Wichtige Einnahmequelle läuft schleppend

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Hoffen auf neue Leser: (v.l.) Helmut Hornung, Felicitas Betz, Ursula Bauer und Hanne Wittermann. © Katrin Kleinschmidt

Er ist eine wichtige Einnahmequelle für den Rotary Club Weilheim: der Buchmarkt an der Johann-Baur-Straße in Weilheim. Der Erlös daraus kommt sozialen Projekten zugute. Doch der Verkauf läuft schleppend.

Werk an Werk steht aufgereiht, sortiert nach Genre und in alphabetischer Reihenfolge: Im Buchmarkt des Rotary Clubs Weilheim sind die Regale proppenvoll. Und nicht nur die. In den Nachbarräumen stapeln sich Kisten mit weiteren Werken. Und sogar welche mit Büchern, die auf ihre Abholung warten. Sie werden entsorgt. „Zum Beispiel weil sie veraltet sind“, sagt Ursula Bauer. Oder die Nachfrage für das Werk fehlt. Sie streicht über einen Roman, der wie neu aussieht. „Tolle, tolle Bücher, es tut uns in der Seele weh“, sagt sie. An Angebot fehlt es in den Räumen an der Johann-Baur-Straße wahrlich nicht. Aber an Kunden. „Es wäre gut, wenn wir mehr Fluktuation hätten“ – jedes verkaufte Buch schafft Platz für ein neues.

Gespendet werden sehr, sehr viele Werke. Das Team des Rotary Clubs Weilheim hat einen Nebenraum eingerichtet, in dem die Bücher auch außerhalb der Öffnungszeiten abgegeben werden können. Das Angebot wird rege genutzt. Die Helfer des Flohmarkts, darunter Bauer und auch Hanne Wittermann, sichten jedes einzelne Werk. Welches Chancen auf ein neues Leben hat, wird entweder an Online-Händler vermarktet oder bekommt einen Platz im Verkaufsraum. Für ein bis zwei Euro werden Taschenbücher angeboten, gebundene Exemplare sind für drei bis sechs Euro erhältlich. Zudem gibt es Hörbücher, CDs, DVDs. Und antiquarische Bücher. Mit denen kennt sich Lothar Reitmeier besonders gut aus, der jedes einzelne historische Werk begutachtet und den Preis festlegt. Manch eines wird künftig vielleicht nicht mehr gelesen, könnte aber mit seinem schönen Buchrücken als Dekoelement eine neue Heimat bekommen.

Einnahmen für soziale Projekte

Rund 20 Jahre lang gibt es den Flohmarkt für Bücher der Rotarier bereits, seit dem Frühjahr am jetzigen Ort. Doch: „Es kommen zu wenige Leute“, sagt Helmut Hornung, der die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. Noch sei das Angebot zu unbekannt, Laufkundschaft gebe es in der Johann-Baur-Straße nicht.

Dabei schlägt man mit einem Besuch sogar zwei Fliegen mit einer Klatsche: Zum einen kann man stöbern und neuen Lesestoff finden – und dabei tut man ganz automatisch Gutes. Denn die Einnahmen aus den Buchmarkt kommen den sozialen Projekten der Rotarier zu Gute. Rund 70 000 Euro spenden sie heuer aus ihrem Sozialfonds. Rund ein Drittel der Gelder kommen jährlich allein durch den Buchmarkt zusammen, schätzt Hornung. „Er ist eine wichtige Säule.“

Heißt: Desto mehr Bücher verkauft werden, desto mehr Spenden werden generiert. Die Rotarier unterstützen unter anderem das SOS-Jugendhaus Weilheim, den Hospizverein Pfaffenwinkel und den Gmünder Hof. Sie fördern auch kulturelle Projekte vor Ort, wie den Skulpturenweg in Weilheim und den Biobliothekssaal in Polling. Zudem werden gemeinsam mit anderen Rotary Clubs internationale Aktionen ebenso unterstützt wie Austauschprogramme für Schüler und Studenten. Mit Letzterem soll die internationale Verständigung junger Menschen gefördert werden – und so eine Gegenbewegung zu Kriegen und Konflikten geschaffen werden.

Für die Helfer ein Herzensprojekt

„Wir sind nicht nur gesellig, sondern tun Gutes“, betont Felicitas Betz, die derzeitige Incoming-Präsidentin – also jene, die als nächste die Führung des Clubs übernehmen wird. Das ist auch Bauer wichtig, die schon seit den Anfängen 2004 beim Buchmarkt mit anpackt, obwohl sie selbst gar keine Rotarierin ist: „Was wir machen, ist nicht umsonst“, sagt sie. „Sondern es hilft.“ Und zwar jedes einzelne, verkaufte Werk.

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