Helden im Ehrenamt: 15.000 Stunden Lebensretter - und das unter höchstem Einsatz
Die Freiwillige Feuerwehr Wolfratshausen absolvierte 14.585 Arbeitsstunden. Und das unter Einsatz ihrer eigenen Gesundheit: Beim Autohausbrand gabs Verletzte.
Wolfratshausen – Eindrucksvolle Zahlen konnten Kommandant Andreas Bauer und Vereinsvorsitzender Florian Seitner am Samstagabend in der Jahresversammlung im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr am Hatzplatz vorweisen. Kreisbrandrat Erich Zengerle und Wolfratshausens Bürgermeister Klaus Heilinglechner zeigten sich beeindruckt. „Hut ab vor dieser Leistung“, gratulierte Zengerle.
Der Kreisbrandrat hob in seiner Rede vor allem die Bedeutung des Ausbildungsstandortes Wolfratshausen hervor. 94 aktive Mitglieder leisteten im Vorjahr allein bei Übungen und Fortbildungen 7626 Stunden ehrenamtlichen Einsatz. Hinzu kommen tausende weitere Stunden in insgesamt 338 Einsätzen, sodass sich eine Gesamtsumme von 14 585 Stunden ergibt. „Ihr habt die höchste gesellschaftliche Anerkennung verdient“, lobte Rathauschef Heilinglechner die Feuerwehrmänner und -frauen in höchsten Tönen. Die modernste Ausrüstung und die besten technischen Geräte würden nichts nutzen, wenn sie nicht bedient werden könnten.

Großbrand mit meterhohen Flammen im Autohaus: „Man wird schon manchmal nachdenklich“
Kommandant Andreas Bauer berichtete zuvor von mitunter kräftezehrenden Einsätzen. So war beim Großbrand des Volvo-Autohauses Gerb an der Geltinger Straße am 8. März vergangenen Jahres das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 mehr als elf Stunden im Einsatz und musste deshalb sogar an der Einsatzstelle mit Diesel betankt werden. Aufgrund der meterhohen Flammen und der extremen Hitzeentwicklung trugen mehrere Feuerwehrleute leichte Verletzungen davon. „Als Leiter eines so großen und gefährlichen Einsatzes wird man schon manchmal nachdenklich“, gestand Bauer.
Verkehrsunfälle und Chemie-Betriebe: Kommandant zollt seinen Kameraden Respekt
Ebenfalls stark beansprucht waren die Einsatzkräfte bei Verkehrs- und Chemieunfällen, Schneeräumeinsätzen und der Überschwemmung am Loisach-Isar-Kanal. Der Kommandant dankte seinen Kameraden, von denen die meisten nach nächtlichen Einsätzen mit wenig Schlaf wieder an ihre Arbeitsstelle benötigt werden. „Mal sehen, wie lange so eine Belastung unentgeltlich noch mit Ehrenamtlichen zu bewerkstelligen ist“.
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Umso wichtiger ist ein intaktes Vereinsleben. „Die Förderung der Kameradschaft soll ein Ausgleich zu den Verpflichtungen und Belastungen sein“, betonte Vereinsvorsitzender Florian Seitner. Den Zusammenhalt stärkten nach seinen Worten Dartsturniere, Törggelen-Abende und Ausflüge. So kamen beispielsweise bei einer Fahrt in die Fränkische Schweiz Feuerwehrmitglieder aller Altersgruppen zusammen.
Feuerwehr-Nachwuchs steht schon bereit: Viele Anwärter für den aktiven Einsatz
Nachwuchssorgen kennt die Wolfratshauser Wehr im Gegensatz zu vielen anderen ehrenamtlich tätigen Vereinen übrigens nicht. In der Jahresversammlung beförderte Bauer zwölf Jugendliche zu Feuerwehranwärtern. Gemeinsam mit den Erwachsenen genossen sie am Samstagabend vor dem offiziellen Teil des Treffens Schweinsbraten, Krautsalat, Knödel und Käsespätzle.

In einer Gedenkminute erinnerte Seitner an die 2023 verstorbenen Mitglieder Heinrich Mannl und Herbert Schölderle.
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