Beschluss mit Strahlkraft: Hier soll ein gut 23 Hektar großer Solarpark entstehen

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Gut 23 Hektar groß werden soll der Solarpark bei Mooseurach in der Gemeinde Königsdorf (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen). © Symbolfoto: dpa

Der Königsdorfer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung eine weitere Voraussetzungen für den Bau des Solarparks bei Mooseurach geschaffen. Die Bürger werden frühzeitig beteiligt.

Königsdorf – Er soll 23,13 Hektar groß werden und – falls alles klappt – ab Frühjahr 2025 jährlich rund 20 000 Megawattstunden Strom produzieren – das Zweieinhalbfache an Energie, die die Gemeinde Königsdorf in diesem Zeitraum selbst verbraucht. Der geplante Solarpark bei Mooseurach, an dem sich neben der Kommune der gleichnamige Gutshof, die Energie Südbayern GmbH und die 17er Oberlandenergie GmbH beteiligen wollen, wäre fraglos d e r Schritt hin zur Energieautarkie. In seiner jüngsten Sitzung schaffte der Gemeinderat nun weitere Voraussetzungen für den Bau, indem er – einstimmig – im Zuge der Flächennutzungsplanänderung die frühzeitige Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange absegnete. In einem weiteren Votum stimmte das Gremium dem Entwurf für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan SO Solarpark Mooseurach zu.

Zuvor war Bürgermeister Rainer Kopnicky (CSU) nochmals auf wichtige Eckpunkte der – geschätzt 16 Millionen Euro teuren – Freiflächen-Photovoltaik-Anlage eingegangen. Der gesamte Solarpark werde, so der Rathauschef, nach seiner Fertigstellung „von außen nicht einsehbar sein“, sich also perfekt in die Landschaft, ein Niedermoor, einfügen. Das Moor soll zudem wiedervernässt werden – was im Jahr rund 8000 Tonnen CO2 binden dürfte. „Wir wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, Strom erzeugen und der Natur etwas zurückgeben.“ Kopnicky nannte dies eine „große Herausforderung“. Der erste Schritt dazu sei „die Beteiligung der Bevölkerung und aller Träger öffentlicher Belange“.

Zur Überwachung des Wasserstands werden Pegel gesetzt

Bauamtschef André Murach ging danach noch etwas in die Tiefe. Geplant sei, die Solarmodule keinesfalls höher als vier Meter zu bauen, sie müssten jedoch mindestens 1,10 Meter Abstand vom Untergrund haben. Zwischen den einzelnen Modulreihen sei ein Abstand von fünf Metern vorgesehen. Die nötigen Technikgebäude dürften maximal drei Meter hoch werden. Die Breite der Zufahrtswege sei auf fünf Meter beschränkt. Eingefriedet werde das Gelände von einem Maschendrahtzaun von maximal 2,20 Meter Höhe. Der Einsatz von Pestiziden sei nicht erlaubt, beim Fund von möglichen Altlasten im Zuge des Baus sei unverzüglich das Landratsamt zu informieren. Weitere Punkte wie Arten- und Bodendenkmalschutz, Bepflanzung, Wasserwirtschaft und Telekommunikationsleitungen würden laut André Murach ebenfalls berücksichtigt. Außerdem „werden weitere Pegel zur Überwachung des Wasserstands gesetzt“.

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Bernhard Woisetschläger erinnerte daran, in der Planung der Anlage Extremwetterereignisse zu berücksichtigen. Er habe davon gehört, so der UBL-Rat, dass die starken Schneefälle Anfang Dezember einen Solarpark mit dreistöckigen Modulständern komplett zerstört habe. „30 Zentimeter Nassschnee sind da schnell ein Problem.“ Überdies regte er an, „wachsam und vorbereitet“ zu sein, wenn es um die Erschließung gehe. Das Umspannwerk befinde sich in Geretsried, „es sind unsere Straßen wie die Grundstraße, die von der Verlegung der Kabel und Leitungen betroffen sind.“

Vize-Rathauschef schlägt Info-Veranstaltung für Königsdorfer Bürger vor

Vize-Bürgermeister Sebastian Seidl (CSU) schlug Informationsveranstaltungen vor für Bürger, die sich finanziell an dem Projekt beteiligen möchten. Rathauschef Kopnicky hielt das für eine gute Idee, schränkte aber gleich ein, dass es sich bei dem Solarpark um keine klassische Bürgerbeteiligung im Sinne beispielsweise einer Genossenschaft handle. „Möglich wäre eine befristete Beteiligung, bei der es nach einer bestimmten Zeit ein Entgelt oder eine Verzinsung gäbe.“ (peb)

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