mit dem Verwendungszweck „Weilheim pflanzt Zukunft!“ an den Förderverein Weilheimer Agenda 21 überwiesen werden – gegen Spendenbescheinigung.

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In Absprache mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken wird es eine Liste mit Standort- und Artenvorschlägen geben. Die Stadtwerke beschaffen die Bäume, wässern und düngen sie in den ersten drei Jahren und übernehmen die Pflege. Die Kosten dafür summieren sich in dieser Zeit auf rund 500 Euro, so die Erfahrung des Kommunalunternehmens. Die Pflanzung selbst erfolgt ehrenamtlich durch Unterstützer aus dem Netzwerk von Agenda 21, Bund Naturschutz, „Weilheim kann Klima“, Bürgern und Spendern.

Nachpflanz-Bedarf in Weilheim ist groß

Sofern sich der Standort auf städtischem Grund befindet, gehen die „Bürgerbäume“ in das Eigentum der Stadt Weilheim über. Sie unterliegen dann den für die Pflege von „Stadtbäumen“ geltenden Regelungen – insbesondere hinsichtlich der Haftung und Verkehrssicherungspflichten.

Gerade infolge der Baumschäden im vergangenen Winter bestehe in Weilheim „ein erhöhter Nachpflanzungsbedarf“, schreibt die Klimaschutzmanagerin im Konzept zu dem Baumspenden-Projekt: „Jegliches zusätzliche und freiwillige Engagement von Bürgern, Unternehmen und Vereinen“ sei deshalb wichtig – als Beitrag zum Stadtklima, zum Hitzeschutz, zur Vorsorge bezüglich zunehmender Starkregenereignisse, zur Sauerstoffproduktion, zur Artenvielfalt und zum Wohlbefinden des Menschen. Und noch einen Aspekt hebt Baur hervor: „Pflanzprojekte sensibilisieren die Bevölkerung für unsere Umwelt und den Wert der Natur.“

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