Bitterer Rückschlag für Scholz: Pistorius hängt Kanzler in Umfrage zur K-Frage der SPD deutlich ab
Scholz oder Pistorius? Während innerhalb der SPD noch keine Klarheit über den Kanzlerkandidaten herrscht, zeigt eine Umfrage ein deutliches Ergebnis.
Berlin – Bei den Sozialdemokraten herrscht in Sachen Kanzlerkandidatur nach wie vor Unklarheit. Innerhalb der Partei wächst der Unmut über die ungeklärte Frage, wer für die SPD bei der Bundestagswahl im Februar als Kanzlerkandidat antreten soll: Bundeskanzler Olaf Scholz oder Verteidigungsminister Boris Pistorius.
Umfrage zur K-Frage der SPD: Mehrheit für Pistorius als Kanzlerkandidat
Dass der Verteidigungsminister der deutlich beliebtere Politiker ist, haben Umfragen bereits vor dem Bruch der Ampel gezeigt. Der jüngste ARD-Deutschlandtrend zeigt jedoch: Eine Mehrheit der Befragten hält Pistorius auch für den besseren Kanzlerkandidaten. 60 Prozent gaben demnach an, dass der Verteidigungsminister ein guter Kandidat für die SPD wäre. Nur 21 Prozent sagten in der Umfrage das Gleiche über Scholz.

Kanzlerkandidat der SPD: Scholz bleibt in Umfrage bei Partei-Anhängern deutlich hinter Pistorius zurück
Auch bei Anhängern der SPD führt Pistorius. Während 82 Prozent angaben, Pistorius für einen guten SPD-Kanzlerkandidaten zu halten, sagten dies in der Umfrage des Instituts Infratest dimap nur 58 Prozent über Scholz. Die Entscheidung, wer für die Sozialdemokraten ins Rennen geht, soll der Parteivorstand der SPD treffen – der Druck innerhalb der Partei wächst.
Unter der Hand gibt es in der SPD schon lange eine Debatte über eine Einwechslung des Niedersachsen Pistorius als Ersatzkandidaten. Sie brach sich aber erst Bahn, nachdem der Vorstand vergangene Woche darauf verzichtet hatte, in seiner ersten Sitzung nach der Entscheidung für eine Neuwahl des Bundestags für klare Verhältnisse zu sorgen.
Debatte über Kanzlerkandidaten der SPD: Sozialdemokraten fordern umgehende Entscheidung für Scholz
Am 30. November muss Klarheit herrschen. Dann will die SPD ihren Kanzlerkandidaten auf ihrer „Wahlsiegkonferenz“ erstmals groß präsentieren und den Wahlkampf einläuten. Die Entscheidung wird jedoch eher früher als später erwartet. Für kommenden Montag ist eine reguläre Vorstandssitzung geplant. Das Spitzengremium könnte aber auch noch früher oder später zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um eine Entscheidung zu treffen.
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Hochrangige Mitglieder der SPD haben zuletzt auf eine umgehende Entscheidung für Scholz gedrängt. Dieser habe in wirklich schwierigen Zeiten gezeigt, dass er das Land sicher führe, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze im Deutschlandfunk. „Was uns alle eint in der SPD, ist, dass wir jetzt schnell eine Entscheidung wollen“, fügte sie hinzu.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte im ARD-Morgenmagazin: Scholz sei für ihn der klassische Kandidat. „Er ist der Bundeskanzler, er hat eine gute Arbeit gemacht, ein sehr guter Wahlkämpfer.“ Scholz werde von den meisten unterschätzt. Die Kandidatur müsse schnell bestätigt werden. (pav mit Agenturen)