Ohren auf in Freising: Josef-Hofmiller-Gymnasium hat einen eigenen Podcast

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Die Gesichter zu den Podcast-Stimmen: (hinten v.l.)Nicolas Diestelhorst, Fabian Dotzer, Laura Lohmiller, Nina Hesse, Johanna Braun, Paula Hoffmann, Emma Fox, Julia Gebhardt, Leni Schneider, Felicitas Schmitz, (vorne v.l.) Linnea Bautz, Carla Piater und Lehrerin Katja Fischer. Nicht auf dem Bild: Josh Menning. © Schule

Das JoHo mischt in der Podcast-Branche mit: In „JOstainable“ geht es in acht Folgen um das Thema Nachhaltigkeit. Es ist ein Schulprojekt für die ganze Gesellschaft – und ein Plädoyer für mehr Praxisarbeit im Unterricht.

Freising - „Willkommen zum ersten Podcast des P-Seminars ,Nachhaltigkeit‘ am Josef-Hofmiller-Gymnasium! Hier dreht sich alles um das Thema Nachhaltigkeit und wie wir unseren Teil dazu beitragen können.“ So beginnt der Trailer von „JOstainable“. Produziert wurde der Podcast – ein Audioformat, das man online anhören kann – von 13 Schülerinnen und Schülern der elften Jahrgangsstufe. Nun erblicken die acht Folgen nach und nach das Licht der Öffentlichkeit.

„Das Thema betrifft wirklich jeden“

Angeboten wurde das Podcast-Projekt im P-Seminar „Nachhaltigkeit“ im Fach Religion/Ethik bei Lehrerin Katja Fischer. Fest stand vergangenen September nur: Am Schuljahresende soll ein Podcast zum Thema Nachhaltigkeit veröffentlicht werden. „Um welche Inhalte es gehen soll und wie wir sie aufbereiten, mussten wir uns selbst überlegen“, berichtet Seminarteilnehmerin Carla Piater.

Eine grundlegende Frage sei die der Zielgruppe gewesen: „Wir sind natürlich selbst noch Schüler, also wollten wir, dass unser Podcast andere Schüler anspricht, aber zugleich auch über die Schule hinausgeht, denn das Thema betrifft ja wirklich jeden“, erklärt die 17-Jährige. Sie betont: „Wir alle finden das Thema super wichtig.“ Es sei gut, dass Umwelt und Klima inzwischen ein höherer Stellenwert eingeräumt werde. „Aber da geht noch mehr.“ Das Schöne am Medium Podcast sei dessen Langlebigkeit. „Die Folgen kann man ja nicht nur einmal anhören.“

Bei der Arbeit: Ihre Skripte haben die Schülerinnen selbst eingesprochen.
Bei der Arbeit: Ihre Skripte haben die Schülerinnen selbst eingesprochen. © Schule

Nach dem Brainstorming wurden die Ideen sortiert, dann teilten sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen auf, um die Themen nach Folgen zu gliedern. Die erste Episode etwa dreht sich um nachhaltigen Genuss, andere um nachhaltige Energie oder nachhaltiges Reisen. „Wir haben versucht, Themen aus ganz unterschiedlichen Bereichen zu setzen, damit wirklich für jeden was dabei ist“, sagt Carla Piater. Ihre persönliche Lieblingsfolge trägt den Titel „Grün und Grau“: „Dafür haben wir mit einer Grundschulklasse und einem Seniorentreff darüber gesprochen, wie unsere Welt in Zukunft aussieht und wie Nachhaltigkeit früher schon gelebt wurde.“

Auch Interviews und Straßenumfragen sind Teil des Formats

Neben den Interviews – auch ein Landwirt, ein Klimaaktivist und Mitarbeitende des Tagwerk-Biomarkts kommen zu Wort – führten die Elftklässler auch Straßenumfragen durch. Und sie selbst saßen vor den Aufnahmegeräten, um ihre Texte einzusprechen: teils mit schuleigenen Mikrofonen, teils mit dem Smartphone, was laut Carla Piater gut funktioniert habe. Etwas kniffliger sei dagegen der Schnitt gewesen. „Das hat schon ein paar Stunden und auch Nerven gekostet“, gibt die Schülerin zu.

Bevor dann die Werbung für das Podcast-Projekt losgehen konnte, musste noch ein Logo her – und ein guter Name. „Wir wollten gerne einen Schulbezug, aber natürlich sollte die Nachhaltigkeit auch mit rein“, erklärt Carla Piater. Daher fiel die Wahl auf JOstainable – zusammengesetzt aus JoHo und dem englischen „sustainable“. Die erste der je etwa 20 Minuten langen Folgen wurde am 1. Juli beim Audio-Streaming-Dienst Spotify veröffentlicht, die sieben weiteren folgen bis zu den Sommerferien.

Auf der Straße: Auch Umfragen sind in den Podcast eingearbeitet.
Auf der Straße: Auch Umfragen sind in den Podcast eingearbeitet. © Schule

Auch wenn es nun nicht mehr in den Händen von Carla Piater und ihren Klassenkameradinnen und -kameraden liegt, wie der Podcast angenommen wird, sind sie stolz auf das, was sie in den vergangenen Monaten geschaffen haben. Teilweise sei es herausfordernd gewesen, aber vor allem habe es sehr viel Spaß gemacht. Der Lerneffekt sei dabei nicht zu kurz gekommen: „Wir hatten interessante Interviewpartner und haben auch inhaltlich viel erfahren, was wir zuvor noch nicht gewusst haben“, sagt die Schülerin. „Es wäre cool, wenn es noch mehr solche praxisorientierten Schulprojekte geben würde.“

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