„Alles richtig gemacht!“: Bei Bahnunfällen, Explosionen und Bränden war die Weidacher Feuerwehr gefragt
Ein ruhiges Jahr in Zahlen, aber ein aufwühlendes emotionales Jahr wars für die Feuerwehr. Kommandant Buxbaum sprach etwa über den Bahn-Unfall im Sommer.
Einen deutlichen Rückgang an Alarmierungen im vergangenen Jahr stellte Kommandant Robert Buxbaum in der jüngsten Hauptversammlung fest. „Nur“ 31 Mal musste die Freiwillige Feuerwehr Weidach ausrücken. Zu den 330 Einsatzstunden kamen rund 900 Übungsstunden sowie die Organisation der umfangreichen Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen und zur Eröffnung des neuen Gerätehauses (wir berichteten) hinzu.

„2024 kann als ruhiges Einsatzjahr bezeichnet werden“, bilanzierte Buxbaum. Dennoch gab es Ereignisse, die selbst erfahrene Mitglieder tief berührten. So verursachte ein Waldramer Hausbesitzer am 25. Mai bei der Herstellung von Vogelfutter eine Fettexplosion und erlag seinen schweren Verletzungen. Knapp sechs Wochen später zog sich ein Jugendlicher beim Klettern auf einen am Bahnhof abgestellten Kesselwagen und der Berührung einer Oberleitung lebensgefährliche Verbrennungen zu. „In telefonischer Abstimmung mit dem DB-Notfallmanager führten wir die Bahnerdung durch und unterstützten die Wolfratshauser Kameraden außerdem durch Ausleuchten der Einsatzstelle und beim Abtransport des Jugendlichen zum Rettungshubschrauber mit Hilfe einer Schienenrollplakette“, berichtete Buxbaum. Skurril mutete die Notlage eines jungen Mannes an, der sich am 13. Oktober von der Feuerwehr seinen Fingerring entfernen ließ. „Die Ärzte der Kreisklinik scheiterten an dieser Aufgabe und schickten ihn dann zu uns“, erinnerte sich der Kommandant mit einem Schmunzeln.

Bahnunglück: Junge fasst an die Oberleitung und liegt monatelang im Koma
Bürgermeister Klaus Heilinglechner und Kreisbrandmeister Andreas Bauer lobten in der Versammlung vor allem den Zusammenhalt und die professionelle Ausbildung der Weidacher. „An zwei Übungen habe ich auch teilgenommen, in diesem Jahr schaffe ich hoffentlich drei“, versprach der Rathauschef.
Viele Nachwuchskräfte: Weidacher Feuerwehr engagiert sich auch sozial
Das vielfältige Engagement der 58 aktiven Mitglieder – darunter neun Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren – lobte Vereinsvorsitzender Christian Pachner. Sie halfen beispielsweise beim Blaulichtball während der Faschingszeit, beteiligten sich am Stadtlauf oder grillten am Adventsfeuer der Weidacher Vereine. „Wir dürfen schon sehr dankbar sein, dass das alles hier so gut funktioniert“, betonte Pachner. Ermöglicht wird dies auch durch die finanzielle Hilfe der Stadt, die unter anderem die Anschaffung eines Löschfahrzeuges und neuer Feuerwehrhelme realisierte. „Das ist gut investiertes Geld: Alles richtig gemacht“, bescheinigte Kommandant Robert Buxbaum den anwesenden Stadträten und Rathausmitarbeitern.
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Ehrungen
Am Ende der Jahresversammlung der Feuerwehr Weidach ehrte Kommandant Robert Buxbaum gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Heilinglechner den Löschmeister Alexander Strauß für dessen „mindestens 25-jährige aktive Dienstzeit“. Strauß engagierte sich vor seinem Beitritt zur Weidacher Feuerwehr bereits in Geretsried und Wolfratshausen. Über Auszeichnungen freuten sich zudem Kathrin Kugler (20 Jahre Dienstzeit) und Vereinsvorsitzender Christian Pachner (10 Jahre).
Zudem wurden Anna Hauptenbuchner zur Hauptfeuerwehrfrau, Christoph Reindl zum Hauptfeuerwehrmann, Gunnar Hülskemper zum Oberfeuerwehrmann, Jan Herrmann zum Gruppenführer Einsatzdienst und Alois Huber zum stellvertretenden Leiter der Sanitätsbeauftragten ernannt. Unterstützung erhalten sie von den neuen Feuerwehrmännern Josef Elas und Sigo Schneidt, Feuerwehrfrau Sophia Pachner und Feuerwehranwärter Michael Buxbaum.