Paten für ein blühendes Marzling gesucht

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Die Initiatorin der Aktion „Hier blüht ihr auf“, Franziska Petermeier und Bürgermeister Martin Ernst auf einem gemeindeeigenen Areal gegenüber dem Rathaus, das von Grünpaten gepflegt werden kann. © LORENZ

Das Marzlinger Gemeindegebiet soll aufgewertet werden. In der Aktion „Hier blüht ihr auf“ können Marzlinger zu Paten von gemeindeeigenen Grünflächen werden, die sie dann hegen und pflegen dürfen.

Marzling – Wie die Aktion „Hier blüht ihr auf“ gehen kann, erklärte im Gemeinderat Sabine Pastwinski vom Bauaumt. Der große Vorteil neben der zügigen Gemeinde-Verschönerung: Die zunehmende „Guerilla-Bepflanzung“ von diversen Arealen wird damit elegant ausgehebelt.

Marzling soll schöner werden, hat aber dafür kaum finanzielle Mittel zur Hand. Die Lösung: Jetzt engagierte Bürger einbinden, die sich gerne um Naturflächen kümmern. Auf diese Idee gekommen war unlängst Franziska Petermeier (Grüne), die damit bei Pastwinski offene Türen einrannte. Der Grund: Bei ihr hatte sich nämlich zunehmend der Bauhof beschwert, dass es immer häufiger zu „Guerilla-Bepflanzungen“ komme – etwa durch privates aussäen von Blumen oder ähnlichem. Weil die Bauhofmitarbeiter aber die gemeindeeigenen Areale mähen müssen, egal ob verschönert oder nicht, komme es wohl häufig zu „Spannungen“ zwischen den Marzlingern und dem Bauhof. Was für Pastwinski deshalb schnell klar war: „Wir müssen das jetzt in Bahnen lenken!“ Ihr Plan: Für diese Grundstücke, mal kleiner, mal größer, sollen Paten gewonnen werden, die sich dann mindestens ein Jahr lang darum kümmern. Die Vorteile laut Pastwinski: Die Grünflächen werden so gepflegt und der Bauhof wird entlastet – die Paten sollen nämlich nicht nur gießen, sondern ihre zugewiesene Fläche auch von Unrat, Laub und ähnlichem befreien. Was seitens der Gemeinde geplant ist: Ein unkompliziertes Anmeldeverfahren, die Organisation von regelmäßigen Treffen der Grünpaten, das Bereitstellen von Pflanzen und Werkzeugen und Unternehmen für mögliche Patenschaften gewinnen. Gerade für Schulen und Kindergärten wäre dieses Naturprojekt laut Pastwinski vermutlich äußerst reizvoll.

Freilich gibt es aber auch „Spielregeln“ – unter anderem dürfen keine chemischen Mittel zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt und keine invasiven oder gar giftigen Gewächse gepflanzt werden. Zudem gelte auf alle Fälle „Safety First“ in puncto Verkehrssicherheit, also etwa keine überwuchernden oder großen Pflanzen, die dann Sichtverhältnisse stören, zudem muss auf den Flächen der Baumbestand geschützt werden. Zwar hat Marzling wenig Geld zur Hand, eine Anerkennung für die Naturliebhaber soll es aber trotzdem geben.

Die Gedankenspiele dazu: Die Patenfläche soll mit einem Namensschild personalisiert werden, die Hobbygärtner sollen zudem etwa Biermarken und Verzehrgutscheine für das Bürgerfest bekommen. „Man kann auch die schönsten drei Ideen für die Flächen prämieren“, so Pastwinski weiter. Zudem sei die Entsorgung von 200 Liter Grüngut im Monat für den Grünpaten kostenlos. Finanziert werden soll die Aktion unter anderem durch Spenden, den Einsparungen der Bauhof-Leistungen und einer Tombola auf dem Bürgerfest. „Da kann natürlich noch was dazukommen an Ideen“, so die Hoffnung von Pastwinski. Der nächste Schritt sei dann die Werbung – via Presse, Flyern und der Veröffentlichung auf der Gemeinde-Homepage. Das Projekt wurde einstimmig auf den Weg gebracht.

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