Putin will Ukraine zerstückeln: Karte zeigt Russlands dramatischen Plan
Das Moskau-Regime möchte den USA angeblich einen Plan für einen Waffenstillstand in der Ukraine vorlegen. Was Wladimir Putin mutmaßlich fordert, hat es in sich.
Moskau – Wie geht es weiter mit der geschundenen Ukraine im Ukraine-Krieg? Und wie nach einem möglichen Waffenstillstand mit Russland, vermittelt durch die Vereinigten Staaten?
Ende des Ukraine-Kriegs? Moskau will USA unter Trump Vorschlag machen
Wie die ukrainische Agentur Interfax Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstquellen aus Kiew berichtet, möchte das Moskau-Regime den USA und damit dem wichtigsten Unterstützer des heimtückisch überfallenen Landes einen Vorschlag unterbreiten.
Medien wie The Kyiv Independent und die Nachrichten-Website der öffentlich-rechtlichen italienischen Rundfunkanstalt Rai berufen sich auf den Bericht vom 20. November, dessen Inhalt sich nicht unabhängig überprüfen lässt. Den Informationen zufolge soll die Ukraine nach Vorstellungen von Wladimir Putins Kreml-Regime um den willfährigen Außenminister Sergei Lawrow nach einem Waffenstillstand oder einem Abkommen über einen Frieden in drei Teile unterteilt werden.

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Russland-Plan für Waffenstillstand?
Während die ukrainischen Streitkräfte Russland mit Storm-Shadow-Marschflugkörpern angreifen und Polen Panzer an der Grenze zum russischen Kaliningrad aufgefahren hat, signalisiert der Kreml in Richtung Washington wohl Verhandlungsbereitschaft. Aber nicht an die US-Regierung des (Noch-) Präsidenten Joe Biden (Demokraten), der den Ukrainern jüngst den Einsatz von ATACMS-Raketen bis tief ins Landesinnere der Russischen Föderation genehmigt hatte. Sondern an die künftige Regierung des polarisierenden Republikaners Donald Trump.
Laut der Agentur Interfax Ukraine sieht der angebliche russische Verhandlungsvorstoß die Unterteilung des souveränen Landes mit seinen noch rund 37 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern (Millionen geflüchtete Ukrainer leben im Ausland) in drei Teile vor: In „neue Regionen Russlands“, in eine „prorussische Staatsbildung“ und in sogenannte „umstrittene Gebiete“. Der Verhandlungsvorschlag ist offensichtlich sehr eigenwillig formuliert und würde alle drei Teile der staatlich souveränen Ukraine letztlich unter den Einfluss Moskaus bringen.
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Russland-Plan für Frieden in der Ukraine: Alle Regionen unter Moskaus Einfluss
Damit nicht genug: Putin könnte darüber hinaus ein Bedrohungspotenzial gegen die westlichen und südwestlichen Nachbarn der Ukraine schaffen. Brisant: Bis auf Moldawien handelt es sich ausnahmslos um Nato-Staaten. Hinzukäme, dass die ukrainische Armee, die sich seit Februar 2022 verbissen gegen die russische Übermacht stemmt, nicht mehr mobilisiert und weitgehend entwaffnet wäre.
Mit anderen Worten: Die russischen Panzer und Truppen Putins könnten im überfallenen Nachbarland im Grunde machen, was sie wollen. Und das unter Billigung der USA? Die ukrainischen Regionen würden wie folgt unter- und verteilt:
Verhandlungen im Ukraine-Krieg? Das soll der Vorschlag aus Moskau sein
- Neue Regionen Russlands (in der Karte oben rot markiert): Die ukrainischen Oblaste Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson würden vollumfänglich durch Moskau annektiert werden. Und zwar die gesamten Regionen, nicht „nur“ die Gebiete, die aktuell besetzt sind. Die Krim ginge als autonome Republik völkerrechtlich fixiert an Russland.
- Prorussische Staatsbildung (in der Karte oben orange markiert): Der mittlere Teil der Ukraine würde ein Marionettenstaat unter Überwachung durch kremltreue Behörden werden. Das gilt für die Regionen Kiew (samt der Hauptstadt), Tschernihiw, Sumy, Charkiw, Poltawa, Kirowohrad, Dnipro, Odessa, Tscherkassy, Winnyzja und Schytomyr. Hier würde es russische Militärstützpunkte geben. Eine Annäherung der dort lebenden Ukrainer an die Europäische Union (EU) und die Nato wäre ausgeschlossen.
- Umstrittene Gebiete (in der Karte oben gelb markiert): Über die Zukunft der westlichen Regionen Wolhynien, Riwne, Chmelnyzkyj, Lemberg, Iwano-Frankiwsk, Ternopil, Czernowitz und Transkarpatien soll zwischen Russland und den an die Ukraine grenzenden Nachbarstaaten Ungarn, Polen und Rumänien entschieden werden. Diese hatten in der Geschichte teils Ansprüche auf heute ukrainische Gebiete erhoben. So verwies der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán seit Kriegsbeginn wiederholt darauf, dass im wirtschaftlich interessanten Transkarpatien (Stichwort Wintertourismus) viele ungarisch-stämmige Menschen leben.
Plan für Frieden im Ukraine-Krieg: Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew?
Dass dieser Plan als Grundlage für Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder gar einen Frieden genommen werden könnte, gilt indes als recht unwahrscheinlich. Die Ausgangslage wird sich jedoch verändern, wenn Trump am 20. Januar 2025 ins Weiße Haus in Washington einzieht und seinen Ankündigungen zufolge das Gespräch mit Putin über die Ukraine suchen wird. (pm)