Mit rekordverdächtiger Fahrzeugweihe: THW Miesbach feiert 70-jähriges Bestehen

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Besonderer Aussichtspunkt: Der Teleskoplader des THW Miesbach steht am Tag der offenen Tür für die Besucher bereit. © THW

Der THW-Ortsverband Miesbach feiert sein 70-jähriges Bestehen. Zum Festakt findet ein Tag der offenen Tür mit Fahrzeugweihe statt. Deren Umfang ist fast rekordverdächtig.

Miesbach – Drei Kleinbusse, ein Kipper, ein Teleskoplader, ein Tieflader, zwei Anhänger, eine Ladebordwand und ein Einsatzgerüstsystem: Die Geistlichkeit wird gut beschäftigt sein bei der Fahrzeug- und Geräteweihe des THW Miesbach im Rahmen der 70-Jahr-Feier des Ortsverbands am Sonntag, 14. Juli, am Hauptstützpunkt im Gewerbegebiet Nord. Und weil drei Segen besser halten als einer, hat das THW Miesbach laut Ortsbeauftragtem Mathias Huber vorsichtshalber nicht nur Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, sondern auch den Imam der muslimischen Gemeinde eingeladen. Letztere ist bekanntlich mit ihrer Moschee quasi ein direkter Nachbar des THW.

THW-Ortsverband Miesbach wurde 1954 gegründet

Den ungewöhnlich großen Umfang der Weihe erklärt Huber damit, dass der Ortsverband ausgerechnet in der Corona-Pandemie einige neue Ausrüstung bekommen hat. Weil man da aber wegen der Kontaktbeschränkungen keine Veranstaltungen habe durchführen können, habe man sich entschieden, gleich alles fürs Jubiläum 2024 aufzuheben.

Gegründet wurde der Ortsverband im Februar 1954 durch den ersten Ortsbeauftragten Xaver Kleber. Wenige Monate zuvor war das Technische Hilfswerk als Katastrophenschutzorganisation auf Bundesebene in eine Bundesanstalt überführt und damit dem Bundesinnenministerium unterstellt worden. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Im Februar 1955 erhielt die damals noch im Miesbacher Feuerwehrhaus untergebrachte Truppe ihre erste Ausrüstungslieferung, im Mai folgte die erste Mitgliederversammlung im Baderwirt.

Naturkatastrophen, Unfälle und Hilfsaktionen: THW Miesbach zahlreich im Einsatz

Ihren ersten eigenen Geräteraum erhielten die Helfer im Juni 1956 bei der Firma Nordmann an der Wallenburger Straße. Eine Nachtübung und der Bau eines Hochwassersteges über die Schlierach im April 1957 steht als erstes öffentliches Auftreten des THW Miesbach in der Chronik. Für ihre Übungen konnten die Einsatzkräfte ab Herbst 1957 die Kiesgrube am Nordgraben nutzen. Hier folgte im Oktober 1962 auch der Startschuss für den Bau der ersten richtigen Unterkunft, der – wohlgemerkt vollständig in Eigenleistung – 1965 fertiggestellt wurde.

Die Mitglieder des Technischen Hilfswerk, hier mit Atemschutzausrüstung.
Immer fleißig am Üben: die Mitglieder des Technischen Hilfswerk, hier mit Atemschutzausrüstung. © THW

Seit seiner Gründung war der Ortsverband Miesbach nicht nur bei Naturkatastrophen (auch überregional und teils sogar international) und Unfällen im Einsatz, sondern auch bei zahlreichen Projekten wie dem Verlegen von Stromleitungen, dem Bau von Spielplätzen, dem Ausbau des Kunsteisstadions des TEV Miesbach, der Säuberung von Müllkippen, beim Anlegen von Wegen, Hilfsaktionen wie Kleidersammlungen sowie der Absicherung von größeren Veranstaltungen. Ein weiterer Meilenstein für den Ortsverband folgt im September 2012: der Spatenstich für die 2015 fertiggestellte neue Unterkunft am Carl-Feichtner-Ring im Gewerbegebiet Nord.

Festakt mit Fahrzeugweihe und Tag der offenen Tür

Hier ist nun auch genug Platz für das Programm zum Festakt am Sonntag. Dieses beihaltet unter anderem einen Tag der offenen Tür. Ab 13 Uhr können die Besucher einen Blick hinter die Kulissen der Katastrophenschutzorganisation werfen. Auch andere Blaulichtorganisationen wie BRK, DLRG oder Polizei werden sich und ihre Einsatzfahrzeuge und -geräte präsentieren. Geplant sind unter anderem Aussichtsfahrten im Arbeitskorb des THW-Teleskopladers, geführte Rundgänge über das Gelände, eine kleine THW-Modelllandschaft, eine Fotostrecke zur Geschichte des THW Miesbach sowie eine große Tombola. Um die Verköstigung der Besucher kümmern sich die Kameraden des THW Garmisch-Partenkirchen mit ihrer Fachgruppe Logistik-Verpflegung.

Auch abseits der rekordverdächtig umfangreichen Weihe ist also viel geboten beim Festakt des THW Miesbach, in dem sich Stand heute rund 50 Einsatzkräfte und gut 20 Junghelfer in einem sogenannten Technischen Zug mit zwei Bergungsgruppen sowie je einer Fachgruppe Sprengen und Räumen engagieren. Dass die Liste der zu segnenden Fahrzeuge sogar noch mal etwas länger geworden ist, liegt laut Huber an einem Geschenk von der Bundeshelfervereinigung. Der Inhalt: zwei Bobbycars.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Miesbach-Newsletter.)

sg

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