Der Schuldige: Trigeminus? - Schmerzen im Gesicht? So wird die Trigeminusneuralgie diagnostiziert
- Neurologische Untersuchung: Der Arzt überprüft den Nervenzustand und analysiert die charakteristischen Schmerzen der Trigeminusneuralgie.
- Magnetresonanztomografie (MRT): Eine MRT wird verwendet, um eine mögliche Kompression durch Gefäße, Tumore oder andere Anomalien zu identifizieren und auszuschließen.
Neurologische Untersuchung
Die neurologische Untersuchung ist oft der erste Schritt bei der Diagnose der Trigeminusneuralgie. Der Arzt wird eine detaillierte Anamnese erheben und nach den typischen Schmerzsymptomen fragen, die als heftig, stechend und blitzartig beschrieben werden. Diese Schmerzen treten in der Regel einseitig im Gesicht auf und können durch bestimmte Trigger wie Berührung, Kauen oder Sprechen ausgelöst werden. Der Arzt wird auch andere mögliche Ursachen wie Zahnerkrankungen, Kieferprobleme oder Cluster-Kopfschmerzen differenzieren.
Ein wesentlicher Bestandteil der Untersuchung ist das Testen der Sensibilität des Trigeminusnerven. Der Arzt kann dabei prüfen, ob bestimmte Bereiche des Gesichts hypersensitiv reagieren oder ob es zu Empfindungsstörungen kommt. Zusätzlich wird er die Muskelkraft und Reflexe im Gesicht untersuchen, um eine umfassende Bewertung des Nervenstatus zu erhalten. In einigen Fällen können ergänzende Tests erforderlich sein, um andere neurologische Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome hervorrufen könnten.
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Magnetresonanztomografie (MRT)
Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist ein wichtiges Werkzeug bei der Diagnose der Trigeminusneuralgie. Eine MRT des Gehirns hilft dabei, strukturelle Anomalien zu erkennen, die den Trigeminusnerv komprimieren könnten. Dies könnten beispielsweise abnorm verlaufende Blutgefäße, Tumore, arteriovenöse Fehlbildungen oder Aneurysmen sein. Die MRT kann auch verwendet werden, um andere potenzielle Ursachen der Schmerzen auszuschließen, wie Multiple Sklerose oder entzündliche Erkrankungen des Nervensystems.
Während der MRT wird der Patient in einen Scanner geschoben, der mit starken Magnetfeldern und Radiowellen detaillierte Bilder des Gehirns und der umgebenden Strukturen erstellt. Diese Bilder helfen den Ärzten, den Zustand des Trigeminusnerven zu beurteilen und eine mögliche Kompression durch angrenzende Blutgefäße zu identifizieren. Einige spezialisierte MRT-Techniken, wie die 3D-CISS-Sequenz, können besonders nützlich sein, um den Kontakt zwischen dem Nerv und benachbarten Gefäßen darzustellen. Eine genaue Diagnose ermöglicht es den Ärzten, die geeignete Behandlungsmethode für den Patienten auszuwählen.
Über Gabriele Kiesling
Gabriele Kiesling ist Physiotherapeutin, Osteopathin, Buchautorin und Youtuberin. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt seit über 50 Jahren in der Vermittlung ihrer physiotherapeutischen Übungen. Die Wirksamkeit ihrer Übungsmethodik wurde in randomisierten Studien des Deutschen Instituts für Qualität in der Physiotherapie (diqp Berlin) bestätigt. Mit ihren bisher sechs erfolgreichen Büchern in der Reihe „Physiotherapie für zu Hause“ liefert die Buchautorin verständliche Übungsliteratur für Patienten und Laien.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Bei Verdacht auf Trigeminale Neuralgie oder Verschlimmerung Ihrer Beschwerden suchen Sie bitte unverzüglich eine Ärztin oder einen Arzt auf. Diese Informationen können keine fachärztliche Beratung ersetzen.