Bei einem Treffen in Berlin postet Xenia Sobtschak ein Selfie mit Sahra Wagenknecht. Ist das Zufall oder gibt es tiefere politische Verbindungen?
Berlin – Schnappschuss gefällig? Am vergangenen Wochenende sorgte ein gemeinsames Foto von Sahra Wagenknecht, der Gründerin und Chefin des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht), und Xenia Sobtschak, einer bekannten russisch-israelischen Moderatorin, für Aufregung. Sobtschak postete das Bild auf ihrem Instagram-Kanal, auf dem die beiden Frauen lächelnd nebeneinander zu sehen sind.
Wirbel um Tochter von Putins Ziehvater: Nur zufälliges Wagenknecht-Selfie?
Xenia Sobtschak, die Tochter des ehemaligen Sankt Petersburger Bürgermeisters Anatoli Sobtschak, ist eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbunden, und wird als eine Vertrauensperson des Kremls angesehen.
Berichten zufolge hat die 43-Jährige enge Bindungen zur politischen Elite Russlands, wobei sie in der Öffentlichkeit oft als „Putins Patentochter“ bezeichnet wird. Nun besuchte sie Deutschland im Rahmen einer viertägigen „Geschäftsreise“, wie sie schreibt, die sie unter anderem auch zu Konzertbesuchen und Abendessen führte.
Auf Instagram beschreibt Sobtschak Berlin als „fantastische Stadt“, betont jedoch auch, dass sie sich nicht so in die Stadt verliebt habe wie viele ihrer Freunde. Neben ihren kulturellen Aktivitäten zählt sie das Treffen mit Wagenknecht zu ihren Erlebnissen in der Hauptstadt.
Begegnung zwischen Wagenknecht und Sobtschak ist brisant
Die Begegnung ist politisch brisant, da Wagenknecht und das BSW häufig russlandfreundliche Positionen vertreten, während Sobtschak in Russland als Oppositionelle gilt, jedoch zugleich den politischen Einfluss Putins in der Vergangenheit genossen hat.
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Alexej Nawalny, bis zu seinem Tod im russischen Gefängnis im Februar 2024 der führende Oppositionelle seines Landes, hatte Xenia Sobtschak im Jahr 2018, schreibt die Welt, als „Parodie einer liberalen Kandidatin“ bezeichnet, als sie gegen Putin kandidierte. Ihre Oppositionshaltung wurde von einigen Kritikern als lediglich als gespielt und für das Kreml-System als zuträglich empfunden.
BSW reagiert auf Selfie von Wagenknecht und Sobtschak
Das BSW wies einen politischen Hintergrund des Treffens unmittelbar zurück. In einer Stellungnahme erklärte ein Sprecher gemäß t-online.de: „Was für ein Quatsch! Eine Dame spricht Sahra Wagenknecht während eines Termins mit einer Journalistin in einem Café an und will – wie Dutzende andere wildfremde Menschen täglich – ein Selfie mit ihr. Dem stimmt Sahra Wagenknecht natürlich zu.“
Sobtschak selbst hatte den Krieg in der Ukraine mehrfach kritisiert, hält jedoch Widerstand gegen Putins Regime für zwecklos. Die gemischten Signale, die von dem bekannten früheren russischen It-Girl – das für viele populäre TV-Formate, etwa einem russischen „Big Brother“-Ableger vor der Kamera stand – ausgehen, sowie ihre persönlichen Beziehungen zum Kreml-Regime verleihen dem Kontakt zu Wagenknecht zumindest einen faden Beigeschmack. (chmnnn)