Einsatzkräfte unterwegs: Tatkräftige Hilfe im Katastrophengebiet
Der Landkreis Miesbach ist vom Hochwasser verschont geblieben. Jetzt leisten THW und Feuerwehren aus dem Landkreis andernorts Unterstützung.
Landkreis – Die Wetterprognosen auch für den Landkreis Miesbach ließen Ende vergangener Woche Schlimmes fürchten, aber zur Katastrophe kam es hier nicht. „Es fehlt gar nichts“, stellte Kreisbrandmeister Anton Riblinger am Sonntagmorgen erleichtert fest. Zwar schüttete es am Freitag und Samstag kräftig, aber das Wasser richtete kaum Schaden an. Einige wenige Straßen wurden überflutet, ein paar Keller nass. „Örtliche Einsatzkräfte konnten die Einsätze problemlos abarbeiten“, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Landratsamt Miesbach mit. Deren Mitarbeiter waren am gestrigen Sonntag trotzdem gefragt. Denn andernorts haben sich die Katastrophenwarnungen bewahrheitet. Dort brauchen die Rettungskräfte Unterstützung.
THW rückt Mitternacht nach Augsburg aus
Bei der Katastrophenschutzbehörde am Landratsamt Miesbach liefen in der Nacht auf Sonntag mehrere Hilferufe aus vom Hochwasser betroffenen Landkreisen ein. Das dortige Team handelte schnell. Wie Landkreis-Sprecherin Sophie Stadler mitteilt, brach um Mitternacht ein Zug des Technischen Hilfswerks (THW) Miesbach in den Landkreis Augsburg auf. Mit einem leistungsstarken Stromaggregat produziert die „Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung“ Energie für Wasserpumpen. Darüber hinaus setzen die zehn THW‘ler aus Miesbach auch jede Menge Muskelenergie ein. Sie helfen vor Ort kräftig beim Wasserabpumpen mit.

Feuerwehr unterstützt Kameraden in Pfaffenhofen
Bei Kreisbrandmeister Riblinger ging am Sonntag um 7 Uhr morgens eine dringende Bitte um Unterstützung aus dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ein. „Da stehen ganze Straßenzüge unter Wasser“, berichtet er. Die Lage ist verzweifelt. Ein örtlicher Feuerwehrmann kam bei einem Einsatz ums Leben, als das Schlauchboot kenterte, in dem er mit drei Kollegen saß. Riblinger aktivierte eilig das Hilfskontingent, das die Landkreis-Feuerwehr für solche Fälle immer bereithält. Am frühen Morgen setzte sich ein Konvoi mit 22 Fahrzeugen und 120 Einsatzkräften nach Pfaffenhofen in Bewegung. Mit dabei sind neben der Landkreis-Feuerwehrführung Einsatzkräfte der Feuerwehren Holzkirchen, Föching, Parsberg, Gmund, Schliersee, Otterfing, Dürnbach, Tegernsee, Miesbach, Waakirchen, Kreuth, Elbach und Agatharied sowie Mitglieder des BRK Holzkirchen.
Lage derzeit noch unklar
Wie lange und in welchem Umfang ihr Einsatz in den nächsten Tagen noch nötig sein wird, ist offen. „Das wird sich erst im Rahmen der weiteren Schadensbekämpfung zeigen“, meint Landratsamt-Sprechern Stadler. Im Landratsamt koordinieren die untere Katastrophenschutzbehörde und Vertreter der Blaulichtorganisationen die überregionalen Hilfseinsätze. So kam man am Sonntag um 11 Uhr zur Lagebesprechung zusammen.
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Beim Hilfseinsatz in Pfaffenhofen treffen die Kameraden aus dem Landkreis möglicherweise Bekannte. Bei der Schneekatastrophe 2019 im Landkreis Miesbach rückte ein Hilfeleistungskontingent aus dem Landkreis Pfaffenhofen an, um Dächer zu abzuschaufeln und Straßen freizubekommen. Jetzt, sagt Riblinger, „kommen wir zu ihnen“.
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